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18.10.2009

Große Vandalen-Ausstellung korrigiert Vorurteile

Große Vandalen-Ausstellung korrigiert Vorurteile
Foto: DPA

Karlsruhe (dpa) - Auch mehr als 1500 Jahre nach seinem Untergang muss das Volk der Vandalen noch immer für schlimme Taten herhalten: Wenn heute Gewalttäter Friedhöfe schänden, Bushaltestellen demolieren oder teure Autos abfackeln, ist schnell die Rede von Taten "wie von Vandalen".

"Aber die Vandalen waren alles andere als zerstörungswütige Barbaren", sagte der Kunsthistoriker Harald Siebenmorgen, Direktor des Badischen Landesmuseums in Karlsruhe. Dort will jetzt eine große Ausstellung zur Geschichte der Vandalen alte Klischees korrigieren - mit rund 300 wertvollen Exponaten, darunter Leihgaben renommierter europäischer und nordafrikanischer Museen.

Unter dem Titel "Erben des Imperiums in Nordafrika ­ Das Königreich der Vandalen" zeichnet Siebenmorgens Ausstellung von diesem Samstag (24. Oktober) an ein bislang weniger bekanntes Bild der antiken Großmacht aus dem 5. Jahrhundert. Nicht viel ist darin von blinder Zerstörungswut zu sehen, mehr dagegen von einer Kultur zivilisierter Eroberer, einer hoch entwickelten Kultur, die die Vandalen allerdings bereits vorfanden. "Die Vandalen haben sich nach ihrem Zug durch Europa in ein gemachtes Netz in Nordafrika gesetzt", erklärt Siebenmorgen. "Sie haben die römische Kultur übernommen und fortgesetzt."

Nach ihrem Untergang im Jahr 534 hinterließen die Vandalen nach Ansicht Siebenmorgens Kunstschätze und Kirchen, Spuren also, die gegen das gängige Bild des Barbarentums sprechen. "Neuere Forschungen zeigen außerdem, dass die Vandalen ein wohl geordnetes Staatswesen hatten", sagt Siebenmorgen. Der langjährige Tunesien-Kenner will nicht weniger als das Bild dieses Volkes relativieren. Es habe sprichwörtlich zwar als Stamm zivilisationsfeindlicher Zerstörer gegolten, meint der Kunsthistoriker, es sei tatsächlich aber als Bewahrer römischer Kultur und Lebensart anzusehen. Das wird nicht überall so gesehen: Der Braunschweiger Althistoriker Helmut Castritius hält die Vandalen zum Beispiel für "reine, unproduktive Schmarotzer", die sich benommen hätten wie die "Barbaren im Garten Eden".

In den Jahrzehnten vor ihrem Zug nach Nordafrika zogen die Vandalen wie viele Stämme auf der Suche nach einer neuen Heimat quer durch Europa. Sie nutzten den Umbruch des krisengeschüttelten römischen Weltreichs, überschritten zunächst den Rhein und fielen in Gallien und Spanien ein und wagten 429 die Überfahrt nach Nordafrika. Dort gründeten die Vandalen ein mächtiges Königreich auf dem Gebiet des heutigen Tunesien. Selbstverständlich haben sie dabei geplündert und gebrandschatzt, räumt Siebenmorgen ein. "Aber die anderen waren in den kriegerischen Epochen damals auch nicht besser."

Unter dem Sand der tunesischen Wüste vermutet Siebenmorgen noch etliche Kulturschätze, die die These vom Kulturvolk stützen: "Über die Hälfte der wichtigen antiken Stätten in Tunesien sind noch nicht ausgegraben worden, auch im Landesinneren gibt es etliche Ruinen", sagt er.

Das Beispiel der Vandalen macht für den Karlsruher Museumsdirektor zudem deutlich, wie der Mittelmeerraum als ein Ganzes von Politik und Forschung betrachtet werden müsse. "Die Kulturen rings um das Mittelmeer gehören viel stärker zueinander als wir dies heute zum Ausdruck bringen", sagt Siebenmorgen. Das Gebiet müsse deutlicher im Fokus stehen als zum Beispiel eine erneute Erweiterung der Europäischen Union. "Wir brauchen eine neue Diskussion um die kulturelle Identität des Abendlandes im Verhältnis zum gesamten Mittelmeerraum", fordert Siebenmorgen.

In seiner Vandalen-Ausstellung zeigt das Landesmuseum unter anderem Schmuck, Mosaike und Bilder aus der Zeit der Vandalen, darunter das Mosaik der "Dame von Karthago". Es ist ebenso wie der Sarkophag von Lamta - ein Zeugnis der Ausbreitung des frühen Christentums - und viele andere ausgestellte Stücke zum ersten Mal in Deutschland zu sehen. Präsentiert werden zudem Nachbildungen einer spätantiken Villa und eines begehbaren Baptisteriums. Modelle der Basilika Damous el-Karita in Karthago oder der Kirche im westtunesischen Henchir el-Gousset sollen den früh-christlichen Kirchenbau verdeutlichen.

www.landesmuseum.de

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