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Rockmusik
04.12.2019

„Du fühlst dich schuldig, dass du noch am Leben bist“

Roger Daltrey (l) und Gitarrist Pete Townshend, überlebende Köpfe der Rockgruppe The Who.
Foto: Foto: dpa

Anlässlich des neuen Albums „Who“ spricht Band-Mitgründer Pete Townshend über seinen Wunsch, Teil des aktuellen Musikschaffens zu sein. Und er berichtet darüber, wie sich sein Verhältnis zum Band-Kollegen Roger Daltrey verändert hat

Mr. Townshend, sind Sie vor einem neuen Albums noch nervös?

Pete Townshend: Selbstverständlich. Die Gewissheit habe ich nie, ich möchte natürlich, dass die Menschen meine Arbeit schätzen. Klar ist, dass sie unsere alten Sachen lieben, aber neue Musik ist immer ein Spiel mit unklarem Ausgang.

Warum wollten Sie überhaupt ein neues Album machen?

Townshend: Wir haben in den vergangenen Jahren viel live gespielt. Irgendwann entschied ich, nur noch zu touren, sofern wir auch neue Musik haben. Ich wollte mich weiter wie ein aktiver Komponist fühlen. Ich bin durchaus glücklich damit, mir selbst einzureden, als junger Mensch großartige Musik geschrieben zu haben. Ich fürchte mich auch nicht vor der Nostalgie. Aber auch wegen des Internets, wo man echt alles hören kann, was man will, habe ich dieses Jucken gekriegt, dieses Gefühl: Verdammt, da draußen ist so viel geile Musik, ich will ein Teil davon sein.

„Die Hälfte von The Who lebt nicht mehr“

Wie stark orientieren Sie sich beim Schreiben am bisherigen Schaffen?

Townshend: Früher klang alles, was wir spielten, sofort wie The Who. Heute nicht mehr. Die Hälfte von The Who lebt nicht mehr. Den alten Sound aufzukochen, würde sich falsch anhören. Also habe ich es erst gar nicht versucht, sondern unmittelbar für Roger geschrieben. Roger ist bis heute archetypisch für den Who-Sound. Und ich finde, er singt heute besser als je zuvor.

Also blenden Sie die Klassiker aus?

Townshend: Okay, ein paar Konzessionen mache ich schon. Es steckt ja doch in einem drin. So sind „I Don’t Wanna Get Wise“ und „All This Music Must Fade“ ähnlich strukturiert wie „The Kids Are Alright“.

Was halten Sie vom Altern?

Townshend: Ich mag das Wissen, das sich mit den Jahren in einem sammelt. Die Weisheit wird größer. Ich mag auch die immer besser werdende Intuition. Ich glaube daran, dass sich mit dem Alter gewisse hellseherische Fähigkeiten entwickeln. Alt zu werden ohne alt zu werden – das ist die Lösung.

„Keith Moon und John Enwistle haben es nicht geschafft“

Sie haben 55 Jahre Rock’n’Roll ganz gut überstanden, oder?

Townshend: Kann man sagen, ja. Zumal es zwei Menschen aus unserer Band – Keith Moon und John Entwistle – sowie unsere beiden geliebten Manager Kit Lambert und Chris Stamp nicht geschafft haben. Und irgendwo fühlst du dich schuldig, dass du noch am Leben bist. Weil du ja auch nicht großartig besser warst als die anderen.

Haben Sie mit 20 gedacht, diesen Job mit Mitte 70 noch zu machen?

Townshend: Ich hätte sicher nichts dagegen gehabt. Aber mir gefiel es nicht, in einer Band zu sein. Dieses Konstrukt „Band“ war für mich immer wie ein Sicherheitsnetz. Als Kind hatte ich Probleme, meine Eltern ließen mich im Stich, ich wurde missbraucht, ich kam mit sieben zurück zu meinen Eltern und hatte eine bessere Zeit. Als Teenager bin ich nicht gut damit zurechtgekommen, ein Teenager zu sein.

Dafür, dass Sie es nicht mögen, in einer Band zu sein, ziehen Sie das schon lange durch.

Townshend: Weil es leicht für mich ist. Und weil ich gut in dem Job bin. Roger tickt ganz anders. Er liebt die Gewissheit, sich mit dem Publikum zu verbinden, Roger ist von Herzen eine Rampensau. Ich liebe das Gefühl, als Komponist die Menschen zu erreichen. Ehrlich gesagt würden mir die Live-Auftritte nicht sehr fehlen. 85000 Leute fangen an zu schreien, wenn ich mit meinem Arm kreise. Aber den meisten ist es egal, ob ich ein geiles Gitarrensolo spiele oder nicht. Die paar hundert Leute, die mir persönlich gesagt haben, „Quadrophenia“ habe ihr Leben verändert, tun mir unendlich gut.

Hat sich Ihr Verhältnis zu Roger Daltrey über die Jahre gebessert?

Townshend: Definitiv. Speziell seit dem Tod von John Entwistle 2002, durch den für uns die Räume größer wurden. Diesen Raum wollten wir nicht, weil wir die Magie von Keith und John verloren haben, aber als Künstler und Partner hat uns der Verlust der beiden nähergebracht. Wir verstehen uns besser denn je, was außergewöhnlich ist.

Sind Sie Freunde?

Townshend: Ja. Wir vertrauen uns und wir erzählen uns stets die Wahrheit, was ich sehr wichtig finde. Und streiten haben wir auch gelernt. Streiten, ohne sich beleidigt in die Ecke zu verziehen. Aber wir verbringen nicht viel Zeit zusammen.

Wie wild haben Sie den Sex-Aspekt des Rock’n’Roll ausgelebt?

Townshend: Nicht genug.

Sie hätten gern mit mehr Frauen geschlafen?

Townshend: Nein, das will ich nicht sagen. Ich war immer ziemlich zufrieden. Auf der Kunsthochschule lernte ich ein Mädchen kennen, Karen, das zwei Jahre jünger war als ich, wir heirateten, bekamen drei Kinder und blieben dreißig Jahre lang zusammen. Und seit mittlerweile zwanzig Jahren bin ich glücklich in meiner Beziehung zu Rachel, seit drei Jahren sind wir zudem verheiratet. Ich war keiner der Jungs, die Gitarrist wurden, um mit mehr Mädchen zu schlafen.

„Die Bandkollegen wollten Frauen, Geld und Ruhm“

Und Ihre Bandkollegen?

Townshend: Nun ja, die schon. Sie wollten Frauen, Geld und Ruhm. Bekamen sie auch.

Ihr habt Instrumente auf der Bühne kaputt geschlagen und so manches Hotelzimmer verwüstet. Wie schauen Sie mit 50 Jahren Abstand auf diese Aktivitäten?

Townshend: Ich hoffe, dass ich nicht dafür in Erinnerung bleiben werde, Hotelzimmer verwüstet zu haben. Aber okay, war so. Wenn du lange unterwegs bist, wird das Hotelzimmer zu einer Art Feind. Heute nicht mehr, ich käme im Traum nicht mehr auf den Gedanken, irgendwas kaputt zu machen. Teil des Problems war, dass die Hotels uns das Gefühl gaben, nicht willkommen zu sein. Man hielt uns für Radikale, für Wüstlinge. Und das macht dich natürlich erst recht sauer.

Ihr werdet 2020 wieder touren. Wie weit gucken Sie nach vorne?

Townshend: Ich möchte gerne mehr Lieder schreiben. Wir waren so viel auf Tour, dass mein Songwriting darunter gelitten hat. Ich weiß nicht, wie viel Zeit ich noch habe. Aber wir werden schon ordentlich viel live spielen, auch damit die jungen Leute uns sehen. Interview: Steffen Rüth

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