Was vom Virus bleibt: Corona-Exponate landen im Museum
Absperrbänder, Kinderzeichnungen, Atemmasken: Warum Museen Dokumente aus der Corona-Krise sammeln – und was später damit geschieht.
Zugegeben: Im Moment können wir uns nur schwer vorstellen, dass es auch eine Zeit geben wird, in der es in der Tagesschau nicht um Infektions- und Reproduktionszahlen geht, in der man mit Onkel Helmut nicht über Abstandsregeln bei der Familienfeier diskutiert, Freunde nur am Bildschirm trifft und zum Arbeiten ins Büro und nicht an den Küchentisch geht.
Aber das „Danach“ wird kommen – und dann? Wie werden wir uns in Zukunft an diese Zeit erinnern, die die Normalität auf den Kopf gestellt hat? Und wie werden Generationen nach uns auf dieses einschneidende Ereignis blicken? Werden sie begreifen können, dass Menschen freudestrahlend mit vier Packungen Klopapier den Supermarkt verlassen haben?
Museen suchen nach Corona-Gegenständen
Landauf, landab gibt es deshalb jetzt die Aufrufe von Stadt-, Heimat- und Landesmuseen an die Bürger, Dokumente ins Museum zu tragen, um zu dokumentieren, wie sich das Leben mit der Pandemie verändert hat, und den Alltag mit dem Virus im kollektiven Gedächtnis zu halten.
Seitdem trudeln in den Museen ein: Absperrbänder für Biergärten, Kinderzeichnungen mit Regenbogen, Plakate mit Verhaltensregeln, Pandemie-Tagebücher und natürlich Fotos, Fotos, Fotos, denn nie war es dank des Smartphones so leicht, den Alltag festzuhalten.
Ob dann alles historisch tatsächlich so bedeutsam ist, wird sich weisen. Das Wiener Stadtmuseum etwa erhielt dieser Tage ein besonderes Exponat: ein gehäkeltes Coronavirus in Rot-Gelb mit Luftmaschen-Stacheln. Corona zum Kuscheln? Im Moment noch unvorstellbar.
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