Literatur aus dem Gastland Norwegen: Autoren erfordern Mut zur Melancholie
Plus Zwei der vielen Entdeckungen aus Norwegen: Der bislang unübersetzte Stig Sæterbakken, und der schon mal am äußersten Radarrand aufgetauchte Tomas Espedal.
Das Schöne an den Gastländern der Buchmesse: Plötzlich sind auch jene Autoren zu entdecken, die sonst bei uns im Schatten der Stars nicht wahrgenommen werden. Nun erhalten sie mit ihren Werken endlich auch eine größere Plattform oder werden überhaupt erstmals ins Deutsche übersetzt. Das gilt dieses Jahr in Frankfurt für Norwegen, das freilich mehr bietet als heute den Krimi-Bestseller Jo Nesbø, den philosophischen Lehrstückliteraten Jostein Gaarder, den Selfie-Roman-Star Karl Ove Knausgård und einst den milieustarken Literaturnobelpreisträger Knut Hamsun.
Der ganze Roman ist gesetzt wie ein Langgedicht
Hier sind zwei der vielen möglichen Entdeckungen: Der bislang unübersetzte und bereits 2012 mit erst 56 Jahren gestorbene Stig Sæterbakken, und der immerhin im Zuge des Knausgård-Hypes schon mal am äußersten Radarrand aufgetauchte Tomas Espedal. Jener nämlich schreibt wie der Star sehr nah an der eigenen Biografie, bloß dass der Sprung ins Literarische deutlicher ausfällt. Das war schon bei den in Norwegen jeweils preisgekrönten Werken „Gehen: oder die Kunst, ein wildes und poetisches Leben zu führen“ und „Wider die Kunst“ so – und das ist bei „Das Jahr“ nun noch augenfälliger. Denn der ganze Roman ist gesetzt wie ein Langgedicht, in kommafrei flatternden Verszeilen also. Er bleibt dabei aber gut lesbar und erhält dadurch einen betonten Rhythmus, der auch in deutscher Übersetzung wirkt.
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