"I Am Mother" ist Science-Fiction ohne Effekte
"I Am Mother" zeigt, dass das Genre der Science-Fiction auch ohne große Effekte gespielt werden kann. Dazu präsentiert sich Hilary Swank in Bestform.
Science-Fiction geht auch ohne viele Effekte. Zumal, wenn die Story so originell ausgedacht und clever umgesetzt ist wie vom Australier Grant Sputore, dem mit diesem Debüt ein Coup gelingt. Irgendwann in naher Zukunft ist die Menschheit fast ausgestorben. In einer hermetisch abgeriegelten Station haben Roboter die Herrschaft übernommen. Ihr größter Schatz sind 63.000 menschliche Embryos, von denen einer zur Geburt gebracht wird.
In "I Am Mother" übernimmt ein Android die Erziehung
Das Kind ohne Namen wächst gut behütet auf. Die exzellente Erziehung übernimmt ein Android namens „Mutter“. Dank Zeitraffer ist man schnell im Teenie-Alter des Mädchens angekommen. Die Harmonie wird jäh unterbrochen, als jemand an die Außentür klopft. Ohne Zögern hilft der Teenager der verletzten Frau und öffnet das Tor.
Je näher sich die beiden Menschen kommen, desto eifersüchtiger reagiert der Roboter. Wie ein klaustrophobisches Kammerspiel inszeniert Regisseur Sputore sein atmosphärisch dichtes Drama der philosophischen Art, das mit cleveren Wendungen für Spannung sorgt.
Aktueller denn je, stehen dabei die guten alten drei Robotergesetze des Isaac Asimov zur Disposition, wonach Androiden einen Menschen nie verletzen dürfen und absolut gehorchen müssen. „Mutter“ sieht das anders und verhält sich in entscheidenden Situationen längst nicht so sanft, wie ihre einfühlsame Stimme vermuten lässt.
Die zweifache Oscar-Preisträgerin Hilary Swank erweist sich in Bestform als toughe Kämpferin – derweil die 21-jährige Dänin Clara Rugaard unglaublich souverän zwischen Unschuld und Entschlossenheit balanciert.
Im Unterschied zu vielen anderen Ländern ist dieser fantastische Muttertag bei uns auf der großen Leinwand zu erleben.
Wertung: 4 / 5
Die Diskussion ist geschlossen.