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27.05.2019

Der perfekte Abschied

Gute Show, oder? Jawohl, Sir Elton. War’s wirklich am Sonntagabend vom 72-Jährigen in der Münchner Olympiahalle.
Foto: Ralf Lienert

Elton John Eben noch bei seiner letzten Welttournee auf der Bühne in München, demnächst schon mit dem großen Biopic im Kino: Von einer Pop-Ikone, die am Ende alles richtig macht

München Härter könnten die Kontraste nicht sein. Wenn am Donnerstag mit „Rocketman“ der Film über das Leben des Reginald Kenneth Dwight in die Kinos kommt, dann stürzt er, den alle Welt als Elton John kennt, von der Bühne direkt zur Selbsthilfegruppe: Kokain, Alkohol, Kaufrausch – er ist ein Wrack, es ist die Hölle. Als diese Ikone des Pop dagegen am Sonntag in der ausverkauften Münchner Olympiahalle das Programm beendete, trat ein Elton-Abbild auf der riesigen Videoleinwand direkt hinein in eine bunte, himmlisch heile Landschaft – der Eingang ins Paradies. Als wäre nun, am Ende dieses so bewegten Bühnenlebens, alles gut geworden. Wie im Märchen.

Taron Egerton, der den jüngeren Musiker im Kinofilm spielt, sagt über die Besonderheit dieser Aufgabe: „Wenn du Elton spielst, kannst du fünf Rollen spielen.“ Und als der inzwischen 72-jährige Star höchstselbst bei der Münchner Station seiner Welttournee nach rund zweieinhalb Stunden „I’m Still Standing“ singt, flattern dazu Bilder hinter ihm über die Leinwand, die das Rollenspektrum mindestens verdoppeln: Das ist der schrille Bühnen-Kanarienvogel, aber auch der engagierte Aids-Aktivist; da ist in Schwarz-Weiß der junge Mann mit der Pianoballade „Your Song“, die ihm vor bald 50 Jahren den Durchbruch gebracht hat, da ist der Pop-Romantiker im Kalten Krieg mit „Nikita“, da ist die allein durch knallige Brillen und Topffrisur erkennbare Ikone auch in „Die Simpsons“, da ist der Komponist von Musicals wie dem Disney-verfilmten „König der Löwen“ … Und natürlich sind da all die Hits wie das dem Film den Titel gebende „Rocket Man“ und „Candle in the Wind“ (in der ursprünglichen Monroe-Version), wie „Don’t Let the Sun Go Down on Me“ und „Sorry Seems To Be The Hardest Word“, die Elton John auch im Lauf des fast dreistündigen Konzerts singt.

Und nach jedem einzelnen Song erheben sich die 11500 applaudierenden Zuschauer dazu ehrerbietend in der komplett bestuhlten Münchner Olympiahalle, so wie sie es von Beginn getan haben. Denn hier geht es ja nicht nur darum, diesem Star ein weiteres Mal für seine Lebensleistung zu huldigen – auf dem die Bühnenleinwand umfangenden, feierlichen Bronzerahmen ist der Titel des Durchbruchalbums „Yellow Brick Road“ aus dem Jahr 1974 mit dem Wort „Farewell“ ergänzt, denn es ist ja Eltons Abschied. Daran lässt er auch keinen Zweifel, als er sich bei einer Ansprache für die Treue seiner Fans bedankt, die allein ihm diese Karriere, dieses Leben ermöglicht habe, und schließt: „Ich werde euch vermissen.“ Denn jetzt, 30 Jahre, nachdem er, wie der Film und auch Elton selbst beim Konzert erzählt, fast an dieser Karriere und diesem Leben zugrunde gegangen wäre, kann er nun alles zu einem Happy-End bringen. Es ist in Zeiten, in denen immer mehr alternde Rock- und Popstars sich an Abschieden versuchen und nicht selten in Wiederholungen scheitern, tatsächlich: der perfekte Abschied.

Denn nicht nur, dass Film und Tour ineinandergreifen; nicht nur, dass schon der Auftakt der Bühnenreise in New York mit Gaststars wie Lady Gaga und Miley Cyrus bewiesen hat, wie Sir Elton im Pop der Gegenwart und Zukunft fortwirkt: Es ist die Show selbst, die eine große Rolle dieses Mannes in den Mittelpunkt rückt. Er singt nämlich nicht einfach ein Best-Of, singt weder „Crocodile Rock“ noch „Don’t Go Breaking My Heart“, weder „Nikita“ noch „Can You Feel the Love Tonight“. Sondern dieser Elton John, der in den seltenen Fällen, wenn er vom Flügel aufsteht, aber auch, wenn er mitsamt dem Flügel Papamobil-artig über die Bühne gefahren wird: Er fackelt hier mit einer formidablen Alt-Herrenband aus langjährigen Begleitern ein Konzert-Spektakel ab – mit deutlichem Schwerpunkt auf den früheren, rockigeren Jahren.

Ja, der 72-Jährige mag bei den ersten Songs („Bennie and the Jets“, „All the Girls Love Alice“) noch mit stimmlichen Unwuchten zu kämpfen haben; und er mag dann auch, ganz visuell bewusster Künstler, von begleitenden Videos in beeindruckender Qualität unterstützt werden, bis hin zur großartigen Bildserie „Bored Couples“ des Fotografen Martin Parr zu „I Guess That’s Why They Call It the Blues“: Aber der Star ist hier im Lauf des Abends immer deutlicher die Musik. Weil dieser Star leidenschaftlicher Musiker geblieben ist.

Und der meistert die Balladen. Der rockt hinreißend – vom knackigen Duett mit dem ihn seit 1974 begleitenden kahlköpfigen Percussion-Derwisch Ray Cooper in „Indian Sunset“ bis zu einem in episches Band-Crescendo ausuferndes „Burn Down The Mission“. Der auch im Vergleich zu all dem Irren von einst, das im Kinofilm wieder auftaucht, fast schon seriös wirkt in den drei Outfits des Abends: rosa Glitzerbrille zu Glitzerfrack, frühlingsgrüne Brille zu Blumenfrack und rote Herzbrille zu Trainingsanzug.

Letzteren trägt Elton John, als er im Rollator-artigen Lift rückwärts aufsteigend die Bühne verlässt – wie ihn auch sein Abbild trägt, das daraufhin auf der Leinwand Eingang ins Paradies findet. Natürlich ist das großer Kitsch. Aber wann hätte das diese Pop-Ikone je gestört? Und gerade damit hat er über seine Zeit hinaus ja auch den Pop geprägt.

Zusatzkonzert und Kinofilm

- Ein weiteres Konzert von Elton John findet in München am 5. Juli statt. Es ist allerdings längst ausverkauft. - Eine Kritik zum Film „Rocketman“ lesen Sie morgen auf der Seite Kino.

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