Nach dem Aufstehen das Bett machen? Nein!
Sicherlich, es sieht ordentlich aus. Dennoch entscheidet sich unsere Autorin bewusst dagegen, morgens das Bett in einen unzerwühlten Zustand zu bringen.
Gemütlichkeit interpretiert jeder für sich anders. Die Tasse Tee oder Kaffee am Morgen, ein ausführliches Frühstück – oder eben nach dem Aufstehen das Bett in seinem zerwühlten Zustand zu belassen. Ein heißer, belebender Kaffee ist essenzieller Teil meines Morgens, er gehört zu meinem täglichen Ritual als Entschleunigung in den Tag einfach dazu. Ein leckeres Frühstück – das ist das kulinarische i-Tüpfelchen. Aber in der Früh sich um keine lästigen Pflichten kümmern zu müssen, die kleinen Wäscheberge am Boden zu ignorieren und die Bettdecke einfach nur zurückzuschlagen, ja, das ist ein gemütlicher Start in den Tag.
Fürs Wohlbefinden braucht's das nicht
Keine Frage, ein schön gemachtes Bett wirkt aufgeräumt und einladend. Es sollte sogar regelmäßig gelüftet werden, um Milbenbefall vorzubeugen. Besonders Menschen, die nachts viel schwitzen, sollten das regelmäßig tun.
Aber brauche ich das für mein Wohlbefinden auch täglich? Nein. Heute früh habe ich es versucht. Noch schnell die Decke gerichtet und das Kissen ausgeschleudert, bevor ich die Wohnung verlassen habe. Sicherlich, es sieht ordentlich aus – aber ich weiß, schon am nächsten Tag wird mein Schlafplatz wieder ungemacht zurückbleiben. So wie immer. Die Gemütlichkeit, die Entspannung am Morgen, sie sind mir wichtiger. Keine lästigen Pflichten. Dafür bleibt genug Zeit am Wochenende: Wohnung putzen, Bettwäsche wechseln, Ordnung schaffen.
Unter der Woche aber darf mein Bett so zerwühlt sein, die Decke so unordentlich zur Seite geworfen und das Kissen in die Ecke gequetscht. Auch die Kleidung am Boden passt stimmig ins Gesamtbild. Viel besser wird die gewonnene Zeit am Frühstückstisch genutzt: Der dampfende Kaffee wartet schon.
Lesen Sie dazu auch den Kontra-Kommentar von Tanja Ferrari.
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