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Ausstellung
08.07.2018

Ernst Ludwig Kirchner: Der Bewunderer des Körperlichen

Die Körperlichkeit faszinierte Ernst Ludwig Kirchner, und er skizzierte sie mit wenigen Strichen – wie hier sein Blatt „Drei Akte im Grünen“, 1911, in Bleistift und Aquarell auf Papier.
3 Bilder
Die Körperlichkeit faszinierte Ernst Ludwig Kirchner, und er skizzierte sie mit wenigen Strichen – wie hier sein Blatt „Drei Akte im Grünen“, 1911, in Bleistift und Aquarell auf Papier.
Foto: Staatsgalerie Stuttgart

Die Staatsgalerie Stuttgart zeigt Ernst Ludwig Kirchner als vielseitigen, selbstbewussten Avantgardekünstler. Und als einen Meister der Camouflage. Sogar sein Nachlass wurde unter einem falschen Namen veräußert.

Er war ein Meister im Legen falscher Fährten. Der beste Kenner des künstlerischen Werkes von Ernst Ludwig Kirchner (1880 bis 1938) sollte ein gewisser Louis de Marsalle sein. Doch hinter dem Namen verbarg sich niemand anderer als der „Brücke“-Maler selbst. Ziemlich unverblümt hatte er einem zeitgenössischen Kunstkritiker erklärt, dass jener keine Ahnung habe von seinen Überlegungen und Motiven, die ihn beim Malen leiten. Also schrieb Kirchner lieber selber über Kirchner. Als Louis de Marsalle wusste er bestens Bescheid darüber, was den selbstbewussten Avantgardekünstler wirklich bewegte.

Die Staatsgalerie präsentiert ihren kompletten Kirchner-Bestand

Die Camouflage durchzieht jetzt die große, das gesamte Lebenswerk umfassende Kirchner-Ausstellung der Staatsgalerie Stuttgart. Erstmals seit 1980 präsentiert das Museum wieder seinen kompletten Bestand, ergänzt durch einige Dauerleihgaben aus einer Privatsammlung. Im 80. Todesjahr des rastlos schaffenden Künstlers präsentiert die Graphische Sammlung des Hauses ihren großen Schatz von 82 Zeichnungen sowie 84 Druckgrafiken und elf illustrierten Büchern von Ernst Ludwig Kirchner.

Schon in den Zwanzigerjahren hatte der damalige Direktor begonnen, Druckgrafik von Kirchner, der seit 1918 in einem Älpler-Haus in Davos wohnte, zu erwerben. Allerdings wurden sie im Dritten Reich 1937 als „entartet“ beschlagnahmt. Der Aufbau begann nach dem Krieg neu, vor allem gehörte dazu ein 1957 erworbenes Konvolut mit 143 Zeichnungen und Grafiken, das aus der „Sammlung Dr. Gervais Zürich/Lyon“ stammen sollte. Doch diesen Sammler gab es gar nicht.

Forschungen der Staatsgalerie Stuttgart ergaben, dass alle Blätter aus dem Nachlass des Künstlers selbst stammen. Dr. Gervais war offenbar eine Erfindung des Kirchner-Schülers Christian Laely, um die Werke trotz schweizerischer Vermögenssperre nach Deutschland verkaufen zu können. Es ist mithin „die unbekannte Sammlung“, worauf die Ausstellung den Blick richtet und die Faszination und Sinnlichkeit erfahren lässt, die für Kirchner in der Kunst der Grafik lag.

Die erotische Komponente fehlt seinen Akten

Zeitlebens fesselt den Künstler die Körperlichkeit des Menschen. Meistens zeigt er ihn nackt, jedoch wohnt seinen Akten weniger eine erotische Komponente inne – trotz etlicher Bordellszenen – als vielmehr die Bewunderung der Natürlichkeit, weshalb er die Körper oft in Landschaften einbettete. Perfekt ist dies gelungen im großformatigen Gemälde des Strandlebens an den Dünen auf Fehmarn. Badende sind ein Lieblingsmotiv von ihm, vielfach variiert er das spielerische Tun am Wasser. Erste gestalterische Versuche sind noch dem Jugendstil verhaftet, doch unter dem Eindruck des Tanzes ließ Kirchner vom Dekorativen ab. Der Körper in Bewegung fordert rasches Skizzieren. Kirchner bannt in wenigen Strichen die Szene, und das Fiebrige bleibt auch in seinen Ausarbeitungen mit der Farbkreide oder im Holzschnitt erhalten. Meist setzt er kantige Konturen, fast schon in der Art von Comics. Das Realistische hat er hinter sich gelassen, das Wesentliche will er zeigen.

Dabei kommen Arbeiten heraus, skizzenhaft überlängt wie Modezeichnungen im Fall der „Kokotte“- Motive, aber auch mehrfach überlagert aus verschiedenen Perspektiven – als wär’s ein Blatt von Picasso. Doch beansprucht Kirchner Originalität und Modernität im Bewusstsein, dass seine Zeitgenossen seine Bilder nicht verstehen würden.

Ernst Ludwig Kirchner hatte Ateliers mal in Dresden, mal in Berlin. 1915 geriet er infolge einer psychischen Erkrankung in die Krise. Er zog sich die Schweizer Bergwelt zurück. Ruhige Bilder vom Sennleben auf der Alpe, von Bergtälern und Bergwald entstanden. Allmählich wurde sein Themenspektrum wieder breiter. Kirchners „neuer Stil“ zeigte rundere Formen und eine geschlossenere Überschneidung und Durchdringung der Körper. Isoliert vom deutschen Kunstbetrieb erschoss er sich am 15. Juni 1938 in Davos aus Furcht vor den Nazis.

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