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Fotos
21.07.2018

Phänomen Selfie - kommt das Ende eines Trends?

Selfie-Sticks galten einst als kuriose Erfindung. Inzwischen sind man sie häufig auf der Straße.
Foto: Arne Bänsch, dpa

Selfies sind aus der Welt nicht mehr wegzudenken - außer für Kim Kardashian. Das sagen Wissenschaftler zu dem Trend und dazu, ob er bald zu Ende ist.

War das nun eine wichtige Nachricht, eine die am Ende eine Zeitenwende andeutet? Oder doch eine, die man eigentlich wegen Gehirnmüllvermeidung erst gar nicht zur Kenntnis nehmen will wie so vieles überflüssiges Gedöns. Jedenfalls: In einer britischen Fernsehshow hat Realitystar Kim Kardashian vor kurzem verkündet, nun aber sei wirklich mal Schluss mit all den Selbstporträts.

Sie wolle mehr Zeit mit dem wahren Leben verbringen, mit ihren Kindern. Und daher, täterätää, „mache ich keine Selfies mehr. Ich mag sie nicht wirklich.“ Und für all jene, die Kim Kardashian nicht kennen, und damit auch nicht ihren prominenten Riesenpo, zur Einordnung nur soviel: Es hörte sich für die Netzgemeinde offenbar ein bisschen so ähnlich an, wie wenn Angela Merkel erklären würde, sie wolle nun nicht mehr länger regieren, sondern lieber mit ihrem Mann die Berge erkunden. Also unwahrscheinlich.

Was Selfies betrifft, galt Kardashian im vergangenen Jahrzehnt nämlich als die eiserne Knipserin, nach Selbstauskunft mit Tageshöchstwerten von über 1000 Stück. Wenn die nun aber nicht mehr will? Zeit für eine Bestandsaufnahme. Und ein paar Begriffserklärungen.

Kim Kardashian will in Zukunft keine Selfies mehr machen - für sie ist der Trend vorbei.
Foto: Chris Pizzello/Invision/AP/dpa

Für Kim Kardashian waren 1000 Selfies am Tag kein Problem

Zeit aber erst einmal, um kurz an den Erfinder des Wortes zu erinnern: Ein australischer Student, dessen Identität nie gelüftet wurde, trotz des geposteten Foto seiner beeindruckend zerfetzten Unterlippe. „Ähm, besoffen beim 21. eines Kumpels, bin ich gestolpert und lipplings auf einer Reihe von Stufen gelandet …“, schrieb der Student, Username Hopey, und entschuldigte sich für die Unschärfe: „Aber es war ein Selfie.“ Ähm, ja.

Wie die Dinge halt immer so beginnen … Die weitere Geschichte ist bekannt. Aus Witz wurde Wahn, der Selfie-Wahn: Weit mehr als eine Million Selbstporträts fluten mittlerweile täglich die sozialen Netzwerke, ungleich mehr werden gemacht, wobei die Selfies von Instagram-Stars wie Kim Kardashian, Paris Hilton oder Cristiano Ronaldo mit dem ersten von Hopey so viel zu tun haben wie ein getunter Rennbolide mit einem rostigen Kleinwagen.

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Der Begriff selbst hat längst Nachkommen gezeugt: Ussie (mit anderen), Relfie (mit dem Liebsten), Belfie (mit Po), Bilfie (im Bikini), Welfie (mit gesunden Sachen) … Hopey aber hat sich nie zur Wort-Erfindung bekannt. Der letzte von ihm notierte Eintrag datiert aus dem Jahr 2003, da kündigte er an, dass er demnächst Physik studieren wolle…

Das Selfie hat sich also breitgemacht in der Welt als belächeltes, kritisch beäugtes und mittlerweile auch wissenschaftlich ordentlich vermessenes Zeitgeistphänomen. Symptom für grassierende Selbstverliebtheit? Oder im Grunde doch nichts Neues, sondern nur die moderne Weiterentwicklung des Selbstporträts? Rembrandt, Dürer, Warhol und jetzt eben ich, ich, ich? Me, my selfie, and I … es frisst auf jeden Fall immer mehr Zeit. Sechs Stunden pro Woche verbringen junge Frauen angeblich mit der Selbstinszenierung vor der Kamera.

Als vor vier Jahren die Nachricht kursierte, die „American Psychatric Association“ habe die Sucht nach Selbstporträts als psychische Krankheit anerkannt, handelte sich das Ganze noch um einen Scherz. Der aber ermunterte Forscher der Nottingham Trent University und der indischen Thiagarajar School of Management eigene Untersuchungen anzustellen.

Anfang des Jahres stellten sie das Ergebnis vor: Die Selfities gibt es doch. Und zwar in drei Abstufungen: Wer mindestens drei Selfies am Tag macht, sie aber nicht postet, leidet unter sogenannter Borderline-Selfities. Wer mindestens drei Selfies am Tag macht und jedes davon postet unter akuter Selfities. Wer aber sich zwanghaft und rund um die Uhr fotografiert, der hat sich eine chronische Selfities eingefangen.

Selfies können süchtig machen

Das Fazit kann demnach nur lauten: Die Gesellschaft ist offenbar ziemlich krank! Dafür aber geht sie mit der neuen Sucht extrem entspannt um: Schafft Selfie-Points, also Plätze, von denen aus man sich am besten vor dem prominenten Hintergrund posiert. Ein sElphie-Point zum Beispiel vor der Hamburger Elbphilharmonie. In Los Angeles wurde in diesem Jahr das temporäre Selfie-Museum eröffnet, in der man sich unter anderem Arcimboldo-like mit riesigem Broccoli porträtieren konnte.

Selfiesticks, deren Vorläufer einst in einem Buch über 101 nutzlose japanische Erfindungen vorgestellt wurde, waren als Mitbringsel ausdrücklich erwünscht. Wohingegen im Louvre, dem Moma oder der Alten Pinakothek der Einsatz verboten ist. Wie auch beim Stierrennen von Pamplona, weil der Kick, mit Selfiestange rennend vor tobenden Tieren zu fliehen, dann doch einer zuviel war . Kilfie wird im Übrigen das Selbstporträt genannt, bei dem man ums Leben kommt…

Zur Krankheits-Diagnose Selfities passt auch jener Befund: Immer mehr Menschen finden ihre Nase zu dick. Wobei der Zinken meist keiner ist, sondern ein Fall von verzerrter Selfie-Wahrnehmung. Ein amerikanischer Gesichtschirurg und seine Kollegen haben es mithilfe eines mathematischen Modells ausgerechnet: Wenn man sich aus etwa 30 Zentimenter Entfernung aufnimmt, erscheint die Nase etwa 30 Prozent größer und knolliger als auf einer Porträtaufnahme aus früher üblichen Entfernung. Die Aufklärung ist offenbar wirklich dringend nötig. Mehr als die Hälfte der Patienten wünschen sich eine Nasen-OP, weil sie danach auf Selfies besser aussehen wollen, so ein Umfrageergebnis aus den USA. Das schmale Selfie-Näschen hat demnach Zeug zum nächsten Trend.

Andere Selfies anschauen? Machen die wenigsten

Welchen neuen Fachbegriff es mittlerweile übrigens auch noch gibt: Das Selfie-Paradoxon. So nannten Wissenschaftlerder Münchner Ludwig-Maximilians-Universität den Umstand, dass zwar die meisten Menschen gerne Selfies machen, die wenigsten sich aber gerne die von anderen ansehen. So betrachtet, sind die sozialen Netzwerke die Fortentwicklung des früheren Diaabends, an dem stolze Gastgeber ihre Gäste mit Bildern vom Familienurlaub und Erklärungssingsang im Halbdunkel schön langsam in den Schlaf wiegten. Du in Paris, du in New York, wen bitte schön kümmert’s …

Das Time Magazine hat die 100 einflussreichsten Bilder aller Zeiten gekürt. Eines zeigt die Erde, fotografiert von Nasa-Astronauten, die 1968 die Umlaufbahn des Mondes erreichten.
11 Bilder
Mondlandung bis Oscar-Selfie: Einflussreichste Bilder aller Zeiten
Foto: Nasa/dpa

Wenn ich aber doch gelangweilt bin von den Selfies anderer, warum dann eigene machen? Ist doch klar: Weil die besser sind! Die Studienteilnehmer jedenfalls hielten ihre eigenen Selfies für authentischer und selbstironischer als die der anderen. Bei Fremdselfies erkannten sie dagegen meist einen doch unangenehmen Hang zur Selbstdarstellung. Das könnte erklären, so Studienleiterin Sarah Diefenbach, „warum jeder Selfies macht, ohne sich als Narzisst zu fühlen. Wenn die meisten Leute so denken, ist es kein Wunder, dass die Welt voller Selfies ist“.

Bei Selfies geht es um die Jagd auf Likes

Was eine andere Studie aber immerhin zu Tage förderte: Likes wünschen sich alle! Anerkennung halt, auf Instagram 1,65 Milliarden Mal täglich vergeben. Den meisten ist es aber eher peinlich, wenn sie beobachtet werden, wie sie ein Selfie machen. Ebenfalls extrem peinlich: Wenn Eltern sich in Selbstporträts versuchen. Weil die nämlich die Zeitgeist-Codes nicht kennen und komisch in die Kamera gucken, erklärten Jugendliche bei einer repräsentativen Studie im Auftrag des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel. Schaut jemand zum Beispiel noch direkt in die Kamera, braucht man offenbar nach dem Geburtsdatum nicht mehr zu fragen … Ach Eltern, kennen am Ende noch nicht mal die wichtigsten Selfie-Filter. Augen größer, Nase kleiner, Pickel verdecken, Zähne weißer, vielleicht noch hübsche Häschen-Ohren dazu? Selbst das aber reicht den meisten Mädchen der Generation Selfie, also die 14 und 21-Jährigen auf der Suche nach Selbst- und Selfiefindung, zumindest nicht. Zwar behaupten die meisten, sie würden auch mal ein „ungeschminktes“ Selfie posten. Das aber glauben auch die Macher der Studie nicht: „Die Menge an verwendeter Kosmetik beweist das Gegenteil.“ Das Geschäft mit der dekorativen Kosmetik feiert ein Rekordjahr nach dem anderen. Lippenstifte zum Beispiel … allein zwischen 2011 und 2016 stieg der Markt weltweit um 42 Prozent. Was auch dazu geführt hat, dass Jungs, denen man Bilder von ungeschminkten Mädchen zeigt, mittlerweile davon ausgehen, die Armen seien krank!

Irgendwann ist man zu alt für Selfies

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Die meisten geposteten Selbstporträts der Jugendlichen unterliegen einer strengen Selfie-Control und sind demnach so spontan und natürlich wie das vielleicht berühmteste Selfie der letzten Jahre. Also ordentlich vorbereitet wie eben auch das Oscar-Selfie von Moderatorin Ellen DeGeneres mit Stars. DeGeneres, privat Iphone-Nutzerin, musste sich vor der Sendung erst einmal mit dem dann vorteilhaft platzierten Gerät des Werbepartners Samsung vertraut machen … brach dann aber auch alle Twitterrekorde.

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Selfie-Burnout schrieb übrigens ein Online-Dienst über die Nachricht von Kardashians Rückzug vom Selbstporträt. Noch eine Krankheit, zumindest für eine Frau, die durch Selbstinszenierung reich geworden ist. Die gute Nachricht für Kardashian aber ist: Es liegt vermutlich am Alter, nichts Schlimmes also. Sie wird demnächst 38 Jahre alt. Da ist die beste Selfie-Zeit offenbar vorbei. Die neuen Kameras in den Handys gelten als Pest. Zu gut! Sie entdecken Falten, wo der vernebelte Badezimmerspiegel noch gnädig schweigt.

Auf Instagram schaffte es kein Bild von ihr unter die top-gelikten des Jahres 2017. „Selfies sind so von gestern“, ließ sie verlauten. Das neueste zeigt sie im grauen Trägertop und knappem Höschen.

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