Vegetarisch Grillen schmeckt genauso? Nein!
Veggie-Grillgut ist ja gut und schön, findet unser Autor, doch es gibt ein großes Aber.
Natürlich, ja, es gibt inzwischen ordentliche Veggie-Würstchen, Grillkäse und Grillgemüse gehen auch immer, vegane Burger-Patties können gut sein … Das bessere Gewissen kocht und backt und brät und, ja, grillt heute eh immer mit – mit netter Gesellschaft reicht das schon, dass es keine traurige Angelegenheit ist. Mehr davon, mit mehr Emphase, lesen Sie sicher im Pro-Kommentar der Kollegin. Was hier fehlt, ist das große Aber. Das kommt jetzt.
Das Steak ist nicht zu ersetzen
Denn was fehlt beim weltharmonischen, vegetarischen Grillen – und da muss man jetzt kein Beef-Abonnent sein oder hitzig verbissener Verfechter der „Menschen sind von Natur aus Fleischfresser“-These, nein, das muss auch der langjährige Vegetarier schlicht als ökotrophologischen Fakt oder so einräumen –, das ist die Krönung, das ist das Beste, das ist das Anspruchsvollste am Grillen: das Steak. Vom richtigen Stück, von guter Qualität natürlich, sodass man es länger und dicker über nicht zu großer Hitze durchsaften lassen kann, was die reine Turbo-Zucht-Wasser-Fleisch-Scheibe nebenbei auch entlarvt. Dieses, auch am besten nicht ganz durch, dann ohne großes Beilagen-Potpourri zu schmausen, das ist nun mal ein Genuss, für den der Vegetarier keinen Ersatz zu bieten hat. So gut schmeckt nichts, was sonst auf den Grill kommt, und sei es noch so fein mit Moralin gewürzt. Geschmackssache, sagen Sie? Ungefähr so wie die Wahl zwischen einem Chat und einem guten Gespräch. Eben nicht.
Es kann ein Ausnahme-Genuss sein
Und jetzt mag man ja einwenden, dass die Masse an Menschen aber ganz anders ihre Massen an Tier grillt und verschlingt, da mag zur Schuld am Mitwesen dann noch das selber Schuld am eigenen Konsum kommen, wohl alltäglich. Aber bitte: Das Steak nämlich kann da im besten doppelten Sinne ein Ausnahme-Genuss sein.
Lesen Sie auch den Pro-Kommentar von Lea Thies.
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