Glockenläuten fürs Klima
Berliner Komponist lässt europaweit Carillons erklingen
Carillons in ganz Deutschland und Europa sollen in den nächsten Wochen für den Klimaschutz läuten. Initiator der Kampagne ist der Berliner Komponist Klaus Wüsthoff, der dafür eigens eine Klimaglocken-Melodie geschaffen hat, kündigten der Deutsche Musikrat und der Deutsche Tonkünstlerverband an. Der 96-jährige Komponist von Orchester- und Chorwerken und Erfinder von Werbemelodien ist einem breiten Publikum als Schöpfer des Jingle der ZDF-„heute“-Sendung bekannt.
Den Auftakt macht am 1. Dezember um 12 Uhr das größte Turmglockenspiel Europas, das Tiergarten-Carillon in Berlin. Das Läuten solle ein Beitrag zur Großdemonstration von Umweltschutzverbänden vor dem Kanzleramt sein, heißt es. Weitere Carillons werden am 3. Dezember zum Auftakt der Weltklimakonferenz im polnischen Katowice läuten. Zudem werde die Klimaglocken-Melodie an verschiedenen Orten in der Schweiz, Dänemark und Belgien erklingen. Die Ton- und Videoaufnahmen der beteiligten Carillons werden nach Angaben der Organisatoren anschließend auf einer interaktiven Weltkarte veröffentlicht. Darüber hinaus werden auf der Internetseite klimaglocken.net die Klimaglocken als Klingelton für Smartphones zum Download und weitere Gimmicks angeboten. Die Aktion sei auf mehrere Jahre angelegt, „denn Klimaschutz braucht einen langen Atem“, heißt es. Unterstützt wird das Projekt den Angaben zufolge unter anderem von dem langjährigen Direktor des Potsdamer Klimafolgen-Instituts (PIC), Hans Joachim Schellnhuber.
Ein Carillon (französisch: Turmglockenspiel) ist ein großes Glockenspiel, das mittels einer Klaviatur durch einen Spieler oder mechanisch etwa über eine Walze gespielt werden kann. In Deutschland gibt es derzeit 43 Carillons. (epd)
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