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  3. Der Maler als Bürger: Gegen den Strich - Manet als Verfechter der Republik

Der Maler als Bürger
19.10.2017

Gegen den Strich - Manet als Verfechter der Republik

Das Bildnis des Malers Edouard Manet, «Beim Père Lathuille, 1879», wird in Wuppertal gezeigt.
2 Bilder
Das Bildnis des Malers Edouard Manet, «Beim Père Lathuille, 1879», wird in Wuppertal gezeigt.
Foto: Von der Heydt-Museum (dpa)

Manet ist bekannt als Vater der Impressionisten. Doch der berühmte malende Freigeist hatte auch eine politische Botschaft.

Vielleicht war Édouard Manet (1832-1883) schon mit 18 Jahren bei seiner Ausbildung im Atelier von Thomas Couture gegen den Strich gebürstet. Jedenfalls hatte der Spross aus großbürgerlichem Pariser Hause, der als Seefahrer scheiterte, wenig Lust auf das Kopieren antikisierender Szenen.

Auch der Staatsstreich von Louis Napoléon Bonaparte 1851 und dessen Selbsternennung zum Kaiser löste bei dem jungen Bürger Antipathie aus. Manet, der zum Wegbereiter des Impressionismus werden sollte, blieb künstlerisch, geistig und politisch immer unabhängig.

Diese Seite Manets, den "Maler als Bürger", untersucht das Museum Von der Heydt in Wuppertal in einer großen Ausstellung "Édouard Manet" (24.10. bis 25.2.2018). Das Museum, das viel beachtete Impressionisten-Ausstellungen von Renoir und Monet bis zuletzt Degas und Rodin präsentierte, illustriert anhand von 45 Gemälden Manets Verhältnis zur Gesellschaft und Politik im Frankreich des 19. Jahrhunderts. Es geht nicht um seine berühmten provozierenden Werke wie das Aktbild "Olympia" oder das seinerzeit skandalöse "Frühstück im Garten" - zwei gut gekleidete Männer picknicken mit einer nackten Dame. Vielmehr wird Manets kritischer Geist etwa in seinen Gesellschaftsporträts, Stillleben und Kriegsbildern untersucht.

Zugleich ordnet die Ausstellung Manet auch historisch ein - mit Vergleichsbildern seiner Freunde sowie einer Fülle von beeindruckenden Fotografien, die die Gräuel des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 und des Aufstands der Pariser Revolutionsregierung (Commune) zeigen. "Manet arbeitete gegen das Kaiserreich an", sagt Museumsdirektor Gerhard Finckh. "Er ließ keine Gelegenheit aus, sich gegen den Kaiser und für die Republik und bürgerliche Freiheiten einzusetzen." Dafür steht exemplarisch das Gemälde "Die Explosion", das zeigt, wie Soldaten von der Wucht einer detonierenden Bombe getroffen durch die Luft fliegen.

Seine Kritik an Napoléon III. verpackte Manet auch in der Zeichnung der Erschießung des Kaisers Maximilian von Mexiko: Der Büchsenspanner trägt Napoléons Gesichtszüge. Maximilian war 1864 auf Betreiben Napoleons III. in Mexiko inthronisiert worden, wurde dort aber später von der Gegenregierung hingerichtet. Natürlich durfte Manets Bild nirgends gezeigt werden und fiel der Zensur zum Opfer. Die historischen Bezüge mögen für den Betrachter manchmal schwer zu entschlüsseln sein. Aber Manets Plädoyer für Demokratie und bürgerliche Werte ist zeitlos und kann bis in die Gegenwart transportiert werden.

Für ein mittelgroßes Haus wie das Museum Von der Heydt war die Planung einer großen Manet-Ausstellung, so räumt Finckh ein, ziemlich ambitioniert. Das Unterfangen ist nicht nur äußerst kostspielig, sondern konkurrierte auch mit der Manet-Ausstellung in Hamburg 2016. Dennoch gelang es Finckh dank seiner jahrelangen exzellenten Verbindungen zu den großen internationalen Museen Leihgaben aus aller Welt nach Wuppertal zu bekommen. Und wie immer ist es der etwas andere Blick gepaart mit Dokumentationsmaterial, der auch dieser Ausstellung ihren Reiz verleiht.

Natürlich folgt die Schau auch Manets Werdegang vom Künstler mit Vorliebe für die seinerzeit beliebten Spanien-Sujets über seine Meeresbilder bis hin zum impressionistischen Maler leuchtender Gartenbilder kurz vor seinem Tod. Doch dass Manet den Impressionismus maßgeblich beeinflusst hatte, wird eher beiläufig eingestreut. Über zehn Mal wurden Manets freizügige Bilder in den für die Kunst maßgeblichen Pariser Salons dort abgewiesen. "Aber er wollte keine Skandale provozieren, sondern er malte seine Gegenwart", sagt Finckh.

Wo andere Künstler noch gefällige Stillleben mit pelzigen Pfirsichen wie zum Anbeißen malten, lieferte Manet eine gelbe Zitrone mit reduzierten Mitteln. "Es geht ihm um den Kern der Dinge, nicht um den schönen Schein", sagt Finckh. Der tote Hase - ein beliebtes Jagd-Sujet der Zeit - hängt nicht wie eine Trophäe in der Küche, sondern an einem Nagel an der Hauswand. Und wer kam schon wie Manet auf die Idee, eine unansehnliche Distel mit Unkraut zu malen? Auch seine Porträts zeigen die Modelle nicht von ihren schönsten Seiten. Selbst seine alternde Frau schonte Manet nicht. Finckh: "Er versuchte immer die Wahrheit zu malen."

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