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Interview
18.07.2020

Alexander Scheer sieht in der ZDF-Serie "Sløborn" dem Tod ins Auge

Alexander Scheers Wandlungsfähigkeit ist in Sløborn auch wieder zu sehen.
Foto: Krzysztof Wiktor, ZDF

Filmpreisträger Alexander Scheer ist ab Donnerstag in der ZDF-Pandemie-Serie "Sløborn" zu sehen. Hier spricht er über Magie, Liebe zum Kino und natürlich über Corona.

Wir befinden uns in der Covid-Pandemie, und prompt startet jetzt Ihre apokalyptische Pandemie-Serie „Sløborn“ …

Alexander Scheer: Als wir das letztes Jahr drehten, war daran natürlich nicht zu denken. Und jetzt strahlt das ZDF tatsächlich aus. Da ist der Sender mal ganz vorne dabei. Auf der letzten Berlinale belauschte Produzent Christian Alvart zwei Drehbuchautoren am Nebentisch, die meinten: „Jetzt müssen wir langsam mal eine Pandemie-Geschichte schreiben.“ Er meinte dann: „Wir sind schon fast fertig.“ Da wird wahrscheinlich noch so einiges kommen, aber wir sind die Ersten.

Bei Ihnen geht es ja wieder mit dem Drehen los. Haben Sie das vermisst?

Scheer: Das kulturelle Leben auf jeden Fall. Ein Beamer ist auf die Dauer kein Ersatz fürs Kino. Aber ich habe in den letzten drei Jahren wahnsinnig viel gearbeitet, und für mich war die Pandemiepause wirklich erholsam. Die Taktung in unserer Gesellschaft ist ziemlich hoch, auf Leistung optimiert. Da ist es wichtig, sich mal Zeit fürs Private zu nehmen. Es ist mir nur ein bisschen schade um Cannes. Mit Oskar Roehler für seinen Fassbinder-Film „Enfant terrible“ über den roten Teppich an der Croisette zu schlendern, das wäre schön gewesen. Aber als ich seinerzeit die Live-Bilder aus Venedig und Rom sah, die Plätze leer gefegt, wie in einem Apokalypse-Film, dachte ich: Mach dich mal locker, da passiert erst mal gar nichts.

Was haben Sie denn so alles gearbeitet?

Scheer: Ich habe noch eine Horrorserie gedreht, hatte verschiedene Gastauftritte, habe unter anderem Andy Warhol und David Bowie gespielt. Jetzt drehe ich gerade für einen bekannten Streaming-Dienst einen Actionthriller mit Untoten. Zur Abwechslung was mit Anspruch (lacht). Das geht bis Anfang September, und danach verfilmt Andreas Dresen die Murat-Kurnaz-Geschichte aus Sicht der Mutter. Ich spiele den Anwalt, der George Bush verklagt und Murat aus Guantanamo rausholt.

Sie legen es ganz offensichtlich auf etwas extremere Rollen an, was man ja auch an „Sløborn“ sieht, wo Sie einen kokainsüchtigen Autor spielen. In den klassischen romantischen Komödien sind Sie nicht zu finden.

Scheer: Ich tue mich etwas schwer mit deutschen romantischen Komödien. Aber wir erleben gerade eine Revolution, vergleichbar mit Erfindung des Tonfilms oder von Cinemascope. Fürs Streaming fangen jetzt auch deutsche Autoren mit frischen Ideen an und schreiben was Verrücktes wie die Amis. Genre-Formate wie „Dark“ oder „Sløborn“ waren hier vor kurzem noch undenkbar. Ich finde es sensationell, was jetzt passiert. Da will ich natürlich mitmischen.

Haben Sie mal jenseits Ihrer Rollen extreme Situationen erlebt?

Scheer: Die extremsten Zustände körperlich und auch im Kopf habe ich bei der Arbeit. Die Arbeit soll der Rausch sein. Ich habe 16 Jahre am gefährlichsten Theater der Welt gearbeitet, an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz mit Frankie Castorf.

Alexander Scheer 1999 in Sonnenallee: Erster Film, erste Hauptrolle, gleich der Durchbruch.
Foto: Imago-images.com

Wo Sie in Inszenierungen wie „Faust“ sieben Stunden auf der Bühne standen. Wie hält man das durch?

Scheer: Ich weiß es nicht. Man hat ja keine Lust, aufzustehen und sich zu sagen: „Heute Abend ist sieben Stunden Vorstellung.“ Man kann sich das nicht vornehmen, sondern muss es einfach machen. Du musst ins offene Wasser springen und um dein Leben schwimmen. Das funktioniert, denn auf der Bühne kriegst du im Gegensatz zum Film etwas zurück – nämlich Energie. Deine Reserven sind aufgebraucht. Aber dann ist das Publikum da und gibt dir die Kraft. Reine Elektrizität! Das ganze Ding fängt an zu rotieren. Das Theater hebt ab, schießt sich in den Weltraum und dann kannst du fliegen …

Haben Sie keine Lust, das zu wiederholen?

Scheer: Für solche Erfahrungen brauchst du den richtigen Regisseur. Frank Castorfs Truppe war eine Klasse für sich und unsere Zeit in Berlin wird hart zu toppen sein. Ich war mit ihm noch mal in Zürich, aber ob ich jemals wieder in den Ring steige, werden wir sehen. Erst mal bin ich mit dem Theater durch. Andererseits bin ich auch Zwilling. Es ist immer beides. Entweder-oder ist für mich keine Option.

Weshalb brauchen Sie solche Erfahrungen?

Scheer: Das ist mein Beruf. Da bin ich gelandet, weil ich immer im Kino leben wollte. Das Licht geht aus, die Magie fängt an. Dann habe ich Theater gespielt, und wenn ich nach mehreren Stunden komplett fertig in der Garderobe sitze, weiß ich, was ich gemacht habe. Das ist ein Kick. Und ich bin ein Zirkusgaul. Ohne Manege komme ich klar, aber irgendwann …

Wann haben Sie zum ersten Mal diesen Kick verspürt?

Scheer: Das war bei „Spiel mir das Lied vom Tod“. Ich war sechs oder so. Es war ein kleines Kino, Osten, total voll und stickig. Wegen der Hitze stand die Hintertür offen, sodass ich mich hineingeschmuggelt habe. Das war eine abgeranzte Kopie mit russischen Projektoren, aber es hat mich so weggefegt. Die Langsamkeit, der Sound, diese Farben, diese coolen Typen mit den langen Mänteln. Die Eingangsszene eine Viertelstunde, und dann sagt Charles Bronson: „Ich habe solche Mäntel schon einmal gesehen. In den Mänteln steckten drei Männer, und in den Männern drei Kugeln.“ Großartig!

Faust sucht nach dem perfekten Augenblick. Sie auch?

Scheer: Das geschieht tatsächlich. Das kann im Theater nach fünf Stunden sein oder auch beim Drehen einer 30-sekündigen Einstellung. Ich möchte immer, dass die Zeit stehen bleibt. Und wenn wir spielen, gibt es manchmal die Momente, wo das passiert. Wenn man gute Texte spricht, auch wenn die schon 500 Jahre alt sind. Oder wie Bowie singt: „We can be heroes just for one day.“ Das ist die Magie.

Haben Sie das auch erlebt, als Sie den Deutschen Filmpreis für „Gundermann“ bekamen?

Scheer: Das war eine wirkliche Befreiung. Ich bin 20 Jahre in dem Job. Ich habe auch viel Schrott gemacht, aber immer mein Bestes gegeben. Mein Freund und Kollege Wolfram Koch sagte mal zu mir: „In dem Beruf halten sich nur die Langstreckenläufer. Als Schauspieler musst du Marathon laufen.“ Das ist richtig. Wenn du nach 20 Jahren so eine Wertschätzung von der Filmakademie, von Kollegen und der Branche bekommst, ist das ein Geschenk, das du ab und zu brauchst. Schauspieler sind sensible Pflänzchen, die musst du gießen. Jetzt stehen bei mir im Büro ein paar Pokale. Die befeuern mich, weiter zu laufen. Da sieht man, dass sich das ausgezahlt hat, weiter durchzuziehen, selbst wenn man zweifelt. Bei anderen Leuten geht es schneller, aber ich bin Langstrecke, ich laufe Marathon, den ganzen Weg.

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