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Corona-Pandemie
27.09.2020

Mehr Masken als Gesichter! Wie sich unser Alltag verändert hat

Maske trägt längst nicht jeder. Mit Sprüchen auf Plakaten, Bierdeckeln und Masken sollen Gäste in Berlin an die Corona-Schutzmaßnahmen erinnert werden.
2 Bilder
Maske trägt längst nicht jeder. Mit Sprüchen auf Plakaten, Bierdeckeln und Masken sollen Gäste in Berlin an die Corona-Schutzmaßnahmen erinnert werden.
Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa

Sie sind die Eintrittskarte ins öffentliche Leben geworden: Unser Autor hat sich Gedanken zu unserem neuen Alltag unter der Mund-Nasen-Bedeckung gemacht.

Dem skandalumwehten irischen Schriftsteller Oscar Wilde (1854–1900) wird ein Bonmot zugeschrieben, das er, lebte er in unseren Maskenpflicht-Tagen, wohl kaum wiederholen würde. „Eine Maske erzählt uns mehr als ein Gesicht.“ Was sehen wir heute? Die gletscherblauen „Alltagsmasken“, die aus individuellen Gesichtern missglückte Arztserien-Komparsen-Visagen machen. Und dann als Müll im Rinnstein und auf der Parkwiese enden. (Die Masken prägen sozusagen die Corona-Müllphase zwei. Die Phase eins waren Einweghandschuhe aus Plastik, auch gerne blau). Das ist eine dürftige, kümmerliche, massengestanzte Erzählung. Es erscheint deshalb geradezu eine humane Pflicht, die hinter Corona-Billig-Einwegmasken gepressten Gesichter unserer Mitmenschen vor alten Oscar-Wilde-Sprüchen in Schutz zu nehmen.

Ohne Maske geht in der Corona-Krise nichts mehr

Es ist erstaunlich, wie schnell die Maske über uns gekommen ist. Wer das Haus verlässt, checkt nun nicht nur, ob er Schlüssel, Geldbeutel und Handy dabei hat, sondern natürlich auch: eine Maske. Denn ohne kommt man fast nirgendwo mehr hinein und nirgendwo mehr mit. Sie ist unser Eintrittsticket ins öffentliche Leben geworden. Ob Bus- oder Zugfahrt, Einkauf, Museum, Behördengang, Arbeitsplatz, nunmehr auch Marienplatz – ohne Maske geht nichts mehr.

Auch in der Werbung tauchen Masken auf.
Foto: Michael Schreiner

Blättern wir heute eine Tageszeitung durch, dann finden sich dort kaum noch aktuelle Bilder, auf denen nicht Maske getragen wird. Politiker mit Maske, Bischöfe, Demonstranten, Fußballtrainer … Die neue Masken-Normalität geht schon so weit, dass schreckhafte, empörungsgeneigte Gemüter mit dem Hinweis „Archivfoto“ oder der Erklärung „vor Corona“ beruhigt werden müssen, wenn Menschen maskenlos mit arglosem Antlitz nah beieinander stehend abgebildet sind (das war mal unser Alltagsleben …). Manchmal ertappt man sich ja selbst dabei, nachträglich zu erschauern angesichts des Leichtsinns, mit dem man zum Beispiel 2017 damals auf dieser Riesenfete … Nicht mal die Braut trug um Mitternacht noch Schleier.

Nasenbügel, Ohrengummis, Maskenhaken: Immer mehr Zubehör

Zum Normalisierungsprozess gehört nicht nur die Abnutzung des ästhetischen Empfindens, sondern auch die marktwirtschaftliche Metastasenbildung um die Maske herum. Inzwischen stellt selbstverständlich auch eine Unterhosenfirma wie „Schiesser“ Masken her – natürlich aus Stoff! Und das Zubehörgeschäft wächst!

Maske im Schaufenster - mit Botschaft.
Foto: Michael Schreiner

Nasenbügel, Ohrengummis, Maskenhaken, Maskenbandverlängerungen, Maskenhalter, Ohrenschoner, Maskenclips … Très chic auch die Maskenboxen und Maskencases – als Heranwachsender wäre ich froh gewesen, solch schicke Aufbewahrungsmöglichkeiten für die Zahnspange gehabt zu haben. Damals musste es eine Seifendose im Schulranzen tun. Damals hätte es logischerweise auch keine 30 Millionen Treffer für eine Internet-Anfrage „Wie bewahre ich am besten meine Zahnspange auf?“ gegeben. Nicht am Hinterkopf jedenfalls … Weil es aber eine ernste Angelegenheit ist, stellvertretend zwei nutzwertige Antworten auf die Frage: „Wie trage ich eine Maske richtig?“

1. Der obere Rand der Maske sollte über dem Nasenrücken entlanglaufen. OP-Masken und auch viele selbst genähte Masken enthalten einen biegsamen Metallbügel zur sicheren Befestigung. Der untere Rand sollte bis unter das Kinn gezogen werden. Dabei ist es wichtig, dass die Maske möglichst eng anliegt.

2. Den Schutz über Mund und Nase platzieren, und den Nasenbügel (falls vorhanden) so auf dem Nasenrücken anpassen, dass der Mund-Nasen-Schutz möglichst bequem und dicht anliegt. Bei den meisten Menschen ist die richtige Höhe ungefähr da, wo man eine Brille auf der Nase tragen würde. Mit den Fingern am oberen Rand des Mund-Nasen-Schutzes entlang nach hinten gleiten, damit dieser nicht verrutscht und die Gummibänder (Ohrbügel) hinter die Ohren schieben, beziehungsweise die Bindebänder hinter dem Kopf oben zubinden. Hat der Mund-Nasen-Schutz Falten, diese von außen …

Maske ist nicht gleich Maske.
Foto: Michael Schreiner

Wir brechen hier ab und empfehlen zur Entspannung und Schulung der Fingerfertigkeit ein paar Krawattenknoten. Die Müllproblem-Alltagsmasken (angeblicher jährlicher Bedarf in Deutschland: 12 Milliarden Stück!), ob nun falsch oder korrekt getragen, verändern unser Verhältnis zur Maske radikal. Ein einstmals zweifellos ganz anders gemeintes Wort von Emanuel Wertheimer (ein Zeitgenosse Oscar Wildes) erweist sich heute als anders wahr: „Es gibt mehr Masken als Gesichter“. In der Staatsoper, der Straßenbahn oder der Kfz-Zulassungsstelle wird man in den nächsten Monaten mehr Maskenträger sehen als auf Faschingsbällen oder im Straßenkarneval. Denn diese vermeintlichen Superspreader-Ereignisse der Ausgelassenheit finden nicht mehr statt. Freiwilliges Maskieren ist gerade nicht gefragt.

Es ist nicht die einzige Maskenform

Der Satiriker Gabriel Laub meinte einmal launisch: „Die Maske ist der einzige Teil des Gesichts, den sich der Mensch aussucht.“ Das war in der Prä-Spahn-Ära, als es noch Maskenbälle gab und nicht nur Maskenverordnungen. Heute finden das die Leute nicht mehr so witzig. Und es wird auch nicht einmal ein Scherzbold versuchen, mit einer Gurken-Gesichtsmaske beim Friseur zu erscheinen.

Korrekt entsorgt gibt's natürlich auch.
Foto: Michael Schreiner

Die Mund-Nasen-Bedeckung, wie die Corona-Maske RKI-konform gerne genannt wird, ist übrigens nicht die einzige Maskenform und nicht die einzige bekannte Verkleidung des Gesichts. Versteckspiel, Mummenschanz und Verstellung sind variantenreich. Wer nicht erkannt werden will, kann sich mit Bart oder Perücke maskieren, was aber virenschutzmäßig so wenig bringt wie eine Schlafbrille, die (einst! Prä-Spahn-Ära) Fluggesellschaften für Nachtflüge in Nicht-Risiko-Gebiete ausgaben. Oder die ebenso verwegene wie elegante Augenmaske Modell Zorro. Das sind Masken, die nicht im Rinnstein landen und nicht einmal an Rückspiegeln im Auto baumeln, geschweige denn am Oberarm kurz vorm Ellenbogen getragen werden wie eine C-Klassen-Kapitänsbinde oder ein All-inklusive-Bändchen.

Erinnert sich noch jemand an die kollektive Horrorclown-Hysterie? Müsste eigentlich, denn es ist erst ein paar Jahre her, dass die Angst umging vor Menschen mit Clownsmasken, die auf offener Straße Leute zu Tode erschreckten oder wahllos zuschlugen. Der Horrorclown war mal ein großes Masken-Ding, das die Öffentlichkeit umtrieb. Wikipedia spricht sogar von einer „urbanen Legende“, zu der in mehreren Ländern auch „Sichtungswellen“ gehörten, die auf Einbildung beruhten.

Mit angemaltem Mundschutz kann man aus der blauen Masse der OP-Masken hervorstechen.
Foto: Michael Schreiner

Würde aber so ein Horrorclown heute überhaupt noch auffallen? Vermutlich liefe sein diabolisches Spiel mit der Furcht anderer ins Leere – weil Passanten ihn bloß mustern würden, um ihn dann zu befragen, wo es diese originelle Maske zu kaufen und ob es sie auch eventuell in FFP2-Qualität gibt.

Das Tarnpotenzial der Masken ist dürftig

Der große belgische Künstler James Ensor (noch so ein Zeitgenosse Oscar Wildes), der „Maler der Masken“, würde heute schon eine Zugfahrt von Ostende nach Brügge nur kopfschüttelnd überstehen. Der Anblick der mundnasenbeckten Fahrgäste ist ein Universum entfernt von dem, was der Maler in seinen expressiven Gemälden zeigte: Nämlich diabolische Abgründe, wie in einem existenzialistischen Totentanz auftretende Maskierte, uneinschätzbare gespenstische Gruppen, die einem Gänsehautschauer über den Rücken jagen und Albträume auslösen können.

Das menschliche Gesicht hat 47 Muskeln, die für unser Mienenspiel verantwortlich sind. Hinter der Corona-Maske aber ist ein Großteil der Bühne für unsere Gesichtsausdrücke hinter einem Vorhang verborgen. Allerdings: Die Augen, zweifellos Hauptdarsteller der Mimik, sind zu sehen. Und tatsächlich wird der Blick in Zeiten der Maskenpflicht auf die Augenpartie gelenkt – wenn nicht gerade die Brille des Gegenübers beschlagen ist. Auch so eine Maskenbegleiterscheinung, die inzwischen in Werbung für Kontaktlinsen thematisiert wird.

Wie kommt man auf die Idee, eine Maske hinter ein öffentliches Telefon zu klemmen?
Foto: Michael Schreiner

Ein weitverbreiteter Irrglaube allerdings ist durch die massenhafte Maskierung gleichsam aufgeflogen. Die Annahme nämlich, dass eine Maske maskiert, also unkenntlich macht. Hand aufs Herz: Haben Sie irgendwen zuletzt nicht erkannt, weil er so eine Maske trug? Eben. Das Tarnpotenzial der Mund-Nasen-Bedeckung ist dürftig und wurde offenkundig in der Prä-Spahn-Ära überschätzt. Das ist übrigens die Ära, in der ironischerweise das, was heute Gebot ist, noch ein Verbot war, das sogenannte Vermummungsverbot. Vittorio Sgarbi, der exzentrische Kunstkritiker und Bürgermeister der italienischen Kleinstadt Sutri, hat übrigens unter Verweis auf ein altes Gesetz aus den 1970er Jahren, wonach niemand mit Helm, Maske oder auf andere Weise vermummt auf die Straße gehen darf, seinen Bürgern Bußgelder angedroht, sollten sie auf der Straße mit Mundschutz erwischt werden.

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