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Karwoche
08.04.2020

Das revolutionäre Opfer: Jesus Christus

Ein Symbol der Selbsthingabe und der Befreiung.
Foto: Dimitri, Adobe.Stock

Das Bahnbrechende der Kreuzigung überzeugt sogar einen prominenten Marxisten. Sie kann gerade heute über ein Missverständnis der Selbstverwirklichung aufklären 

Religion ist Opium für das Volk – bekanntlich hat Marx das gesagt. Aber wenn es um die Kreuzigung geht, dann zeigt sich darin gerade auch für einen bekennenden Marxisten das glatte Gegenteil von Ablenkung und Sedierung. Ein solcher nämlich ist der prominente Kulturwissenschaftler Terry Eagleton. Und im Tod Jesu liegt nach ihm gleich doppelt Revolutionäres.

Das eine ist mythisch-historisch. Denn bis dahin war das Opfer eine Gabe des Menschen zur Besänftigung einer höheren Macht. In Jesus aber opfert sich der Mensch gewordene Gott selbst – und verzeiht jenen, die ihn da zu Tode foltern und damit eigentlich das Gute an sich zu meucheln. Ein erhaben heldenhafter Christus? Nein, spätestens in der Betrachtung der Kreuzigungsszene wird nach Eagleton klar, dass es sich hier um eine Tragödie handelt, wenn der Sterbende ausruft: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Der Autor: „Gott ist in dieser Szene als die Kraft präsent, die es Jesus ermöglicht, sich selbst zu verlassen.“

Revolutionär ist das identitätsstiftende Selbstopfer – als Zeichen der Liebe. Und dieses setz sich bis heute rituell fort, der Marxist schreibt: „Die Eucharistie ist ein Liebesfest … Indem die Eucharistie an einen revolutionären Übergang zum Tod erinnert, weil sie zum Ort des ursprünglichen Vergehens zurückkehrt, bringt sie dieses rettende Ereignis als Verheißung einer emanzipierten Zukunft in die Gegenwart.“

„Die dunkle Seite des Drangs zur Selbstbestimmung der Moderne“

Und dies ist der Übergang zum zweiten Revolutionären, der bis in die heutige Gesellschaft fortwirken könnte – wäre das Bild des Opfers nicht verkommen. Eagleton: „Das Opfer ist nicht die bezauberndste aller Vorstellungen in der Neuzeit; es ist ein Zeichen von Selbsterniedrigung und repressiver Entsagung.“ #MeToo kennt Opfer, Mobbing lautet: „Du Opfer!“ Und wenn die Herrschaft bei uns selbst bleibt und das Opfer noch positiv besetzt ist, dann als Höchstleistung der Selbstdisziplin. Man ist für ein Ziel zu geben bereit, „ein interner Sieg über die eigenen stürmischen Wünsche“, schreibt Eagleton, und: „Das Opfer ist die dunkle Seite des Drangs zur Selbstbestimmung der Moderne.“

Eigentlich zeigt sich darin ein dramatisches Missverständnis. Eagleton: „Die gängige liberale Meinung hält Selbstverwirklichung und Selbstenteignung im Wesentlichen für unvereinbar. Eine radikalere Sichtweise tut das nicht. Man muss schon, wie so viele Liberale, mit der Menschheit äußerst nachsichtig verfahren, um davon auszugehen, dass sich das Selbst entfalten kann, ohne grundlegende Zerschlagung und Umgestaltung, deren traditionelles Zeichen das Opfer ist.“

Das gilt für den Kulturwissenschaftler im Privaten, wo gerade die Liebe nicht ohne eine wesentliche Komponente des Sich-Opferns gelingen kann. Es gilt aber dann auch gesellschaftlich und politisch, wenn das Christentum in der Kreuzigung zu ihrem Kern kommt: „Der Übergang vom Christentum zum Marxismus ist unter anderem ein Übergang von einer Vision der Armen als jene, die die Zukunft ankündigen, zu einem Glauben an sie als dem wichtigsten Mittel zu ihrer Erreichung.“

Das Buch

Terry Eagleton: Opfer – Selbsthingabe und Befreiung. Aus dem Englischen v. Stefan Kraft, ProMedia, 176 Seiten, 19,90 Euro

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