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Interview
01.08.2020

Was die jüngere Generation von Uschi Glas lernen kann

Uschi Glas ist wieder im Kino zu sehen. Hier spricht sie über das Alter und auch über die Jugend von heute.
Foto: J. Kalaene, dpa (Archiv)

Exklusiv Uschi Glas kommt mal wieder ins Kino. Wie sieht sie sich heute, mit 76 Jahren, selbst? Und wie geht sie mit dem Alter und Corona um? Hier die Antworten.

Der Film „Max und die wilde 7“ zeigt Sie als Mitglied einer Gruppe von Senioren, die mit einem kleinen Jungen Freundschaft schließt. Gibt es etwas, was jüngere Generationen von Ihnen lernen können?

Uschi Glas: Vielleicht, dass man das Leben in die Hand nehmen muss, und zwar in der Gegenwart. Schaue nicht zurück, sondern ändere, was du ändern willst, im Hier und Jetzt. Dann glaube ich auch, dass man einer Idee oder Fantasie nachgehen muss. Ich habe in meinem Leben sehr viel Glück gehabt, aber man kann sich nicht auf die Parkbank setzen und sagen: Jetzt warte ich, bis das Glück vorbeikommt. Dann kommt es nämlich nicht. Du musst deinen Einsatz bringen, musst fleißig und diszipliniert sein. Als ich allerdings noch jung war, in den 1968ern, da war einer schon abgeschrieben, wenn er diszipliniert war. Aber ohne das geht es in gar keinem Beruf. Du kannst eine großartige Begabung haben, doch wenn du das nicht transportieren und darstellen kannst, nützt dir das alles nichts.

Sind Sie jemand, der seine Erkenntnisse jungen Menschen aktiv näherbringen will?

Glas: Ich mag das gar nicht. Wenn jemand von mir einen Rat will, dann gebe ich den gerne. Ansonsten begegnen wir uns alle auf Augenhöhe. Wenn mich eine junge Kollegin fragt, wie dies und jenes war, dann erzähle ich das. Aber ich vertrete nicht die Auffassung, dass ich das Gelbe vom Ei selbst erfunden habe und alle das nachmachen müssen. Jeder muss seinen Platz im Leben für sich selbst finden und auch Wünsche und Fantasien haben – dass man sagt: Menschenskinder, wie kriege ich das hin, ich muss das lernen, ich muss das lesen. Wichtig ist auch, dass man sich selbst der beste Freund ist und auf sich Rücksicht nimmt, dann kann man anderen Menschen mit großer Toleranz begegnen.

Als Winnetous Schwester Apanatschi wurde Uschi Glas berühmt.
Foto: dpa

Was haben Sie denn selbst in letzter Zeit alles dazu gelernt?

Glas: Ich habe immer Bücher, und speziell in der Corona-Zeit habe ich besonders viel gelesen, um meinen Stapel abzubauen. Ich sage Ihnen ehrlich, bei mir vergeht kein Tag, wo ich mir denke: Ui, was mache ich denn heute? Ich habe immer was zu tun, ob ich Spanisch lerne, ob ich mein Englisch mehr belebe oder ob ich Dokumentationen lese. Meine Tochter hat früher gesagt: Ich muss alles wissen. – Und ich will eben auch alles wissen. Ich will mich nicht zurücklehnen, den Tag an mir vorbeitrödeln lassen und dann ist es Abend. Das ist nichts für mich.

Welche Ihrer Charakteristika finden sich schon in der jungen Uschi Glas?

Glas: Ich habe immer meinen Kopf gehabt, und darin steckte Widerspruchsgeist ohne Ende. Wenn jemand gesagt hat, es geht nicht, habe ich gemeint: Moment mal. Warum ist das so? Ich wollte mir nichts vorschreiben lassen. Meine Neugierde und die Haltung, sich nichts vorschreiben zu lassen, waren sehr wichtig.

Wie sieht es aktuell mit Ihrem Kontakt zu Kindern und Jugendlichen aus?

Glas: Ich liebe es, mit jungen Leuten zusammen zu sein. Schon als meine Kinder klein waren, habe ich immer ein volles Haus gehabt. Dann habe ich ja meinen Verein „brotZeit e.V.“, mit dem wir rund 11 000 benachteiligte Kindern an Schulen mit einem Frühstück versorgen. Wenn ich an die Schulen komme und da auch mal vorlese, ist das eine Bereicherung für meine Seele. Dafür stehe ich auch gerne um vier Uhr in der Früh auf, wenn ich eine weite Anreise habe.

Hauptdarsteller Werner Enke mit seiner Kollegin Uschi Glas (r) und Regisseurin May Spils bei Dreharbeiten zu einer Bettszene für den Film "Zur Sache Schätzchen" im August 1967. Als "Zur Sache, Schätzchen" ins Kino kam, waren viele skeptisch. Doch die Zuschauer waren begeistert.
Foto: dpa

Für die Verpflegung dieser Kinder im Rahmen von „brotZeit“ sorgen Senioren. Ist es heute wirklich noch so, dass man sich im Alter so anders als jüngere Generationen fühlt?

Glas: Mein Alter sagt mir überhaupt nichts. Ich fühle mich, wie ich bin. Ich fühle mich gut, ich fühle mich neugierig, ich fühle mich interessiert, ich fühle mich mit Humor ausgestattet. Ich kann vom Alter überhaupt nichts sagen. Vielleicht habe ich auch ein Riesenglück.

Allerdings verschlechtert sich im Lauf der Jahre die physische Fitness. Was tun Sie in diesem Fall?

Glas: Ich bin aktiv, seit ich denken kann. Denn ich glaube daran, dass du körperlich fit sein musst, damit du auch im Kopf fit bleibst. Ich möchte mich bewegen können, ich möchte mich drehen und wenden. Deshalb treibe ich seit Ewigkeiten Sport. Ich ernähre mich auch von guten Sachen, wir kochen sehr gerne. Ich mache aber das alles nicht, weil ich sage, jetzt muss ich was tun.

Zu den physischen Herausforderungen kommt indes die Pandemie. Inwieweit stellen Sie sich jetzt sich um?

Glas: Ich bin so vernünftig, das zu tun, was man von uns verlangt. Und ich finde es sehr fahrlässig von Menschen, die das ignorieren, die sich zum Beispiel weigern, in der Bahn oder S-Bahn eine Mütze aufzusetzen, wie ich das nenne. Das ist nicht leicht, für junge Leute ist es noch schwieriger, aber trotzdem macht es keinen Sinn, dagegen aufzustehen. Ansonsten haben wir die zweite Welle.

Zu Ihrem karitativen Engagement gehört auch „Deutsche Stiftung Patientenschutz“ für Schwerstkranke und Sterbende. Weshalb bewegt Sie dieses Thema?

Glas: Ich habe mich zum ersten Mal 1996 damit beschäftigt, als ich angesprochen wurde, ob ich den Mut hätte, da einzusteigen. Damals waren Sterben und Patientenverfügung ein absolutes Tabuthema, und deshalb habe ich mir gesagt: Jetzt mache ich das extra. Denn es hat ja keinen Sinn, so zu tun als, ob wir unsterblich sind. Für mich ist eine Patientenverfügung genauso unabdingbar wie ein Testament. Nicht nur für einen selbst, sondern vor allem für Kinder und Verwandte. Die müssen wissen, was der oder die Betreffende möchte. Das nimmt ihnen die Verantwortung, darüber nachzugrübeln, was der Patient denn gewollt hätte. Jeder sollte das machen, das ist verantwortungsvoll. Das tut auch nicht weh. Wenn ich bei Dreharbeiten darüber diskutiere, dann stoße ich manchmal auf Skepsis. Aber dann antworte ich: Du stirbst ja deswegen nicht, wenn du das machst. Du hast es gemacht und hinterlegt und damit ist es erledigt.

Sie wirken ja selbst bei schwierigen Themen sehr gelassen. Bringt Sie irgendetwas aus der Fassung? Zum Beispiel, wenn Sie Schlagzeilen lesen in der Art: „Uschi Glas: Wie ihre Stieftochter Johnny Depp eroberte.“

Glas: Nichts könnte mich weniger interessieren. Und wenn ich mich aufregen würde, wäre es verlorene Zeit. Denn die würden es ja so oder so machen.

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