Sterbebegleiterin: "Wir haben so große Angst vorm Sterben, dass wir lieber verdrängen"
Plus Mit 20 Jahren begann Johanna Klug Sterbende ehrenamtlich zu begleiten. Im Hospiz lernte sie viel über das Leben – und dass das Thema aus der Tabu-Ecke muss.
Frau Klug, wie beginnt für Sie Sterbebegleitung? Wie gehen Sie auf einen sterbenden Menschen zu?
Johanna Klug: Sterbebegleitung beginnt für mich mitten im Leben. Das Allerschlimmste ist für mich, wenn sterbende Menschen nicht mehr als Menschen, sondern als Objekte wahrgenommen werden. Es ist meine Haltung, Sterbenden ganz normal zu begegnen. Wie jedem anderen Menschen eben auch. Es gibt keine Tabus, keine Dinge, die dort nicht sein dürfen. Egal, ob ich auf der Palliativstation bin, im Hospiz oder sterbende oder trauernde Kinder begleite – es ist immer ein neues Sich-Einlassen auf den Menschen. Wie im Leben auch. Was hindert uns also daran, in einen natürlichen Kontakt mit der Endlichkeit zu kommen?
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Meine eigene Erfahrung zeigte mir bei Diskussion im Bekanntenkreis, dass viele Leute im fortgeschrittenen Alter selbst vor der Aufstellung einer Patientenverfügung für den Notfall zurück schrecken. Der Gedanke, dass das Leben endlich ist, wird verdrängt. Selbst bei schweren Erkrankungen oder notwendigen OP- Eingriffen wird nur auf das Prinzip Hoffnung gesetzt; dass das Ganze auch negativ ausgehen könnte, wird verdrängt. Ab einem Alter über 70 muss man einfach damit rechnen, dass eine schwere Erkrankung wie Covid oder ein Unfall einem aus der Bahn wirft und man nicht mehr auf die Füsse kommt. Mit der Tatsache, dass man nacht dem Tode einfach über kurz oder in Vergessenheit gerät , muss sich jeder abfinden. In unser schnelllebigen Zeit eher kürzer als länger ausser man lebt vielleicht in einem traditionellen Familienverbund.