"Schutzzone": Eine Geschichte zwischen Völkermord und Liebe
Plus Eine 332-seitige Überraschung über eine Geschichte von Liebe in Zeiten von Krieg, Friedensverhandlungen und Völkermord mit Überraschungen aus dem Hinterhalt.
Die Größe dieses Buches, die Wucht der Geschichte, sieht man „Schutzzone“ nicht an. Auf dem Büchertisch wirkt es diplomatisch zurückhaltend, fast unterkühlt, der Klappentext eher nüchtern, fast google-optimiert – Völkermord, Vereinte Nationen, Trennung der Eltern, Luxushotels, Krisenregionen, Souveränität und Friedensmaßnahmen – das soll mitreißend, spannend sein? Aber: Ist es! Dass „Schutzzone“ eine 332-seitige Überraschung ist, liegt vor allem an Nora Bossongs sprachlichem Können, an der Virtuosität, mit der sie diese Geschichte von Liebe in Zeiten des Krieges, der Friedensverhandlungen, des Völkermords erzählt und es schafft, das Private mit der großen Weltpolitik zu verweben, ohne dass es konstruiert, ausgedacht oder gar absurd wirkt.
De Ich-Erzählerin muss erkennen, dass Wahrheit relativ ist, Frieden ebenso
Ich-Erzählerin ist Mira, eine Diplomatin bei den Vereinten Nationen, Anfang 30, kinderlos, Weltenwandlerin, New York, Burundi, Genf, allein, abgestumpft, zweifelnd, dennoch angetrieben von ihrer Aufgabe, für das „plus jamais ça“, das „nie wieder“ zu sorgen, Schutzzonen auszuweisen, Frieden in die Welt zu bringen. Dafür bezahlt sie den hohen Preis der Einsamkeit. „Die Kosmopoliten unter uns waren die sehr wenigen, die an nichts festhielten und deshalb für alles offen waren“, sinniert Mira, während sie im Zypernkonflikt vermittelt. Zuvor war sie bis 2015 für die UN-Wahrheitskommission in Burundi gewesen und emotional zwischen die Fronten geraten.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.