Ist das wirklich nötig: Sich die Hände mit Desinfektionsmittel einzureiben oder einzusprühen? Lupenreines Ja, allein schon wegen des besseren Gefühls!
Lupenreines Ja. Eindeutiges Votum für die Desinfektion. Was für Ärzte vor und nach der Behandlung ihrer Patienten gut ist, kann für den Rest der Welt ja nicht schlecht sein. Allerdings hängt das Ganze natürlich ein bisschen vom Wo ab. Im Hausgebrauch zum Beispiel, wenn der Rest der Bande nicht gerade im Grippe-Delirium dahinsiecht, braucht es derlei Desinfektionsbehältnisse vielleicht nur vor jeder zweiten Tür fest montiert.
Körperhygiene haben wir alle gelernt - doch sie ist nicht selbstverständlich
Die meisten Menschen haben doch gelernt und – hoffentlich – in den Alltagsabläufen auch verinnerlicht, dass man sich die Hände nach dem Heimkommen, wenigstens vor den Mahlzeiten und natürlich auch nach sonst allen notwendigen Verrichtungen gründlich und mit Seife wäscht.
Wobei allerdings genau Letzteres selbst nach Jahrhunderten der (vergeblichen) Körperhygiene-Schulung nicht sehr selbstverständlich zu sein scheint. Man staunt. Eine immerhin vier Jahrzehnte währende teilnehmende Beobachtung – sagen wir an an Autobahnraststätten – bestätigt allerdings ihr schmutziges Ergebnis immer und immer wieder.
Kann man überhaupt gegen das Desinfizieren sein?
Und da man die Türen solcher Aborte auch nicht regelmäßig auf- und zutreten kann, bleibt einem der (zivilisatorisch anmutiger wirkende) Kontakt mit der Türklinke eben nicht erspart. Womit wir bei der schönsten Erfindung seit langem sind: dem Hand-Sanitizer. Standardausrüstung im Handschuhfach. Schadet aber auch sonst nicht.
Denn wer Gummibärchen-, Kaffee- und Sandwich-bewehrt nach einer Rast wieder ins Auto steigt, greift einfach mit einem besseren Gefühl in die Cola-Kracher-Tüte, wenn die menschlichen Rückstände, die von der Türklinke auf die eigene Hand übertragen wurden, mit diesem Gel zerrieben werden. Kann man überhaupt gegen das Desinfizieren sein?
Lesen Sie auch den Kontra-Kommentar von Lea Thies.
Die Diskussion ist geschlossen.