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Hunde und Menschen
30.01.2021

Warum eigentlich der Labrador und nicht mehr der Dackel?

Einer, der gefallen will: Der Labrador.
Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

In Corona-Zeiten wurden etwa 20 Prozent mehr Hunde gekauft als in den Jahren zuvor. Kein Rassehund ist beliebter als der Labrador. Woran liegt das? Und was ist eigentlich mit dem Schäferhund?

Der Labrador ist ein mittelgroßer Hund, kompakt gebaut und muskulös. Es gibt ihn in drei Farben. Schwarz, am häufigsten vertreten. Dann Gelb, wobei die Bezeichnung ein wenig irreführend ist. Das Spektrum reicht von Hellcreme über Champagner bis Orange. Und als dritte Farbe noch Braun. Liver heißt diese ursprünglich, aber weil kein Mensch an rohe Leber denken möchte, wenn er seinen Hund anschaut, nennt man sie nun Chocolate. Der Labrador ist ein Apportierhund. Er bringt geschossenes Wild zum Jäger zurück, Enten zum Beispiel. Aber natürlich auch gerne Stöckchen. Oder Bälle. Was seine Persönlichkeit betrifft, liest sich das im Steckbrief des Verbandes für das Deutsche Hundewesen, VDH, fast euphorisch: Mit seiner Anhänglichkeit und seinem fröhlichen Wesen erobert er die Herzen. Was ihn außerdem auszeichnet: Sein „will to please“. Auf gut Deutsch: Er ist ein Hund, der gefallen möchte. Und das erklärt vielleicht schon mal einiges. Seit Jahren nämlich gefällt kein anderer Hund den Deutschen so gut wie ein Labrador! Zeit also, mal nachzufragen: Wieso eigentlich? Und was ist mit dem Pudel, dem Dackel und vor allem mit dem Deutschen Schäferhund?

Wer etwas zu Hunderassen wissen möchte, zu ihren Haltern, was sie so umtreibt, der muss bei Udo Kopernik anrufen. Ruft man bei anderen Hundefachmenschen an, sagen die jedenfalls gerne mal: „Haben Sie schon mit Kopernik telefoniert? Dann ist ja gut.“ Kopernik ist Pressesprecher des VDH, er macht das seit mehr als 25 Jahren. Ehrenamtlich. Gerade wird Kopernik ständig angerufen. Neulich erst: Deutsche Presse-Agentur, die wissen wollte, wie das nun ist mit Corona und den Hunden. Hunde gehören nämlich zu den Corona-Gewinnern. Oder zu den Verlierern. Das wird sich erst entscheiden, wenn Spaziergänge nicht mehr der Höhepunkt des Tages sind und die Neu-Hundehalter überlegen müssen: Wer kümmert sich jetzt eigentlich …?

Manche Züchter stellen das Telefon ab, weil sie nicht mehr können

Bundesweit sind laut VDH im Jahr 2020 ungefähr zwanzig Prozent mehr Hunde gekauft worden als in Nicht-Corona-Jahren. „Den Züchtern wird die Hütte eingerannt“, sagt Udo Kopernik. Möpse, Havaneser, Terrier, es geht quer durch alle Rassen. Auch die Tierheime erleben einen Ansturm. Vermutlich am verrücktesten geht es aber bei den Labrador-Züchtern zu. Kopernik weiß von Fällen, da stellen die Züchter, die das oft als Hobby betreiben, irgendwann das Telefon ab, weil sie nicht mehr können. „Die sind ja kein Callcenter“, sagt Kopernik. Auf einen Wurf, schätzt er, kommen in normalen Zeiten etwa doppelt so viele Anfragen wie Welpen. Sieben Welpen sind beim Labrador durchschnittlich zu erwarten. „Aber jetzt kommen da bei manchen auch 120 Anfragen.“ Auf Ebay gibt es schon Anzeigen von Interessenten, die klingen so: „Gesucht fürs Leben und nicht nur den Lockdown.“ Dazu ein Bild von einer knuddeligen Familie.

Ein Labrador schüttelt nach einem erfrischenden Bad im Fluß Peene das Wasser aus seinem Fell.
Foto: Jens Büttner, dpa

Der Labrador, einer, der gerade einfach noch viel besser gefällt. Seit Jahren schon steht er in Deutschland auf Platz eins der meistverkauften Rassehunde. Auch in der eben veröffentlichten der Tierschutzorganisation Tasso. Beim VDH zählen sie die Rassewelpen der Züchter, bei Tasso alle Hunde, die bei ihnen neu registriert werden. Auch die Mischlinge natürlich. Sie stehen in der Tasso-Statistik ganz oben mit 111.328 Neuregistrierungen. Etwa 45 Prozent der Hunde in Deutschland sind Mischlinge, wobei darunter der wilde Mixhund aus Spanien ebenso fällt wie speziell gekreuzte Designhunde wie zum Beispiel der Puggle (Beagle/Mops) oder Schnoodle (Schnauzer/Pudel). Hinter den Mischlingen aber folgt als erster Rassehund der Labrador Retriever (22.372). Auf dem nächsten Plätzen, aber zahlenmäßig schon weit abgeschlagen: der Schäferhund (13.734), dicht gefolgt von der Französischen Bulldogge (13.657).

Seit Jahren tut sich kaum etwas im Ranking der ersten zehn, sagt Tasso-Pressesprecherin Sonja Slezacek: „Die Deutschen sind Gewohnheitstiere.“ Sie bleiben ihren Hunden treu. In diesem Jahr kam es lediglich zum Tausch auf den hinteren Rängen: Der Yorkshire Terrier musste dem Havaneser Platz machen. Und weil wir gerade beim Ranking sind, hier auch gleich noch die beliebtesten Hundenamen: Nala, Bella, Emma bei den Hündinnen – Balu, Milo, Buddy bei den Rüden. Auch das sagt etwas aus.

Früher hießen die Hunde selten so wie die eigenen Kinder

Früher hießen Hunde gerne Rex. Oder Hasso. Oder Anka. Selten wie die eigenen Kinder. Da stand auf Platz eins aber eben auch der Schäferhund, lange Jahre so etwas wie der Hund der Nation. Dass er da nicht mehr steht, wenngleich ja noch vorne, hat vielleicht weniger etwas mit dem Schäferhund selbst als mit den Hundehaltern zu tun. Was die sich wünschen. Wofür der Hund da sein soll – natürlich kaum einer mehr für die Schafe!

Einst hatte jede Hunderasse ihre klare Aufgabe: Jagdhund, Hütehund, Wachhund. Schoßhunde gab es zwar auch in adeligen Kreisen, dass aber das Bürgertum seine Liebe zum Hund entdeckte, hat wesentlich mit Charles Cruft zu tun. Cruft, ein Vertreter für den Hundekuchenhersteller Spratt, organisierte 1886 eine Hundeschau im Londoner Regent’s Park, bei der zum ersten Mal alle bekannten Rassehunde vorgestellt wurden. Die Idee dahinter: Je wertvoller der Hund für den Besitzer, umso mehr investiert er auch in ihn – als auch ins Futter. Und damit begann die Laufbahn des nach strengen Kriterien gezüchteten Rassehundes als Statussymbol.

Noch heute ist die „Cruft’s“ die berühmteste Hundeausstellung der Welt. Hundeliebhaber aber können mittlerweile zwischen rund 350 Hunderassen auswählen, von Handtaschenhunden wie dem Chihuahua bis hin zur hüfthohen Deutschen Dogge. Zu den Schattenseiten zählt: Gesünder geworden sind die Hunde deswegen nicht. Möpse, die nach Luft ringen, taube Dalmatiner, hüftlahme Schäferhunde … – es gibt noch etliche Beispiele, wo die Zucht zur Zumutung fürs Tier wurde. Auch der Labrador hat seine Schwachstelle: die Netzhaut! Wohl auch deswegen läuft mittlerweile eine feine Demarkationslinie durch Hundedeutschland: Während die einen sich fachkundig über Züchter austauschen, verweisen andere beim Talk unter Hundebesitzern gerne auf folgende Herkunft: „Griechenland. Er kam ganz abgemagert.“

Fürs Arbeiten werden die meisten Hunde nicht mehr gebraucht

Fürs Arbeiten aber werden die meisten Hunde nicht mehr gebraucht. Sondern zum Wohlfühlen. Zum Glücklicher-Sein. Und immer mehr Deutsche erhoffen sich das. Schon vor Corona. In den vergangenen 15 Jahren ist die Zahl der in Deutschland gehaltenen Hunde nach Schätzungen von 6,5 auf 10 Millionen gestiegen. Der Markt hat reagiert. Mit Spielzeug, Edel-Futter und Werbekampagnen wie die beispielsweise vom Einrichtungsportal Westwing: Möbel passend zum Hundehalter. Die Labrador-Besitzerin liebt es bei der Einrichtung demnach „wie ihr vierbeiniger Gefährte: unkompliziert und trotzdem unwiderstehlich“.

Und damit zurück zum Thema. Warum nun eigentlich ausgerechnet der Labrador, dessen Aufgabe es eigentlich einmal war, den Fischern beim Einziehen der Netze zu helfen oder erlegtes Wild zu apportieren? Anruf beim Labrador Club Deutschland, am Telefon Pressesprecher Frank Röhrig. Drei Punkte sind ausschlaggebend, glaubt er. Größe, macht was her, ist aber nicht riesig; sein Aussehen; und dann vor allem: der freundliche Charakter. Sein Wunsch zu gefallen. „Ein gut erzogener Labrador kann mit seinem Halter zum Dream-Team werden.“

Tasso warnt: Die Wühltischwelpen sind oft krank

Die Liebe zum Labrador, im Klub sieht man sie zwiespältig. Die Züchter würden zwar genau schauen, an wen sie ihren Hund abgeben – ob die Bedürfnisse des Hundes auch zu den Bedürfnissen der Menschen passen, der Labrador ist schließlich keine Couch-Potato! Er liebt seine Familie, aber er liebt es auch zu arbeiten. Meist sind Kennenlerntage vorgesehen, wird von den Züchtern auch Alltags-, Urlaubs- und Freizeitverhalten abgefragt. Aber dann gibt es eben auch die große Lücke zwischen den beim VDH gezählten Welpen – 2644 waren es 2019 – und der Zahl der Labradore, die neu bei Tasso eingetragen wurden. Wo kommt die her? Bei Tasso warnt man daher: „Gerade der illegale Online-Welpenhandel boomt.“ Die „Wühltisch-Welpen“, die meist aus Osteuropa stammen, seien oft krank, viel zu früh von der Mutter getrennt. Kennenlerntage gibt es da nicht oder Alben mit Babyfotos.

Ein Labrador-Welpe liegt auf einem Teppich.
10 Bilder
Das sind die zehn beliebtesten Runderassen der Deutschen
Foto: Insa Kohler, dpa

Nun aber zurück zu Udo Kopernik, der als Sprecher des VDH ja gewissermaßen auch zur Objektivität verpflichtet ist. Frage also: Warum der Labrador und nicht mehr der Schäferhund? Kopernik sagt: „Der Schäferhund hat sich selbst entthront.“ Zwar sei er nach wie vor ein Exportschlager – in China werden beispielsweise für ausgebildete Rüden auch sechsstellige Summen gezahlt –, hierzulande habe man aber zu lange im eigenen Saft geschmort. Während überall Labradore umhertollen, sind Schäferhunde wenig zu sehen. „Die werden in den Anhänger geladen, und dann geht es zum Übungsplatz.“ Derweil sei der Schäferhund ein toller Familienhund, ein Generalist, aber er hat nicht das Image. In der Beschreibung des VDH lesen sich die ersten zwei Sätze so: „Sicherheit und Selbstbewusstsein bilden eine Einheit. Außerdem zeichnet er sich durch Robustheit und Unbefangenheit aus.“ Gäbe es so etwas wie eine Dating-Plattform für Hunde, Dog-Tinder, wäre er damit chancenlos. Der Labrador hingegen …

Die Hunde der US-Präsidenten.... Buddy, Bo und Major!

Eine Geschichte hat Kopernik noch, auch sie handelt von Liebe, sie ist vielleicht die entscheidende. „Den Labrador hat Bill Clinton auf die Ziellinie gebracht“, sagt Kopernik. Als der nämlich dringend eine Imageverbesserung brauchte, habe sein PR-Team den Hund samt Präsident regelrecht inszeniert. Es gab wunderbare Bilder: „Clinton wie er aus dem Hubschrauber stolpert und dem Hund in die Arme fällt oder wie er ihn beim Abschied herzt. Da denkt doch jeder, das kann kein schlechter Kerl sein.“ Buddy hieß der Labrador, die Wähler liebten ihn. Selbst Obamas portugiesische Wasserhunde konnten da nicht mithalten. Was Trump betrifft: Er war der erste Präsident seit über hundert Jahren ohne Hund.

Joe Biden mit seinem Deutschen Schäferhund «Major».
Foto: Stephanie Carter/Delaware Humane Association, dpa

Und nun? Vielleicht ändert sich gerade etwas, im Weißen Haus sicher, aber vielleicht auch bei der Hundeliebe. Die Bidens nämlich haben Schäferhunde. Champ und Major! Was Major aber schon jetzt zum Hund der Herzen macht: Er ist der erste First Dog aus dem Tierheim.

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