
Die Madonna auf dem Mond - eine aberwitzige Geschichte
München (dpa) - In den Karpaten steht die Welt seit dem 6. November 1957 Kopf. Während der russische Sputnik im All piept, erhält der 15-jährige Pavel Botev von seiner Lehrerin den Auftrag, den neuen Parteisekretär "in die Hölle" zu schicken. Kurz danach ist seine Lehrerin plötzlich verschwunden.
Rolf Bauerdick erzählt in seinem Erstlingsroman "Wie die Madonna auf den Mond kam" von dem aberwitzigen Geschehen in dem kleinen Bergdorf Baia. Pavels Kampf gegen skrupellose Mächte wird zum Kampf um die eigene Freiheit. Tragisch und komisch ist Bauerdicks Werk, in dem der greise Dorfpfarrer mit durchschnittener Kehle gefunden und die Madonna aus der Kapelle auf dem Mondberg geraubt wird. Drei Jahrzehnte später, als der real existierende Sozialismus im Schwarzen Loch der Geschichte verschwindet, findet Pavel darauf eine Antwort. Rolf Bauerdick, Jahrgang 1957, ist durch seine Bildreportagen bekanntgeworden. Seine überbordende Lust am Erzählen machen den Roman lesenswert.
Rolf Bauerdick
Wie die Madonna auf den Mond kam
Deutsche Verlags Anstalt, München
528 S., Euro 22,95
ISBN 978-3-4210-4446-4
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