Dem italienischen Autor, der 2009 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhielt, sind drei Veranstaltungen bei dem Festival gewidmet.
Neben Senta Berger befassen sich auch der Musiker Hubert von Goisern und der Historiker Karl Schlögel mit Magris und seinen Werken zu Österreich und der Donau. Er erhoffe sich von Magris eine besondere Form der Selbstbegegnung und Auseinandersetzung mit Österreich, sagte Schauspielchef Thomas Oberender bei einer Pressekonferenz.
Der Dichter selbst nannte Österreich ein gespaltenes Land: Zwischen einer kulturellen, humanistischen, übernationalen Seite und einem schweren Trauma durch den Bedeutungsverlust nach dem Ersten Weltkrieg. "Eine gewisse Tendenz hin zu Populismus gibt es sicher, da sehe ich eine Gefahr", sagte Magris. In Deutschland beobachte er das weniger.
Senta Berger sollte im Landestheater eine Mann-Frau-Geschichte des Autors inspiriert vom griechischen Mythos von Orpheus und Eurydike vortragen. "Man kennt fast nur die Geschichte von Orpheus, deshalb wollte ich der Eurydike eine Stimme geben", sagte der Schriftsteller. Statt aus der Unterwelt will sein Orpheus die Geliebte gegen ihren Willen aus dem Altersheim zurückholen.
"Es ist ein Ja zur Liebe, und das Nein muss ebenso sein, das ist eine Notwendigkeit", sagte Magris. Für Berger tauchten bei der Beschäftigung mit dem Text ganz andere Fragen auf: "Man entdeckt die Frau des Schriftstellers und fragt sich, wie es geht es ihr mit Magris daheim?"