Jewtuschenkos Wochenendhaus nun Staatsmuseum
Moskau (dpa) - Der russische Lyriker Jewgeni Jewtuschenko (77) hat sein Wochenendhaus mitsamt Gemälden unter anderem von Pablo Picasso sowie Handschriften und Fotografien als Museum dem Staat geschenkt.
"Man sollte diese Dinge, die auch einen geistigen Wert besitzen, nicht vor den Menschen verbergen", sagte der Dichter der Zeitung "Nowyje Iswestija". Kulturminister Sergej Awdejew kündigte bei der Übergabe an, dass in dem Haus im Künstlerdorf Peredelkino bei Moskau künftig Lesungen und Ausstellungen organisiert würden.
Auch Touristen stehe die Datscha offen, sagte Jewtuschenko ("Stirb nicht vor deiner Zeit"). "Dass ich aber die Leute persönlich herumführe, das können Sie vergessen."
Außer Gemälden von Marc Chagall, Joan Miro und Georges Braque ist in dem Haus als Kuriosität auch ein angeblicher Rohrstock des US-Schriftstellers Mark Twain ("Die Abenteuer des Tom Sawyer") zu sehen.
Jewtuschenko gilt als letzter lebender Klassiker der Sowjetliteratur. Der Autor und Filmregisseur ("Stalins Begräbnis", 1990) war für "die Entwicklung der russischen Kultur" erst vor kurzem mit Russlands höchster Auszeichnung, dem Staatspreis, ausgezeichnet worden. Die Literaturkritik ist jedoch gespalten über sein Werk. In Peredelkino steht auch das frühere Wochenendhaus des Schriftstellers Boris Pasternak ("Doktor Schiwago"), das heute ebenfalls ein Museum ist.
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