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  4. Vorsätze für 2018: Das sagen Experten zu Vorsätzen für das neue Jahr

Vorsätze für 2018
08.01.2018

Das sagen Experten zu Vorsätzen für das neue Jahr

Wer Vorsätze fasst, ist auf einem guten Weg ins neue Jahr. Das meinen zumindest viele. Aber stimmt das?
Foto: Julian Stratenschulte, dpa (Symbolbild)

Mit dem neuen Jahr beginnt die Zeit der Vorsätze. Aber wie sinnvoll sind die Vorhaben eigentlich? Wir haben mal bei unterschiedlichen Experten nachgefragt.

Mit dem Rauchen aufhören. Endlich ein paar Kilo abnehmen. Nicht mehr so lange im Bett liegen bleiben, sondern viel früher aufstehen. All das sind beliebte Vorsätze, die Menschen im neuen Jahr fassen. Denn mit dem Neujahrstag beginnt auch die Zeit der Vorsätze. Doch das Einhalten ist oft gar nicht so leicht. Deshalb haben wir bei verschiedenen Menschen mal nachgefragt, wie sinnvoll Vorsätze eigentlich sind. Sie alle antworten auf Fragen, die beginnen mit: Soll ich wirklich...

...mehr Ordnung halten?

Das Aufräumen gehört zu den Dingen, die gerne immer wieder aufgeschoben werden.
Foto:  Mascha Brichta/dpa/tmn

Das sagt der Kreativitätsforscher Professor Siegfried Preiser:

"Was bewirkt der unaufgeräumte Schreibtisch mit dem sich täglich neu arrangierenden Chaos von Prospekten, Briefen, Merkzetteln, Textentwürfen, Bildern und Schreibutensilien? Experimente haben gezeigt, dass in solchen Arbeitsumgebungen die Menschen mehr und originellere Einfälle haben als in einem aufgeräumten Raum. Vielfältige, ständig wechselnde Eindrücke stimulieren das Gehirn zu ungewöhnlichen, weiterführenden Gedankenketten und Ideen. Das gilt auch für andere Orte in der Wohnung, am Arbeitsplatz oder auf dem Computer.

Aber was sind die Kosten der chaotischen Umwelt? Zeitraubende Such- und Wühlaktionen, verlorene Informationen, versäumte Termine, verärgerte Kollegen und Familienmitglieder! Sie würden keinen Pannenhelfern oder Rettungssanitätern trauen, die erst eine Viertelstunde lang in ihren Koffern herumwühlen, bevor sie mit der Hilfe anfangen. Eine "lebendige", nicht sterile Ordnung in unserer Umgebung und in unserer Gedankenwelt hilft uns, den Überblick zu behalten und zielgerichtet vorzugehen. Und unsere Anregungen holen wir uns in dosierter Form durch Blicke aus dem Fenster oder auf Bilder an den Wänden, durch Urlaubserinnerungen, Musik und anregende Gespräche."

Das sagt sagt der Zeitmanager Martin Krengel:

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"Das ist in jedem Fall ein guter Vorsatz. Ordentlicher werden heißt reduzieren, den Fokus auf das Wichtigste legen und sich besser zu strukturieren. Das hilft entspannter durch den Tag zu kommen und produktiver zu werden. Wenn wir mehr Überblick haben, werden die Zugriffszeiten verringert und es entsteht weniger Nervosität. Man wird ruhiger. Wir können sowieso nur eine bestimmte Anzahl an Themen und Projekten im Blick behalten – etwa ab drei bis fünf großen To-Dos am Tag wird man eher nervös und verbringt, während man das eine abarbeitet, Zeit damit, an die anderen Punkte zu denken.

Das heißt, ordentlich im Sinne von strukturiert zu werden, ist sehr gut. Man muss aber nicht pedantisch sauber sein. Das verwechseln viele. Der Notizplaner muss nicht auf Kante positioniert werden und es darf ruhig mal was in der Ecke liegen. Das Wichtigste ist, dass man die wesentlichen Dinge im Blick hat. Ein aufgeräumter Schreibtisch gibt einem aber immer ein gutes Gefühl."

...das Handy öfter ignorieren?

Das Handy ist unser steter Alltagsbegleiter. Oft geht schon der erste Griff am Morgen zum Telefon.
Foto: Contrastwerkstatt, Fotolia

Das sagt der Zeitmanager Martin Krengel:

"Unbedingt! Unser Kopf kann nur vier Dinge plus/minus eines behalten. Das heißt, wenn wir ständig aufs Smartphone schauen, ist schon ein Slot besetzt. Es lenkt uns von den wesentlichen Dingen ab.

Zudem macht es nervös, wenn es ständig piepst und man hier und da ist. Die geteilte Aufmerksamkeit ist nur eine halbe Aufmerksamkeit und lässt uns weniger erfolgreich sein. Denn für die wirklich wichtigen Sachen benötigen wir viel Energie. Da ist das Smartphone im Weg, anstatt eine Hilfe zu sein.

Ich lösche beispielsweise unter der Woche alle Social Media Apps wie Facebook oder Instagram – bis auf WhatsApp –, wenn ich mich fokussieren will. Am Wochenende installiere ich sie wieder, wenn ich im sozialen Modus bin. In den Arbeitszeiten schalte ich das Handy immer aus oder lege es in einen anderen Raum, damit ich nicht selbst darauf zugreife. Manchmal nehme ich mir auch vor, das Telefon oder den Computer bis 11 Uhr gar nicht einzuschalten. Das mache ich immer dann, wenn es darum geht, zu denken. Denkzeit ist Denkzeit und nicht Handy-Rumspielzeit."

Das sagt der Glücksforscher Professor Karlheinz Ruckriegel:

"Das Smartphone hat viele Vorteile, aber man muss es sorgsam nutzen. Meinen Studenten empfehle ich immer, das Handy in den 90 Minuten Vorlesungszeit in der Tasche zu lassen. Wer ständig auf das Gerät schaut, entzieht sich dem, was um ihn herum geschieht. Man ist dann kurzzeitig wie weggebeamt und braucht nach jedem Blick auf das Smartphone Zeit, um wieder in die Wirklichkeit zurückzufinden.

Das mag in einigen Situationen nicht weiter schlimm sein – zum Beispiel im Bus oder in der Bahn –, kann aber in anderen extrem negative Konsequenzen haben. Wer sich zum Beispiel mit dem Partner oder Freunden trifft und dabei nur auf sein Smartphone schaut, signalisiert dem anderen, dass das Gerät ihm im Augenblick wichtiger ist. Zufriedenheit und Glück ziehen wir aber aus echten sozialen Bindungen und nicht aus dem Handy.

Wer zu oft auf das Smartphone schaut, sollte also versuchen, sich zu disziplinieren und das Gerät einfach mal außer Reichweite liegen lassen. Es ist völlig in Ordnung, nicht ständig auf Nachrichten zu antworten. Das wirkliche Leben ist wichtiger."

...früher aufstehen?

Schlafen ist schön. Aber wenn wir früher aus dem Bett kämen, könnten wir so viel schaffen. Oder?
Foto: Patrick Pleul/dpa

Das sagt der Zeitmanager Martin Krengel:

"Dieser Vorsatz ist in meinen Augen Quatsch. Er entspringt einem Pflichtgefühl, ist aber oft in der Realität nicht umsetzbar. Wenn man morgens nicht aus dem Bett kommt, liegt das meist daran, dass man kein Morgenmensch ist. Das Problem ist, dass ungefähr 60 Prozent der Bevölkerung Morgenmenschen und 20 Prozent Abendmenschen sind. Die restlichen 20 Prozent liegen dazwischen. Der Tag-Nacht-Rhythmus orientiert sich jedoch an den Morgenmenschen. Wenn man kein Morgenmensch ist, dann bringt es nichts, sich morgens aus dem Bett zu prügeln. Dann ist man den ganzen Tag schlecht gelaunt und unausgeschlafen. Wichtiger ist es, besser zu schlafen. Dafür sollte man seine optimale Schlafdauer ermitteln und diese konsequent einhalten. So ist man automatisch fitter und kommt morgens leichter raus. Wenn man wegen eines Termins wirklich früh aufstehen muss, ist eine echte Mittagspause enorm wichtig. Dafür bieten sich ein Powernap von zwölf bis 20 Minuten, eine Entspannungsübung oder ein Spaziergang an. So kann man aktiv entspannen und den Tag in zwei Teile teilen. Das versorgt den Körper mit Energie und man schafft mehr. Der Punkt ist also nicht, die Länge der Zeit, die man wach ist, sondern die Effektivität und Effizienz, die man in diesen Stunden erzielt."

Das sagt der Schlafforscher Professor Christian Schumann:

"Jeder hat seinen eigenen Schlaf- und Biorhythmus. Grundsätzlich würden wir am liebsten mit Sonnenaufgang aufstehen und bei Sonnenuntergang ins Bett gehen. Es gibt Leute, die stehen morgens auf und sind fit. Und es gibt Menschen, die sind abends kreativ und am Morgen kriegen sie die Augen nicht auf. Wer deutlich vor 7 Uhr aufsteht und sich gut fühlt, ist ein Morgenmensch. Wer fordernde Dinge wie Büroarbeit lieber gegen Abend erledigt, ist ein Abendmensch.

Nicht jeder Mensch ist gleich. Um herauszufinden, wann für einen die beste Aufstehzeit ist, kann man einmal so lange schlafen, bis man von selbst aufwacht und sich ausgeschlafen fühlt. Die wichtigste Regel ist, dass man dem Körper keinen Rhythmus aufzwingt. Eine Umstellung von heute auf morgen ist nicht zu empfehlen. Jeden Tag 10 bis 15 Minuten früher ist verträglicher. Denn mit dem Aufstehen, etwa zwischen 6 und 7 Uhr steigt der Cortisolspiegel an. Das Hormon steigert den Stoffwechsel und macht uns aktiv. Unsere innere Uhr kann sich umstellen – nur sehr langsam. Ziel sollte es sein, den erholsamen Schlaf zu finden."

...mehr sparen?

Sollte man das Geld lieber zurücklegen oder doch gleich ausgeben?
Foto: fotomek, Fotolia

Das sagt der Glücksforscher Karlheinz Ruckriegel:

"Das ist keine ganz einfache Frage. Zum persönlichen Glück gehört neben anderen wichtigen Faktoren natürlich auch ein gewisser Wohlstand. Das heißt: Genug Geld, um keine materielle Not zu verspüren, um sich auch mal etwas leisten zu können und für das Alter abgesichert zu sein. Wer sparen will, sollte sich also fragen, wofür er Geld zurücklegen möchte. Das können zum Beispiel ein neues Auto, ein Urlaub oder die Altersvorsorge sein.

Viele überschätzen aber, welchen Wert Geld für das Wohlbefinden hat. Die Bedeutung des Einkommens wird bei uns grenzenlos überzogen. Wir sind nicht auf der Welt, um zu sparen, sondern um ein glückliches Leben zu führen. Wer also nur um des Sparens willen Geld zurücklegt, läuft Gefahr, das Leben nicht mehr zu genießen und geizig zu werden. Natürlich macht Konsum allein auch nicht glücklich, funktionierende soziale Beziehungen aber umso mehr. Wer zum Beispiel Geld in Reisen oder Kurztrips mit Familie und Freunden investiert, hat lange etwas davon."

Das sagt der Verbraucherschützer Sascha Straub:

"Ohne Sparen geht es nicht. Jeder sollte einen Teil seines Geldes zurücklegen und am besten einen Sparplan machen, welche Summen nötig und möglich sind. Worauf gespart wird, kann individuell sehr unterschiedlich sein. Das kann zum Beispiel ein neues Auto sein. Unablässig ist aber ein langfristiges Sparziel: die Altersvorsorge. Wer sein Geld nur nutzt, um es sich gut gehen zu lassen, läuft Gefahr, in späteren Jahren die Quittung dafür zu bekommen und nicht mehr genug zum Leben zu haben.

In Niedrigzinszeiten sollte man keinesfalls mit dem Sparen aufhören. Denn Sparer brauchen einen langen Atem. Ich vergleiche das gern mit einem Marathon: Man muss über die gesamte Distanz durchhalten. Man kann auch nicht erst nach zwei Dritteln der Strecke einsteigen. Das heißt: Wer im Alter genügend Geld haben will, sollte früh mit dem Zurücklegen anfangen. Wer erst mit 50 das Sparen beginnt, wird später eher Probleme bekommen. Wie viel und worin der Einzelne spart, hängt von Risikobereitschaft und Leistungsfähigkeit ab. Generell empfiehlt sich ein Mix verschiedener Finanzprodukte, also zum Beispiel Tagesgeld, Banksparplan, Investmentfonds, wenn es passt die Riester-Rente oder auch die selbst genutzte Immobilie. So wird das Risiko gestreut."

...meine Meinung sagen?

Seine Meinung zu sagen ist wichtig - in der Beziehung und im Beruf.
Foto: dpa

Das sagt die Kommunikationstrainerin Cornelia Topf:

"Ich finde, dass Menschen mehr Mut haben sollten, heikle Themen anzusprechen – gerade auch bei Personen, die ihnen nahestehen. Oftmals bleiben wichtige Dinge ungesagt und dann entstehen Missverständnisse. Allerdings sollte man sein Herz auch nicht auf der Zunge tragen und sich sehr genau überlegen, was man mit wem teilt. Manchmal sagt man unüberlegt dies und das, ohne sich bewusst zu sein, dass das den anderen ohne Not ängstigt oder verletzt.

Ich empfehle deshalb, immer zu bedenken, was eine Äußerung mit dem Gegenüber macht – und sie dann im Zweifelsfall auch einfach mal runterzuschlucken.

Generell sollte man sich Gedanken machen, aus welchem Grund man in diesem oder jenen Augenblick spricht. Will man sich erleichtern? Will man einen Ratschlag? Oder will man einfach um des Erzählens Willen erzählen? Ganz viele Menschen reden sich um Kopf und Kragen. Dabei ist Schweigen oft alles andere als peinlich, es kann manchmal sogar ganz nützlich sein. Denn wer erst einmal schweigt und nachdenkt, sagt meist sinnvollere Dinge. Allerdings muss man Sprechpausen aushalten können. Das lässt sich üben."

Das sagt der Argumentationstrainer Christian Boeser-Schnebel:

"Es ist richtig und wichtig, seine Meinung zu sagen, und zwar egal, ob es um persönliche Dinge geht, oder um politische Einstellungen. Denn Streit – wenn er nicht feindselig wird – ist in einer Partnerschaft genauso wichtig wie in einer Demokratie. Wir müssen uns mit verschiedenen Meinungen offen auseinandersetzen. Allerdings gibt es günstigere und ungünstigere Zeitpunkte dafür. Wenn das Gegenüber schon auf 180 ist, dann macht es wenig Sinn, seine Meinung zu äußern. Der andere hört dann sowieso nicht mehr zu. In so einem Fall sollte man auf einen ruhigeren Moment warten.

Eine wichtige Voraussetzung dafür, sich mit jemandem auseinanderzusetzen, ist allerdings Offenheit für seine Meinung. Zum Beispiel ein leiser Zweifel, ob der andere nicht vielleicht zumindest etwas Recht haben könnte. Oder man benötigt zumindest ein Interesse daran, eine Lösung für den Konflikt zu finden, mit der beide leben können – also einen Kompromiss. Aus Angst davor, dass ein Streit eskaliert, lieber nichts zu sagen, kann jedenfalls auf Dauer nicht der richtige Weg sein."

...mit dem Rauchen aufhören?

Mit dem Rauchen aufzuhören, nehmen sich viele Menschen zum neuen Jahr vor.
Foto: Jens Kalaene/dpa

Das sagt der Hausarzt Markus Beck:

"Uneingeschränkt ja. Rauchen ist nie gut. Es gibt da auch keine Grenze, bis zu der Rauchen noch in Ordnung wäre, und erst danach wird es gefährlich. Aus medizinischer Sicht kann man nicht sagen: Ach, ich rauche doch nur abends oder nur am Wochenende. Rauchen – egal ob Zigarette, Zigarre oder Pfeife – ist immer schädlich.

Denn Raucher haben eine deutlich verringerte Lebenserwartung. Bei ihnen steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen der Lunge, Krebs. Und all diese Krankheiten schränken die Lebensqualität massiv ein.

Das Positive ist: Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören – auch mit 70 nicht. Es braucht natürlich ein paar Jahre, bis sich die negativen Effekte alle ausgeglichen haben. Aber besser spät als nie – und manche Erholungen setzen schneller ein als andere. Und deshalb kann ich diese Frage mit einem uneingeschränkten Ja beantworten."

Das sagt der Kirichenmann Notger Wolf:

"Da ich Pfeife rauche, ist das ein Vorsatz, den sich andere von mir wünschen. Im Beisein anderer Menschen ist es für mich nicht schwer, das auch einzuhalten. Ich habe kein Problem damit, im Restaurant, im Flieger und an öffentlichen Plätzen nicht mehr zu rauchen. Die Rücksicht auf andere ist für mich wie ein Schalter im Gehirn, der das ohne Schwierigkeit ermöglicht.

Aber wenn ich auf meinem Zimmer bin, möchte ich beim Arbeiten ein Stück Gemütlichkeit haben, und dazu gehört die Pfeife. Denn ich bin kein Zigarettenraucher, der mal gerade für ein paar Minuten im Freien raucht und dann wieder zurückkehrt. Die Pfeife weckt bei mir die Kreativität. Vor ein paar Jahren habe ich einen Internisten gefragt, was er dazu meine, also: ob ich aus gesundheitlichen Gründen – in diesem Fall aus Rücksicht auf mich, nicht auf andere – mit dem Rauchen aufhören solle. Seine Gegenfrage lautete damals: Wie lange rauchen Sie denn schon Ihre Pfeife? Ich antwortete: Seit über 40 Jahren. Daraufhin sagte er: Dann rauchen Sie ruhig weiter. Sonst wären Sie schon längst krank geworden.

Damit entfällt für mich die Grundvoraussetzung für den Vorsatz, mit dem Rauchen aufzuhören: die Motivation. Weil ich mit dem Rauchen auch die Gemütlichkeit verlieren würde."

...abnehmen?

Abnehmen ist auch so ein Vorsatz, den viele im neuen Jahr haben. Aber muss das immer sein?
Foto: Jens Kalaene (dpa)

Das sagt die Bloggerin Louisa Dellert:

"Sich vorzunehmen abzunehmen, ist auf jeden Fall kein verbotener Vorsatz. Es kommt dabei ganz auf die Selbstwahrnehmung und den wirklichen Ist-Zustand an. Es ist nichts Verwerfliches daran, wenn man abnehmen möchte. Es kommt aber auf das Wie an. Und das Gewicht hat nichts damit zu tun, ob jemand schön ist oder nicht. Schönheit fängt für mich dann an, wenn die Augen strahlen und die Menschen mit einem Lächeln durch die Welt gehen.

Diesen Zustand erreicht man nicht mit Diäten, sondern durch Selbstliebe. Das bedeutet für mich, dass man seinen eigenen Körper als besten Freund sieht. Es heißt, dass man Tage akzeptiert an denen man sich unwohl fühlt und sich immer wieder bewusst macht, dass man nur dieses eine Leben hat. Man muss sich um seinen Körper verantwortungsvoll kümmern. Es gibt aber kein Geheimrezept, wie man es schafft, sich so zu lieben, wie man ist. Wichtig ist, ein Bewusstsein für das eine Leben zu entwickeln, das wir leben dürfen. Gelingt das, sieht man manche Dinge aus einem ganz anderen Blickwinkel – zum Beispiel das eigene Gewicht."

Das sagt der Hausarzt Markus Beck:

"Ich unterscheide zwei Gruppen von Menschen, die abnehmen möchten. Die erste fühlt sich in ihrem Körper nicht ganz wohl. Diese Menschen wollen etwa wieder zu ihrem früheren Idealgewicht zurückkehren oder eine Kleidergröße kleiner tragen. Für sie gibt es, medizinisch gesehen, keinen Grund abzunehmen. Aber wenn der Vorsatz dazu führt, dass sie sich mehr bewegen, dann ist das nicht schlecht. Es sollte natürlich kein Zwang werden, der zu einer Essstörung führt.

Die andere Gruppe sind Menschen, die offensichtlich übergewichtig sind. Sie sollten auf jeden Fall abnehmen. Denn Übergewicht hat gesundheitliche Folgen. Die Lebenserwartung sinkt, weil das Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenschädigung und manche Krebsarten steigt. Für diese Gruppe ist es ratsam, Gewicht zu verlieren. Aber es kommt darauf an wie. In jedem Fall sollten sie einen Arzt aufsuchen. Der richtige Weg ist immer langsam, aber dafür nachhaltig. Wichtig für beide Gruppen ist aus meiner Sicht, dass sie nicht die Freude am Essen verlieren. Auch wenn man weniger wiegen möchte, muss man sich nicht kasteien. Das Essen soll immer noch schmecken."

...Vorsätze fassen?

Wer Vorsätze fasst, ist auf einem guten Weg ins neue Jahr. Das meinen zumindest viele. Aber stimmt das?
Foto: Julian Stratenschulte (dpa)
 

Das sagt die Querdenkerin Rebecca Niazi-Shahabi:

"Wer Vorsätze fasst, versucht immer, sich zu normieren, sich also in eine bestimmte Vorstellung hineinzupressen. Man erwartet etwas von sich, das auch die Gesellschaft von einem erwartet – weil man glaubt, nur so das "richtige" Leben führen zu können. Viele Menschen scheitern aber an dieser Form der Selbstoptimierung. Die Folge ist ein Zustand der inneren Selbstbeschimpfung. Man fühlt sich entwertet und isst noch mehr oder raucht noch mehr, obwohl man doch damit eigentlich aufhören wollte. Man lebt also gewissermaßen an seinem richtigen Leben vorbei, weil man zu beschäftigt damit ist, sich ständig selbst zu verbessern.

Davon kann man sich nur befreien, indem man sich radikal zu sich selbst und seinen Schwächen bekennt und sich jeder Normierung verweigert. Dann erst kann man entdecken, wozu man ohne Druck fähig ist. Anstatt sich Vorsätze zu machen und damit gegen die eigene Natur zu handeln, sollte man sich lieber fragen, was einem Spaß macht. Schwächen können so auch zu Stärken werden. Es lebt sich schöner, wenn man keine Angst vor sich selbst hat."

Das sagt der Kirchenmann Notger Wolf:

"Vorsätze zu fassen ist ein allgemeines Lebensprinzip, wenn ich etwas erreichen will. Häufig ist es der äußere Druck, der einen dazu bringt, sich etwas vorzunehmen: Zum Beispiel pünktlich bei der Arbeit zu erscheinen, um den Platz nicht zu verlieren, oder eine Sprache oder ein Instrument zu beherrschen, um eine bestimmte Leistung zu erreichen.

Sogenannte "Gute Vorsätze" haben meistens einen moralischen Anstrich. Man möchte sich bessern, sich an bestimmte gesellschaftliche Normen halten, besonders wenn es um Alkohol oder fettes Essen geht. Oder man möchte sich einfach gut fühlen.

Ohne Vorsätze lebe ich ziellos und erreiche nichts, zu viele Vorsätze zerstreuen allerdings ebenfalls. Zu hoch geschraubte Vorsätze garantieren das Scheitern. Das "rechte Maß" gilt deshalb auch für die guten Vorsätze. Um die selbst gesteckten Ziele zu erreichen, scheint mir hilfreich zu sein, sich folgendes zu sagen: "Das brauche ich nicht. Ich möchte nicht abhängig, sondern frei sein. Ich will, dass es mir gut geht." Das muss man sich immer wieder bewusst machen, es sich also immer wieder vorsagen. Aber ohne Vorsätze läuft das Leben ziellos, werde ich von meinen Instinkten und Launen bestimmt."

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