Kann Scheitern eine Chance sein? Am Beispiel des Schneiders von Ulm
Plus Alfred Berblinger wollte fliegen – und plumpste in die Donau. Heute, zu seinem 250. Geburtstag, wird er gefeiert. Und das Scheitern selbst gilt als Chance.
Auf dem langen Weg des Scheiterns steht Daniela ganz am Anfang. Am Ufer der Donau, im Schatten der Stadtmauer von Ulm, hat sie sich auf einem kleinen Betonsockel postiert und beginnt zu erzählen: „Es war einmal ein Mann in Ulm. Albrecht Berblinger. Der wollte nicht akzeptieren, dass die Dinge so sind, wie sie sind ...“ Vor Daniela stehen 14 Zuschauer. Es sind ihre Freunde aus dem „Teatro International“. Für ihren „Parcours des Scheiterns“ hat die Theatertruppe in den vergangenen Monaten echte, wahre und auch märchenhafte Geschichten des Scheiterns gesammelt. Gerade läuft die Generalprobe, Station eins des Parcours: Berblingers Geschichte. Und Daniela erzählt sie so, als wäre sie die Erste. Als wären nicht mehr als 200 Jahre vergangen, seit der Ulmer Schneidermeister mit seiner selbst gebauten Flugmaschine elegant über die Donau gleiten wollte – und vor den Augen der Stadt, vor Prinz und Herzog ins Wasser plumpste. Scheiterte! Wobei …
Im Jubiläumsjahr 2020, zum 250. Geburtstag des Albrecht Ludwig Berblinger, wird der Schneider nun geehrt wie ein Held. Ulm feiert den Flugpionier und Erfinder mit einem Turmbau für 750 000 Euro, einem Musical, einem Wettbewerb für Innovation und Start-ups. Und mit einer „Fuckup Night“: Menschen erzählen vor Publikum, was in ihrem Leben gründlich misslungen ist.
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