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Fußball-Europameisterschaft
11.07.2020

Zum abgesagten Finale: Ein Traum von einer EM

Das Turnier ist wegen Corona heuer zerplatzt, der Traum von der Europameisterschaft aber nicht. Unser Autor träumt ausführlich vom Finale, das am heutigen Sonntag stattgefunden hätte.
Foto: Stock.adobe.com, Montage: ws

Fast vergessen: Gäbe es Corona nicht, wäre an diesem Sonntag das Finale der Fußball-EM. Aber auch fast egal: Unser Turnier-Berichterstatter weiß eh, wie’s gelaufen wäre ...

Nach den vier Wochen eines Turniers, wie es noch keines zuvor gegeben hat, ist es Zeit für ein Fazit. Und natürlich ist da zum Finalwochenende hin einiges an Sportlichem aufzuarbeiten, das deutsche Abschneiden etwa, aber auch die Reaktionen der Millionen in paneuropäischen Ausmaßen. Aber beginnen müssen wir freilich mit dieser einen, dieser unvergesslichen Szene am Spielfeldrand …

Bastian Schweinsteiger war Oliver Kahn nicht gewachsen

Denn nein, auch Bastian Schweinsteiger hatte keine Chance. Er ist zwar 16 Jahre jünger als Oliver Kahn, aber diesem Temperamentsschub war er einfach nicht gewachsen. Während er von der Pressetribüne aus seine Expertise für die ARD zum Halbfinalspiel abgeben sollte, hatte ZDF-Kollege Oliver Kahn frei. Als also Schweinsteiger mit dem Rücken zum Feld dieses denkwürdige Spiel in Worte zu verpacken suchte, war Kahn auch schon über das Geländer Richtung Spielfeld gehechtet. Schweinsteiger folgte, blieb aber an der ersten Brüstung hängen. Glücklicherweise konnte Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt dank neuester Diagnosetechnik (Zitat: "Die Finger sind meine Augen") den Riss des zuvor unbekannten lateralen Vitulo-Bandes noch auf der Tribüne feststellen.

Die Sicherheitsleute bekamen Kahn erst zu greifen, als er sich in Bissnähe des Schiedsrichters befand. Die angstgeweiteten Augen von Gianluca Rocchi werden in keinem Jahresrückblick fehlen. Unschuldig an der Wiedergeburt des Titans war der Unparteiische allerdings nicht. Niemals hätte er Jérôme Boateng nach 36 Minuten vom Platz schicken dürfen. Dieser hatte sich lediglich den Schweiß von der Stirn gewischt. Auf Anraten des Videoassistenten bemühte Rocchi sieben Zeitlupen, ehe er erkannte, dass ein fälschlicherweise für Speichel gehaltener Schweißtropfen Hollands Ryan Babel gestreift hatte …

Thomas Müller schießt den Führungstreffer

Womit wir unweigerlich doch auch beim Sportlichen gelandet sind. Denn das Team von Bundestrainer Hansi Flick war nach dem Führungstreffer von Thomas Müller ja auf einem guten Weg in Richtung Finale gewesen. Letztlich aber schwanden in Unterzahl die Kräfte – der Geniestreich Frenkie des Jongs kurz vor Ende wäre aber auch zu elft nicht zu verteidigen gewesen. Unschön nur, dass Holland-Trainer Ronald Koeman danach ein vorbereitetes Trikot von Olaf Thon nutzte, um sich die Nase zu putzen …

So nahm diese EM jedenfalls für die deutsche Mannschaft nach desaströsem Anfang und berauschendem Mittelteil ein trauriges Ende. Die Niederländer wiederum haben am Sonntag die Chance, den EM-Titel gegen Frankreich zu gewinnen.

Es treffen dabei die beiden besten Mannschaften des Turniers aufeinander, das so anders verlaufen ist, als es die Experten befürchtet hatten. Sportlich barg der Verlauf wenig Überraschungen. Die unverstellte Freude und Euphorie in den Ausrichterstädten aber erstaunte. Dass Michel Platini von Uefa-Boss Aleksander Ceferin die Ehren-Präsidentschaft angetragen wurde, ist nur logisch. Nicht wenige hielten den noch von Platini durchgesetzten Plan, die EM über den kompletten Kontinent verteilt austragen zu lassen, für geradezu irrwitzig.

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Schottland setzt sich gegen Kroatien durch

Kurz vor dem Endspiel darf das Experiment aber als gelungen gelten. Bilder unbändigen Glücks hätten sonst niemals Eingang ins Fußball-Gedächtnis gefunden. Die Auswirkungen auf die Bevölkerungsentwicklung in Schottland wird erst in neun Monaten bekannt sein. Schon jetzt aber ist klar, dass der Siegtreffer von Torwart David Marshall im letzten Vorrundenspiel gegen Kroatien zu den Höhepunkten der nationalen Sporthistorie zählt. Sein Flugkopfball in der 7. Minute der Nachspielzeit katapultierte sein Team ins Achtelfinale und sein Land in den Ausnahmezustand. Dass im Viertelfinale der Traum endete, nahmen die 40.000 nach Sankt Petersburg gereisten Fans mit der ihnen eigenen Sangesfreude. Belohnt wurden sie mit den nicht enden wollenden Weißen Nächten in der Ex-Zaren-Metropole. Unter fremder Regentschaft von vorgestern zu feiern, als ob es kein Morgen gäbe – das kennen die Bravehearts.

Neben ihnen zählten die Dänen zu den positiven Überraschungen. Ihnen kam auch zugute, dass die Uefa Dopingproben kurz vor dem Turnierstart aus dem Reglement strich. "Doping im Fußball bringt nichts. Die dadurch frei werdenden finanziellen Mittel stecken wir in den Aufbau von Fußballcamps auf den Cayman-Islands", verfügte Ceferin wenige Tage vor dem ersten Anpfiff. Eindrückliche Bilder auf Facebook und Instagram zeugten vom nicht gerade zurückhaltenden Konsum allerhand Rauschmittel der Dänen vor dem Achtelfinale gegen Wales in Amsterdam.

Portugal fliegt in der Vorrunde raus

Großer Verlierer des Turniers sind die Portugiesen. Sie waren Leidtragender der neuen Uefa-Richtlinie, härter gegen Unsportlichkeiten durchzugreifen. Cristiano Ronaldo allerdings nach einer Schwalbe im ersten Gruppenspiel für den Rest der EM zu sperren, wirkt übertrieben. Derart geschwächt verabschiedete sich der Titelverteidiger bereits nach der Vorrunde in den Sommerurlaub.

Die wundersame Auferstehung des deutschen Teams ficht das selbstverständlich nicht an. Nach den verletzungsbedingten Absagen von Marco Reus (Müller-Wohlfahrt hatte einen Bruch des bis dato unentdeckten medialen Kleinzeh-Höckers entdeckt), Leroy Sané und Niklas Süle musste Joachim Löw seine Wunschelf umstellen. Matthias Ginter und Jonathan Tah waren im ersten Spiel machtlos, als Frankreichs Kylian Mbappé an ihnen vorbeirauschte, um den Ball kurz darauf zum hochverdienten Sieg ins Tor zu schießen. Den ehemaligen Bundestrainer ehrt, dass er einen Tag später seinen Rücktritt erklärte. Er sei es "leid, alle zwei Jahre diesen unmenschlichen Druck zu ertragen", begründete er bei einer improvisierten Pressekonferenz vor der Eisbachwelle im Englischen Garten in München lässig Espresso trinkend (und auffällig unauffällig die Nivea-Sonnencreme in die Kameras haltend). Dass DFB-Präsident Fritz Keller nur wenige Stunden später Triple-Trainer Hansi Flick als Interimslösung vorstellte, darf als Glücksfall gelten. Dank einer geringen Spende des DFB an die Uefa-Initiative "Football for Hope" auf Vanuatu wurde Flick die Möglichkeit eingeräumt, den Kader nach seinen Wünschen zu modifizieren. Boateng und Müller rückten so für Ginter und Waldschmidt in den Kader. Und eben das zahlte sich bereits beim 2:1-Sieg gegen Portugal aus, als Müller die ersten beiden seiner fünf Turniertreffer erstolperte.

Gary Lineker von englischen Ärzten sediert

Mindestens genauso wichtig aber waren seine beiden Treffer im Achtelfinale gegen England. Gerüchten zufolge haben englische Mediziner Gary Lineker nach dem deutschen Siegtor in der Verlängerung bis heute sediert. Dass die Briten drei Führungen verspielten, sorgte bei der lebenden Legende für massive kognitive Dissonanzen. Er hatte mehrmals angesetzt, um seinen Ausspruch "Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen die Deutschen" zu korrigieren – erfolglos. Schon heute gilt die Partie als Jahrhundertspiel. Kein Wunder, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel anschließend auf der Massageliege von Joshua Kimmich die Anstrengung aus den Beinen kneten lassen musste.

Der Kräfteverschleiß der Deutschen machte sich im Viertelfinale bemerkbar, als die Elf nur mit viel Glück ins Elfmeterschießen gegen Spanien kam, in dem Manuel Neuer den entscheidenden Strafstoß verwandelte. Mit dem Spiel gegen die Niederlande aber endete der Weg der Deutschen bei dieser EM.

Jürgen klopp wird neuer Bundestrainer

Der Weg dieser Mannschaft aber ist noch nicht vorbei. Flick mag sich zwar wieder auf seine Arbeit beim FC Bayern konzentrieren, mit Jürgen Klopp hat sich der DFB aber den begehrtesten Trainer der Welt für die kommenden vier Jahre gesichert. "Ich habe mich in Liverpool aufgerieben. Diese permanenten Emotionen – ich kann das nicht mehr. Da schaue ich mir lieber alle zwei Wochen ein Heimspiel des SC Freiburg an und nominiere die Spieler, die mir in der ‚Sportschau‘ auffallen", erläutert er sein Konzept.

Wie der deutsche Verband konnte auch die Uefa ein gelungenes Fazit der EM ziehen. Die Begeisterung in den zwölf Gastgeberstädten wirkte sich dank des geschickten Marketings auch finanziell positiv aus. Zielgruppengenaues Merchandising (die Deutschland-Klatschpappen in München!) ermöglichte Milliarden-Erlöse, die in gemeinnützige Projekte wie "Female Football Education" in Liechtenstein fließen sollen.

Trainer Jürgen Klopp ist mit dem FC Liverpool Meister in der englischen Premier League.
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Zur Meisterschaft mit Liverpool: Jürgen Klopps Karriere in Bildern
Foto: dpa (Archiv)

Einzig die Proteste der Bevölkerung im schweizerischen Nyon stören die Feierlaune der Funktionäre. Das gemeine Volk stört sich daran, dass die geplante Platini-Statue zur höchsten Aussichtsplattform am Standort des Uefa-Sitzes werden soll. "Große Sportler verdienen große Anerkennung", rechtfertig Ceferin das Denkmal. Der Präsident hat auch schon eine Idee, wie das Konzept einer paneuropäischen EM künftig weiterzuführen ist. "Warum sollten Europas beste Fußballer nur in Europa zu sehen sein? Auch die Fans in Dubai, Australien und China haben ein Recht auf eine EM vor ihrer Haustüre. Wir dürfen nicht in Grenzen denken."

Doch jetzt erst mal volle Konzentration auf den Platz. Anstoß Niederlande. Aber na ja, ist eh klar, wie’s ausgeht, oder?

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