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Barbershop
13.04.2017

Der Gesichtsfriseur: Über einen Besuch im Barbershop

Beuch in einem Barbershop in Augsburg-Hochfeld: Mehmet Özkan rasiert seinen Kollegen Timur Güngor. (Symbolbild)
Foto: Anne Wall

Nicht nur weil Bärte wieder in sind, geht Mann jetzt immer öfter in Barbershops – von denen es darum auch immer mehr gibt. Ein Besuch beim Gesichtsfriseur.

Seit fast zwei Jahren schneiden, schnippeln und stylen türkischstämmige Barbiere im schmucken Laden „Gentleman’s Barbershop“ im Hochfeld deutsche Haare und Bärte. Zu ihren Kunden gehören Männer aus allen Altersklassen: von 80-Jährigen mit grauem Vollbart bis zu Fußballspielern des FC Augsburg. Die meisten Kunden sind aber normale junge Männer zwischen 20 und 35 Jahren. Leute wie Schmid. Die einen kommen jede Woche vorbei, die anderen nur ab und zu. Doch warum tun sie sich das überhaupt an? Haben sie zu Hause keinen Rasierapparat, keinen Rasierschaum, kein Rasiermesser? „Ich selbst würde es nie so exakt hinbekommen“, antwortet Schmid. „Andere geben ihr Geld für Zigaretten und Alkohol aus, ich für einen gescheiten Schnitt und Bart.“

Bärte sind schon seit mehreren Jahren wieder cool. Doch dass sich Deutsche ihre Bärte zunehmend von Experten zurechtstutzen lassen, das ist neu. Augsburg, Ulm, Aichach, Günzburg … Immer öfter tauchen Barbiersalons auf. Immer öfter spezialisieren sich gelernte Friseure auf männliche Haare, verkaufen statt Haarspray und Haarwachs Bartöl und Bartbalsam.

Schnauzer, Vollbart und Co.: Es gibt immer mehr Barttypen

Immerhin gibt es inzwischen immer mehr Barttypen. Die Auswahl reicht von Klassikern wie Schnauzer und Vollbart bis zu Pornobalken und Pharao-Bart. Ganze Bücher beschäftigen sich mit der Kunst der Bartologie, bewerten Typen wie Rokoko-Bart (nach unten gezogener Schnurrbart) und Kaiser-Wilhelm-Bart (nach oben gezwirbelter, dichter Bart), Prince-Style (lichter Schnurrbart) und Rock’n’Roll (Schnauzer mit Unterlippenbart) nach Schwierigkeitsgrad, Männlichkeit, Attraktivität und Originalität. An Tipps und Tricks mangelt es Bartträgern nicht. An Vorbildern auch nicht.

Wer trug nicht alles einen Bart? Philosophen wie Platon, Nietzsche und Heidegger. Staatsmänner wie Abraham Lincoln, Josef Stalin und Fidel Castro. Künstler wie Charlie Chaplin, Salvador Dalí und Bud Spencer. Selbst Jesus wird bei den meisten Darstellungen ein mal mehr, mal minder gepflegter Vollbart verpasst. Den jüngsten Trend setzten Hollywood-Stars wie George Clooney, Christoph Waltz und Ryan Gosling. Sportikonen wie Jürgen Klopp und Lionel Messi zogen nach. Seitdem denken nicht wenige: Umso dichter der Bart, desto attraktiver und männlicher der Mann.

Nicht nur der richtige Rasierschaum gehört zum Handwerk. Die jungen Barbiere setzten auch auf Pflegeprodukte wie Bartöl.
Foto: Anne Wall

In Deutschland allerdings scheint der Bart bis heute einen schweren Stand zu haben. Kein Bundespräsident und kein Bundeskanzler trug bisher einen Bart. Auch die zurzeit regierenden Ministerpräsidenten lassen kein Barthaar stehen. Immerhin will mit SPD-Chef Martin Schulz nun ein stolzer Bartträger neuer Bundeskanzler werden.

Zwei Bartträger haben den deutschen Nationalstaat gegründet

Diese Abneigung auf höchster Ebene erstaunt. Schließlich wurde der deutsche Nationalstaat von zwei Bartträgern gegründet. Bismarck ohne Schnauzer und Kaiser Wilhelm I. ohne Oberlippenbart und Riesenkoteletten? Unvorstellbar. Keiner der nachfolgenden Kaiser oder Reichspräsidenten rasierte seine Gesichtsfrisur ab. Erst der bartlose Hitler-Nachfolger Karl Dönitz brach mit dieser Tradition. Doch der Bart ist wieder im Kommen. Wurde das Gestrüpp des früheren SPD-Chefs Kurt Beck noch als veraltet und provinziell abgetan, gelten die Stoppeln, die sich FDP-Jungpolitiker Christian Lindner rund um seine Lippe hat wachsen lassen, als hip. Auf deutschen Straßen sind Drei-Tage-Bärte und Vollbärte längst keine Seltenheit mehr. Der neueste Schrei? Verdi-Bärte, eine Kombination aus Schnurr- und Vollbart, sowie Ducktail- oder Entenschwanz-Bärte, ein kurz geschnittener Vollbart, der zum Kinn hin ein wenig spitz zuläuft.

Ein Bart ist für Barbier Güngör wie ein Stück Rasen für einen Gärtner. Er benötigt viel Pflege. Konturen müssen nachgezogen, das Haar muss in Schwung gebracht werden. Je nach Typ zehn Minuten oder mehr. Ansonsten verwildert das Gewächs.

Barthaare sind borstiger und widerspenstiger als Kopfhaare. Um sie geschmeidig zu halten, empfiehlt Güngör Bartöl. Um sie in Form zu bringen, rät er zu Bartbalsam. Und um sie nach oben, unten oder zur Seite zu zwirbeln, plädiert er für Bartwichse. Bartträger dürfen nicht vergessen, ihre Haarpracht zu föhnen. Bartshampoo dagegen, sagt ein Kollege Güngörs, sei „nur Geldmacherei“.

Mehr als rasieren: Barbiere wollen Künstler sein

Barbiere wie der 21-jährige Güngör sehen sich nicht als 08/15-Friseure. Sie wollen nicht nur nach System schneiden. Sie wollen Künstler sein. „Bei Herren kann man viel kreativere Muster machen als bei Frauen“, schwärmt Güngör. „Sie sind auch nicht so pingelig.“ Dabei greifen Barbiere durchaus zu unkonventionellen Methoden. Sie stutzen Haare nicht nur mit Schere und Rasierapparat. Sie verwenden auch mal Fäden oder Feuerstäbchen. Die Barbiere zaubern, die Kunden staunen.

Mit seiner Friseurin war Florian Lettieri nicht zufrieden. Auf „Old School“ auf dem Kopf hatte er keine Lust. Deshalb geht er nun zum Barbershop in Augsburg-Hochfeld. Auch sonst liegt der 28-Jährige im Trend. Seit fünf Jahren trägt er einen Drei-Tage-Bart. Rasiert hat er sich den bislang selbst. Das merkt Güngörs Mitarbeiter sofort. Er deutet auf die Schnittstelle zwischen Wange und Hals. Dort sollte der Bart eine scharfe Kante haben. Bei Lettieri ist sie abgerundet. „Das ist sehr schwer zu sehen“, sagt Güngör. Und doch macht das den Unterschied. Zwischen einem stylischen Bart und irgendetwas anderem.

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