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Umwelt
22.04.2019

Inseln sind bedrohte Labore der Evolution

Die gut 1000 Kilometer vor der ecuadorianischen Küste liegenden Galapagosinseln sind vulkanischen Ursprungs und waren nie mit dem Festland verbunden. Sämtliche Tier- und Pflanzenarten stammen von Vorfahren ab, die übers Meer oder aus der Luft auf die Eilande kamen.
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Die gut 1000 Kilometer vor der ecuadorianischen Küste liegenden Galapagosinseln sind vulkanischen Ursprungs und waren nie mit dem Festland verbunden. Sämtliche Tier- und Pflanzenarten stammen von Vorfahren ab, die übers Meer oder aus der Luft auf die Eilande kamen.
Foto: Jose Jacome/dpa

Warum auf Inseln manche Tiere sehr groß, andere sehr klein – und ganz viele weltweit gesehen sehr selten sind.

Das Leben auf einer Insel läuft irgendwie anders. Dieses vage Gefühl vieler Urlauber können Wissenschaftler bestätigen – im ganz wörtlichen Sinn. Inseln sind Labore der Evolution. Einige, wie zum Beispiel Madagaskar vor der Ostküste Afrikas, gelten als Hotspots der Evolution. Die Vielfalt an Arten und Pflanzen, die dort auf einem Quadratkilometer zu finden ist, übersteigt jene an den meisten Orten der Welt um ein Vielfaches. Noch dazu sind viele der Arten ausschließlich dort zu finden und an keinem anderen Ort der Welt sonst. Fachleute sprechen von endemischen Arten. Um beim Beispiel Madagaskar zu bleiben: 421 Arten von Reptilien und 348 Arten von Amphibien sind auf der Insel belegt. In ganz Deutschland sind es 15 Arten von Reptilien und 22 von Amphibien.

Aber viele Inseln sind nicht nur Orte größter Artenvielfalt. Auf Inseln verläuft die Evolution auch anders. Biologen sprechen in diesem Zusammenhang von der sogenannten Inselregel oder auch Foster’s rule, nach dem kanadischen Biologen J. Bristol Foster. Sie besagt zum einen, dass große Wirbeltiere, die auf einer Insel ohne Fressfeinde und weitgehend frei von menschlichen Einflüssen leben, über die Generationen hinweg immer kleiner werden (Inselverzwergung). So lebte zum Beispiel auf Sizilien noch bis vor gut 100.000 Jahren eine Elefantenart, die nur gut 90 cm Schulterhöhe erreichte. Bis heute gibt es auf Spitzbergen, der frostigen Inselgruppe im Nordatlantik, Rentiere mit einer Schulterhöhe von nur gut 65 cm im Vergleich zu durchschnittlich 110 cm auf dem Festland.

Aber die Foster-Regel hat noch einen zweiten Teil. Und der besagt, dass kleine Tiere auf Inseln dazu neigen, viel größer zu werden (Inselgigantismus). Bekanntestes lebendes Beispiel für dieses Phänomen ist der bis zu drei Meter lange und 70 Kilogramm schwere Komodowaran, der auf einer indonesischen Inselgruppe lebt und auf dessen Speiseplan auch große Säugetiere wie Wildschweine stehen.

Die Galapagosinseln waren nie mit dem Festland verbunden

In der Vergangenheit haben Forscher versucht, die Gültigkeit der Regel an immer mehr Tier- und Pflanzenarten zu prüfen. Das Ergebnis fällt aber sehr gemischt aus. Sicher scheint zumindest, dass die Größe der Insel in Zusammenhang mit der Vielfalt der Arten steht, die darauf leben können. Das hat etwas zu tun mit den nur begrenzt zur Verfügung stehenden Ressourcen. Besonders große Tiere können auf kleinen Inseln kaum überleben. Damit eine Art langfristig eine Chance hat, muss ihre Population aber auch eine gewisse Mindestgröße erreichen, sonst drohen Inzucht und Gendefekte. Andere Arten haben wiederum auf einer Insel keine natürlichen Feinde und können sich darum besonders gut an die Bedingungen ihres Lebensraums anpassen und die Ressourcen nutzen. So entwickeln sie sich oft schneller zu neuen Arten weiter.

Das wahrscheinlich bekannteste Beispiel dafür findet sich von Madagaskar aus knapp 15.000 Kilometer Richtung Osten, auf Höhe des Äquators: auf den Galapagosinseln. Von den vielen Vätern der Evolutionstheorie ist Charles Darwin mit Sicherheit der bekannteste. Auf seiner legendären Reise mit der HMS Beagle landete der Naturforscher im September 1835 auf San Cristóbal, der östlichsten der Galapagosinseln. Die gut 1000 Kilometer vor der ecuadorianischen Küste liegende Inselgruppe ist vulkanischen Ursprungs und war, anders als Madagaskar, nie mit dem Festland verbunden. Sämtliche Tier- und Pflanzenarten stammen von Vorfahren ab, die übers Meer oder aus der Luft auf die Eilande kamen. Darunter auch eine Gruppe von Vögeln, die unter dem Namen Darwin-Finken bekannt wurden.

Aus einer gemeinsamen Urform entwickelten sich mit der Zeit wohl 13 eng miteinander verwandte Arten, die sich in der Form und Größe ihres Schnabels, ihrem Gesang, ihren Nahrungsgewohnheiten und bevorzugten Lebensräume teils deutlich voneinander unterscheiden. Darwin sammelte die auf verschiedenen Inseln des Archipels geschossenen Vögel und fühlte sich später aufgrund der beschriebenen Unterschiede in seinen Annahmen über die Evolution bestätigt.

Darwin ist inzwischen längst in den Olymp der Wissenschaft aufgestiegen. Seine Nachfolger heute erkunden die Wandlung der Arten eher mithilfe der Gentechnik als auf Expeditionen in abgelegene Weltgegenden. Zumal diese immer weniger werden. Die Galapagosinseln sind zwar mittlerweile streng geschützt. Dennoch wächst die Bevölkerung von aktuell gut 25.000 Menschen stetig – ganz abgesehen von den inzwischen über 200.000 Touristen, die jedes Jahr kommen. Schlimmer ist die Lage auf Madagaskar – und vielen anderen Inseln, vor allem in den Tropen: Abholzung, Jagd und Bevölkerungsexplosion bedrohen die einzigartigen Labore der Evolution. Nach Madagaskar – rund eineinhalbmal so groß wie Deutschland – kommen nur etwa 300.000 Besucher. Dafür sind hier schon 90 Prozent des einstigen Urwalds verschwunden.

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