Das Dämmern der Welt: Mit Werner Herzog in eine andere Wirklichkeit
Plus "Das Dämmern der Welt" führt Werner Herzog dorthin zurück, wo sein eigener Legendestatus mitbegründet wurde: einen Dschungel. Die Geschichte wirkt auf vielerlei Arten.
Schon das Vorwort ist wichtig: „Viele Details stimmen, viele stimmen nicht. Dem Autor kam es auf etwas anderes an, auf etwas Wesentliches, wie er es bei der Begegnung mit dem Protagonisten der Erzählung zu erkennen glaubte.“ Das macht zweierlei klar: Erstens ist die unfassbare Geschichte, die Regiestar Werner Herzog in seinem ersten Buch seit langem schreibt im Grunde wirklich geschehen; und zweitens nutzt er sie nicht, um etwas daraus zu machen, ein Abenteuer oder ein Epos – der bald 80-jährige gebürtige Münchner, der längst in Los Angeles lebt, destilliert sie vielmehr auf ihren Kern. Und das ist tatsächlich das Beste, was er damit tun konnte.
Denn die Geschichte von „Das Dämmern der Welt“, die Herzog dorthin zurückführt, wo sein eigener Legendenstatus mitbegründet wurde, in einen Dschungel nämlich ähnlich jenem, in dem er mit Klaus Kinski „Fitzcarraldo“ drehte – sie trägt sich ganz für sich selbst. Es geht um den Japaner Onoda Hiro, der 1944 mit 22 Jahren wegen seiner Spezialausbildung im Guerillakampf abkommandiert wurde, mit einer kleinen Truppe die Insel Lubang als Einfallstor in die Bucht von Manila gegen die US-Invasoren zu verteidigen: „Sie werden ein Geist sein, nicht fassbar, der immerwährende Albtraum des Feindes…“ Und der dort verborgen das Kriegsende nicht mitbekommt, jedem Hinweis als potenzielle feindliche Propaganda misstraut. Der schließlich erst 1974 und längst auf sich allein gestellt und durch die Reaktivierung seines eigentlich längst pensionierten Kommandanten von der veränderten Weltlage überzeugt werden kann – also nach 30 Jahren im Dschungel!
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.