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23.03.2010

Frankfurter Debatte um "Turmpalast" und Nitribitt

Frankfurter Debatte um «Turmpalast» und Nitribitt
Foto: DPA

Frankfurt/Main (dpa) - Es geht um einen alten Kinopalast und das direkt angrenzende ehemalige Wohnhaus der Edelprostituierten Rosemarie Nitribitt: Der aus den 50er Jahren stammende Gebäudekomplex am Eschenheimer Tor - mitten in Frankfurt - sorgt seit Wochen für heftige Diskussionen.

Seitdem bekanntwurde, dass der "Turmpalast" wegen kostspieliger Brandschutzauflagen dichtmacht, haben gleich zwei Bürgerinitiativen in wenigen Wochen rund 6000 Unterschriften für den Erhalt gesammelt. Jetzt haben sich auch Prominente wie Frankfurts früherer Kulturdezernent Hilmar Hoffmann (84) und Regisseur Volker Schlöndorff solidarisiert.

Hinter der einen Initiative ("Save the Turmpalast") steht die große englischsprachige Community in Frankfurt, die um ihr Kult-Kino fürchtet. In den sieben Sälen werden nur Filme im englischen Original gezeigt. "Eine Schließung wäre für den kosmopolitischen Anspruch Frankfurts eine Blamage", sagte Schlöndorff vergangene Woche der "Bild"-Zeitung.

Die zweite Gruppe ("Rettet das Turmkino") kämpft um noch mehr: "Der Gebäudekomplex muss erhalten bleiben. Das ist ein Stück Heimat", sagt der Architekt Kay Mack, der den Abriss beider Häuser befürchtet. Der Gründer der Initiative beklagt, dass die Innenstadt dank einer "Investoren-Architektur" dem Kommerz geopfert werde. "Es gibt immer dieselben Fenster und immer die gleichen Details und kaum noch Überraschendes", stellt Mack fest.

Dass er in kurzer Zeit so viele Unterstützer gewonnen hat, zeigt, dass er einen Nerv getroffen hat. "Mit dem "Turmpalast" würde nicht nur ein Stück Stadtgeschichte verschwinden, sondern auch ein Stück Architektur der 50er Jahre", gibt auch Frankfurts Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) zu bedenken.

Denn "Turmpalast" und das Appartementhaus, in dem Deutschlands "Edelhure" 1957 unter nie geklärten Umständen ermordet wurde, gelten auch als Frankfurter Wahrzeichen - wie Messeturm oder Römer. Gerade das Nitribitt-Gebäude mit der elegant-geschwungenen Fassade und der Detektiv-Tudor-Leuchtreklame steht bei Stadtführungen als Sehenswürdigkeit ganz oben - nicht nur wegen seiner anrüchigen Geschichte.

Doch das bauwütige Frankfurt steht bundesweit im Ruf, mit seinem Gebäudebestand ziemlich gnadenlos umzugehen. So wurde eine weitere städtische Architekturikone der 50er Jahre - das ebenfalls am Eschenheimer Tor gelegene frühere Verlagshaus der "Frankfurter Rundschau" - vor vier Jahren abgerissen. Es machte Platz für das eine Milliarde Euro teure "Palais Quartier" mit dem Einkaufszentrum "My Zeil" und zwei Büro- und Hoteltürmen.

"In Frankfurt ist die Halbwertzeit mancher Gebäude kürzer als in anderen Städten", meint der Sprecher des städtischen Planungsdezernats, Mark Gellert. "Manchmal wird zu schnell abgerissen", räumt er ein. Beim "Turmpalast" sehen sich die Stadtplaner jedoch nicht in der Pflicht, da es sich ja um eine Entscheidung eines Privateigentümers gehe, der die Investitionen in den Brandschutz scheue.

Die Eigentumsverhältnisse der beiden Gebäude sind kompliziert. Zumindest der Besitzer des "Turmpalasts" denkt nach Medienberichten an Abriss, für den Nitribitt-Bau scheint es dagegen noch Hoffnung zu geben. Für den Kino-Betrieb wurde eine Teillösung gefunden: Der Betreiber des "Turmpalasts", die Lübecker CineStar-Gruppe, will künftig in ihrem ebenfalls am Eschenheimer Turm gelegenen Multiplex-Kino Metropolis auch Filme im Original zeigen. Dafür hatte sich Kulturdezernent Semmelroth stark gemacht, der bei einem Wegfall der englischen Originalfilme wie Schlöndorff um das internationale Profil der Stadt fürchtete.

Für Kay Mack ändert das aber nichts daran, dass in Frankfurt die Nischen für Kreativ- und Alternativkultur immer mehr zu verschwinden drohen. "Wenn Orte wie der "Turmpalast" zerstört werden, dann werden auch die Querdenker immer mehr vertrieben", sagt er. Dabei ist es gerade die "Kreativklasse" - dazu gehören Künstler genauso wie Werbeagenturen - um die Frankfurt im bundesweiten Standort-Wettbewerb mit anderen Metropolen buhlt.

Weil Frankfurt so hohe Mieten hat und auch sonst ein teures Pflaster ist, wandern viele Künstler ins "hippe" und weit günstigere Berlin ab oder kommen erst gar nicht an den Main. Das Stadtparlament hat nun vor kurzem ein 1,35 Millionen Euro teures Programm aufgelegt, um mehr für Künstler und andere Kreative zu tun.

Vor allem nicht mehr genutzte Erdgeschosszonen sollen in der Innenstadt der Kultur- und Kreativwirtschaft überlassen werden. "Das erhöht die Flanierqualität", hofft Semmelroth. Immerhin gilt der Kreativsektor mit 60 000 Beschäftigten und mehr als 8500 Unternehmen als bedeutender Hoffnungsträger für die Entwicklung der Stadt.

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