Den Einkaufswagen im Supermarkt-Gang zwischenparken? Aber klar!
Man kann sich im Supermarkt auch mal ohne Einkaufswagen zum nächsten Regal bewegen, findet unser Autor. Er plädiert für Abstellen und ruhig bleiben.
Früher, das heißt vor Corona, hätte man nie gedacht, dass der Einkauf im Supermarkt einmal das soziale Highlight des Tages sein wird. Endlich unter Menschen, endlich in Gesellschaft. Wobei gleich eingeschränkt werden muss, dass es im Supermarkt so wie überall auf der Welt ist, wo Menschen zusammenkommen: Es menschelt auch dort.
Mein Outing: Ich parke meinen Einkaufswagen im Gang
Und es soll hier und jetzt gar nicht über etwaige Unfreundlichkeiten des Personals geschrieben werden, ich kenne kein unfreundliches Kassenpersonal, vielmehr möchte ich mir an die eigene Nase greifen. Also kurz hier mein Outing als Einkäufer: Ich gehöre zu dem Typus, der seinen Einkaufswagen stehen lässt, der ihn vor den Regalen parkt. Und wie ich erst jüngst erfahren habe, gibt es in Supermärkten neben dem Typus des Korbträgers den Einkaufswagenschieber in zwei Ausprägungsformen: den Parker und den Schieber. Anscheinend haben zweitere ein Problem mit ersteren, kommen die Schieber mit den Parkern nicht so gut klar. Denn: Der abgestellte Wagen stellt angeblich ein Supermarkt-Ärgernis, weil Hindernis dar.
Es soll flutschen im Supermarkt, genauso wie auf deutschen Straßen. Was es ja schon lange nicht mehr tut. Und bitte: An Staus sind nicht nur die anderen schuld. Ähnlich ist es im Supermarkt. Die Hindernisse gibt’s im Supermarkt ja nur, weil man sich von seinem Einkaufswagen nicht trennen kann, auch dann nicht, wenn es in dem schmalen Regalgang Gegenverkehr gibt und an der Seite noch ein geparkter Wagen steht. Da kann man nur sagen: abstellen und ruhig bleiben. Bis zur Supermarkt-Verkehrsordnung mit striktem Schiebezwang wird es noch lange dauern. In der Pandemie sollte man sich außerdem nicht leichtfertig das soziale Highlight des Tages vergällen.
Lesen Sie auch den Kontra-Kommentar von Stefanie Wirsching
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