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München
19.06.2018

Es ist viel zu tun am Haus der Kunst

Sanierungsbedürftig: das Haus der Kunst in München.
2 Bilder
Sanierungsbedürftig: das Haus der Kunst in München.
Foto: Imago

Die Ausstellungshalle hat Missstände aufzuarbeiten, eine Generalsanierung vor sich und einen neuen künstlerischen Direktor zu finden.

Es ist ja wirklich nicht so, dass die Arbeit im Haus der Kunst, in dieser großen Münchner Ausstellungshalle ohne eigene Sammlung, immer ein Problemkind gewesen sei.

Es gab auch Zeiten, da lief mehr als alles glatt; da lockten große Künstlernamen in Folge ein großes Publikum an; da stimmten auch die Bilanzen. Zum Beispiel unter dem Direktor Chris Dercon (2003–2011), jenem belgischen Ausstellungsmacher, der jüngst in Berlin als Intendant der Volksbühne so freiwillig wie unfreiwillig scheiterte.

Aber Phasen, da es schwer knarzte im Betrieb, die hatten sich eben auch immer wieder eingestellt – mal ganz abgesehen davon, dass das Haus der Kunst gebaut worden war als eine „Selbstdarstellung des Hitlerregimes“ (Dehio) – was Komplikationen bis heute zur Folge hat, da die Ausstellungshalle und ihr kulturpolitischer Auftrag wieder einmal eine Baustelle sind, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Eine Baustelle auch, die mit ihren Personalien die Justiz beschäftigt.

Jetzt, da der langjährige Chef des Hauses, der künstlerische Geschäftsführer Okwui Enwezor, unter tragischen Krankheitsumständen aus dem Amt geschieden ist – und zwar in Form einvernehmlicher Vertragsauflösung –, jetzt gilt es aufzuarbeiten, wer oder was in den vergangenen Jahren Sand ins Getriebe streute, das Haus deutlich in Richtung Zahlungsunfähigkeit brachte und Mitarbeiter zu erst diskreter, dann offener Gegenwehr und Klage trieb.

Ein führender Mitarbeiter am Haus der Kunst war Mitglied bei Scientology

Nicht Okwui Enwezor, der 1963 geborene Nigerianer, steht dabei im Mittelpunkt, sondern – zum einen – der ehemalige, vor gut einem Jahr geschasste Personalchef des Hauses, ein Mitglied der Scientology-Organisation, gegen den geballte Vorwürfe hinsichtlich rüder Führungsmethoden, sexueller Übergriffe und unerlaubter Scheinselbstständigkeit aktenkundig sind. Und zum Zweiten der ehemalige kaufmännische Leiter des Hauses, der nach Bekanntwerden der finanziellen Krise ebenfalls hinausgeworfen wurde. Beide gehen gegen ihre Entlassung gerichtlich vor, heute beispielsweise wird verhandelt.

Derzeit wird das Haus der Kunst interimistisch geführt von Bernhard Spies, der vor seiner Pensionierung die kaufmännische Leitung der Bonner Bundeskunsthalle innehatte. Er war bereits der zweite Finanzfachmann, der Enwezor gleichberechtigt zur Seite – und somit zur Kontrolle – gestellt worden war.

Und damit kommen auch die Verantwortlichkeiten des zum 1. Juni zurückgetretenen künstlerischen Direktors ins Spiel. 2011 war er als neuer Chef vom Haus der Kunst hymnisch begrüßt worden – was in erster Linie auf seine erfolgreiche Arbeit als Kurator von Großausstellungen zeitgenössischer Kunst zurückgeführt werden musste, voran die Kasseler Documenta 2002. Aber auch nach seinem Münchner Antritt blieb Enwezor international tätig: 2015 kuratierte er die andere große internationale Schau für zeitgenössische Kunst, die venezianische Biennale, wo er einen Sommer lang im Herzen der Ausstellung „Das Kapital“ von Karl Marx vortragen ließ und ganz grundsätzlich einer Weltstandortbestimmung in Sachen Ökonomie vorstand. Damals übrigens begleitete der deutsche Pavillon das Konzept Enwezors, indem er eine Arbeit zeigte, die die Deutsche Bank als rechtsfreien Raum darstellte.

Enwezors Verdienste als Star-Kurator sind unumstritten. Das half ihm immens in München, wo er denn ebenfalls starke Ausstellungen platzierte, etwa zu Louise Bourgeois, Matthew Barney, Baselitz und 2016/17 die Schau „Postwar“, die noch einmal den Blick auf die Kunst geboten stark weitete – über das museal bereits Abgesegnete und den Mainstream hinaus.

Aber zumindest verhalten – gewissermaßen naturgegeben – erklang auch immer wieder Kritik am Chef: Seine Ausstellungen seien sperrig; sie würden nicht genug Publikum anlocken; auch sei der künstlerische Geschäftsführer viel unterwegs. Im Nachhinein allerdings müssen andersgeartete skeptische Fragen gestellt werden: Inwieweit hätte Enwezor ein schärferes Auge auf die Gepflogenheiten seines ehemaligen Personalchefs richten müssen – und auf die laufenden Kosten? Fragen freilich, die auch in die Zuständigkeit des Aufsichts- und Stiftungsrates vom Haus der Kunst sowie in die Zuständigkeit des Kunstministeriums fallen, das Enwezor in beiderlei Hinsicht zunächst entlastete. 2016 war Enwezors Vertrag verlängert worden.

Die neue Kunstministerin hat die Suche zur Chefsache erklärt

Wie aber geht es nun weiter für die Institution, die über Jahre hinweg generalsaniert werden wird? Der britische Architekt David Chipperfield stieß in ein Wespennest, als er vorschlug, die Bäume zu fällen vor dem Haus, auf dass der Bau in seiner brisanten Geschichtsträchtigkeit wieder uneingeschränkt sichtbar werde. Die neue bayerische Kunstministerin Marion Kiechle hat die Nachfolgeregelung für Enwezor ausdrücklich zur Chef- bzw. Chefinnensache erklärt. „Schreiben Sie das so“, fordert ihre Presseabteilungsleiterin auf. Derzeit sammelt Kiechle aus dem Ministerium und aus den Rat-Gremien der Kunsthalle Namensvorschläge zur künftigen Leitung. Ein Anforderungsprofil werde nicht herausgegeben. Kiechles dringender Wunsch ist es, dass Haus in zwei Bauabschnitten zu sanieren, damit jeweils ein Teil für Ausstellungen geöffnet bleibt.

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