"Das Duell": Zwei Männer der Literatur aneinander gekettet
Plus Auf 300 Seiten springt der Schriftsteller zwischen den Biografien von Günter Grass und Marcel Reich-Ranicki hin und her. Und er webt daraus eine dritte: die des Duells.
Eine versöhnliche Geschichte steht diesem Buch voran: Wie sich in Lübeck im Jahr 2003 zwei alte Männer treffen. „Welch Glanz in meiner Hütte“, sagt der eine, der Großschriftsteller, der in diesem ihm gewidmeten Museum auch sein Sekretariat hat, und der andere, der Literaturpapst, lacht und sagt: „Mein Lieber.“ Eine Stunde lang sitzen die beiden zusammen. Danach schreibt der Großschriftsteller über diese Begegnung: „Ich hätte ihn umarmen sollen.“
Der Autor sitzt am Rande der Arena und leidet mit
Hätte. Es ist das letzte Treffen von Günter Grass und Marcel Reich-Ranicki und indem Volker Weidermann dessen Schilderung an den Anfang seines Buches „Das Duell“ stellt, sozusagen ein Auftakt in Sepia, lässt sich schon erahnen, welche Position er sich selbst in diesem Kampf gibt. Er sitzt am Rande der Arena und leidet mit. Mit diesen zwei Männern, die nicht voneinander loskommen, was Grass dazu bringt, beim letzten Treffen der Gruppe 47 zu klagen, es sei bedauerlich, dass das deutsche Scheidungsrecht keine Trennung zwischen Autor und Kritiker vorsehe, dass er also offenbar ein Leben lang an diesen Mann gekettet sei.
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