Die NS-Zeit im Buch
Auszeichnung Französische Literaturpreise für Werke über Hitler und Mengele
Paris Zwei Bücher über die Nazizeit sind in Frankreich mit wichtigen Literaturpreisen ausgezeichnet worden. Der Schriftsteller Eric Vuillard erhielt den Goncourt-Preis für das beste französischsprachige Werk des Jahres für „L’ordre du jour“ (Tagesordnung). In dem Buch schildert der Autor den „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland 1938 und den Aufstieg Hitlers. Der 49-jährige Vuillard befasst sich dabei auch mit der Unterstützung deutscher Industrieller für Hitler. Sein Buch war als Einziges in der Auswahl schon im Frühjahr erschienen und nicht wie in Frankreich üblich nach den Sommerferien.
Der mit dem Prix Renaudot ausgezeichnete Autor Olivier Guez thematisiert in seinem Roman „La disparition de Josef Mengele“ (Das Verschwinden des Josef Mengele) das Abtauchen des SS-Mediziners in Argentinien, später in Paraguay und Brasilien. Mengele führte in Auschwitz Menschenversuche unter anderem an Zwillingen und Behinderten durch, um die angebliche Überlegenheit der „arischen Rasse“ nachzuweisen. In seinem Buch überblendet Guez in nüchterner Sprache die historischen Ereignisse mit der Vorstellungswelt Mengeles. Eine zentrale Rolle spielt die Furcht des Arztes vor dem israelischen Geheimdienst Mossad und bundesdeutschen Ermittlern wie Generalstaatsanwalt Fritz Bauer. (afp)
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