
Klima, Krieg, Kapitalismus: Warum uns der Streit um die Moral nicht weiterbringt

Plus Es wird wieder viel geredet und protestiert über das, was vermeintlich falsch und richtig ist. Doch richtig ist vor allem eins: Aufgeregte Kommunikation hat noch selten geholfen.

Liebe Leserinnen und Leser, wir haben ein moralisches Problem. Also ich, also Sie, wir alle. Und deshalb erst einmal die Bitte um Nachsicht, denn bei allem Bemühen kann ein solcher Text, ein Artikel über die Moral, was sie ist, was sie kann, was sie anrichtet, kaum wertfrei bleiben, denn Werte stecken in einem drin wie die Gulasch-Flecken auf der Hose – den Schatten sieht man auch noch nach dem dritten Waschgang. Zumindest, wenn ich wasche.
Es kann also nur aus einer Position heraus geschrieben werden, und diese ist eben nicht unbedingt sauberer als rein, sondern: subjektiv, verblendet, bisweilen blöd, sieht die eigenen (blinden) Flecken nicht, will aber trotzdem ein bisschen weiter sehen als nur zum nächsten biologisch abbaubaren Pulver im derzeitigen Angebot von Aldi. Mit anderen Worten: ein Widerspruch in sich.
Und dennoch, die Moral. Über sie muss gesprochen werden, sprechen doch zumindest gefühlt mittlerweile alle Möglichen über alles Mögliche, vor allem eben moralisch: Klima, Krieg, Kapitalismus, Gender, Geflügelhaltung – geht doch nicht! Geht eigentlich alles gar nicht! Geht umgekehrt aber auch nicht! Geht anscheinend aber irgendwie doch. Trotz allen Gezänks und Geschreis. Zu fragen wäre nur, um welchen Preis. Also erst einmal den diskursiven, den Preis für Gesellschaft, weil den Rest regelt ja ohnehin bis auf Weiteres der Markt.
Mit Hartz-Reform, Euro-Krise und Flüchtlingsdrama wurde die Debatte lauter
Kleiner Exkurs: Im Anfang war bekanntlich das Wort, nicht etwa die Tat, wobei man sich bei einem Gott durchaus beides gleichzeitig und einander bedingend vorstellen kann. Immerhin sah er dann ja auch, dass, was zuvor geschaffen, gut war. Auf Erden aber herrscht seitdem gewissermaßen ein Schisma zwischen Sprechen und Tun, zwischen schön reden und unfein sein. Und seitdem leiden, ringen die Menschen darunter und damit. Mit unterschiedlichen Ausschlägen, je nach Epoche.
So schien der diesbezüglich kleinste gemeinsame Nenner zuletzt lange Zeit nur noch ab und an auf einem Schildchen in nach leeren Seifenspendern dünstenden, eher dunklen Eckkneipen-Klos anzutreffen: „Verlassen Sie diesen Ort, wie Sie ihn vorzufinden wünschen.“ Klingt weniger nach Gott, irgendwelchen Geboten, klingt auch nur noch sehr wenig nach Kant (der aber könnte ja auch der Name eines von irgendwelchen Marketing-Menschen als besonders kraftvoll beworbenen WC-Reinigers sein). War aber so.
Denn es waren die Neunziger, Nullerjahre, in denen Moral jetzt nicht wirklich das erste Wort auf dem Max-Cover war. In diesem und anderen Magazinen wurde stattdessen der Lifestyle zelebriert, der Kalte Krieg war zu Ende, der sauertöpfische Regen irgendwie auch, und den Rest erledigte der Techno, der das Tanzen um des Vergessens willen bis in die Provinz brachte – und erlaubt war, was gefiel. Moral? Wie gesagt, ein Klospruch, alles schien stattdessen möglich, die eigentlich schon siechende Postmoderne bat nichts ahnend zu einem letzten Stelldichein.
Aber auch diejenigen, die mit so komischen Magazinen, Tänzen, Begriffen und überhaupt dem ganzen Zeugs nix anfangen konnten, hatten sich größtenteils eingerichtet: Lief ja irgendwie, der Rest doch wurscht. Wirtschaft brummt, Gebrauchtwagen verkauft, Rente in Aussicht. Bis dann irgendwann mit anfangs den Hartz-Reformen, der Euro-Krise, dem Flüchtlingsdrama und dem immer sichtbarer und drängender werdenden Klima-Thema die Musik leiser spielte, bis dann das Licht anging. Ende der Party.
Lachen als eine einzige Entlastung gegen gesellschaftliche Normen
Und Vorhang auf für die Moral also. Was vor nicht langer Zeit noch allzu seifig klang, scheint das, auf was sich nun alle wieder berufen. Folgt das einem Muster? Tatsächlich könnte man diesen Verdacht haben. Dass nämlich selbst und gerade in modernen Gesellschaften die Sehnsucht nach Normen und Verbindlichkeit zunimmt, je ausdifferenzierter, arbeitsteiliger, globaler und, was ja nur heißt, für den oder die Einzelnen uneinsichtiger, undurchschaubarer sie werden. Zumal, wenn noch ein paar ordentliche externe, nicht vorhersehbare Krisen obendrauf kommen.
Das war in der Menschheitsgeschichte vielleicht auch schon immer so ähnlich in bestimmten Konstellationen und fand nicht selten seinen Ausdruck in häretischem Sektierertum angesichts drohender Apokalypsen. Das trifft uns jetzt und heute aber vielleicht auch härter als eine, sagen wir mal, feudal organisierte Agrargesellschaft oder noch die desorientierte Bundesrepublik der 50er, wo Moral ja nicht selten strukturelles Element von Herrschaft war.
Denn Moral kann eben nicht nur Macht legitimieren, sie kann auch das Gegenteil. Und heutzutage damit auch das Fortkommen ebendieser angesprochenen ausdifferenzierten, effizienten Gesellschaft, ja selbst rechtsstaatliche Prinzipien infrage stellen. Alles eine Frage der Seite also, und mindestens interessant ist es deswegen zu beobachten, wer da die Moral aus welchem Interesse gegen wen in Stellung bringt.
Ein bisschen zu viel theoretisches Geschwafel bis dahin? Verzeihung.
Und daher erst mal ein kleiner Witz: „Sitzt a Neger auf der Bank. Kommt a alte Frau daher und sagt: Habt’s wieder zündelt, ihr Russen?“ – Gebe zu: Habe herzhaft gelacht, und auch wenn ich diesen natürlich noch lange vor dem Ukraine-Krieg gehört habe (und dazu später mehr), einem heute das Lachen vielleicht stecken bleibt, war dieser Witz, dessen Ursprung hier aus politischen Gründen nicht verraten werden soll, schon damals jenseits all dessen gewesen, was im Sinne politisch korrekten Sprechens zumutbar.
Aber genau deswegen auch so witzig, genau deswegen muss man ja auch lachen: Alle Grenzen werden eingerissen, nein, eigentlich werden sie ja reflektiert, das Lachen eine einzige Entlastung gegen gesellschaftliche Normen, eben jenseits von Moral – aber nur weil diese gleichzeitig genau im Blick. Insofern stabilisiert der Witz, diese Grenzüberschreitung, sogar ebenjene Grenze, die Moral.
Moral ist zu einem Mittel der Ächtung geworden
Früher hatte auch der Fasching, der eigentlich um diese Jahreszeit wieder stattfinden müsste, diese Funktion. Stattdessen kann man nun lesen, dass ein Lehrer, der alles richtig machen will, beim Ministerium nachfragt, welches Kostüm für Kinder heutzutage noch angemessen sei. Indianer? Wohl kaum. Im alten Rom, während der Saturnalien, gab es noch einen Trinker-König, egal ob schwarz oder weiß.
Heute muss es Südseekönig heißen und Dry January ist sowieso. Klingt jetzt nach einer ziemlich puritanischen Angelegenheit und tatsächlich scheint es auch so und ich gieße mir jetzt einen Whisky in den handgepflückten Bergkräutertee, weil muss ja irgendwie weitergehen. Und man kann jedenfalls vorerst neben der Tasse festhalten: Moral ist, wenn man trotzdem lacht.
Moral ist allerdings auch eine sehr ernste, schwierige Angelegenheit, denn wer lacht wie gesagt heutzutage noch darüber, traut es sich noch? Das ist eigentlich erstaunlich, denn die Moral, die einzige, sie gab es nie. Klar, da waren immer Regeln und Gebote, aber erstens galten sie nicht für alle (man denke nur an die Kindstötungen und auch die Sklavenhalterei ausgehend vom antiken Hellas, unsere sogenannte Wiege der Zivilisation) oder zweitens gab es sie zwar prinzipiell, aber kaum jemand hat sich dran gehalten wie im Falle des kulturübergreifenden Tötungsverbots, denn die Köpfe haben sich die Menschen noch immer eingeschlagen.
Und ja, da fällt das Lachen in der Tat schwer, aber verkniffen wird es sich vor allem aus einem anderen Grund. Denn Moral scheint aktuell wieder zu einem Mittel von Achtung und Missachtung, Ächtung geworden. Und sie, diese im Lauf der Geschichte so wandelbare, wankelmütige Annahme dessen, was gut und richtig ist, wie man sich zu verhalten habe, ohne es freilich je zu schaffen, überlagert mittlerweile schier alles. Und nährt sich damit selbst.
Wohl dem jedenfalls, der keinen Social-Media-Account hat, denn wie sagte der SPD-Politiker Michael Roth erst neulich? „Es wird mittlerweile auf Twitter und sonst wo sofort aufeinander draufgehauen, und ich glaube, das verunsichert eher die Menschen.“ Was machen aber Menschen, wenn sie verunsichert sind? Sie suchen wie schon erwähnt nach Halt, Orientierung, mitunter eben Moral.
Wie war das noch mit Frieden schaffen ohne Waffen?
Moral antwortet auf Moral also mit Moral, und alleine das zeigt, dass es mehr als eine gibt. Und das umso mehr, als dass wir es anders als im Mittelalter (zum Glück) nicht mehr mit einer relativ statischen Gesellschaft, mit einem relativ geschlossenen Weltbild zu tun haben. Obwohl, wir hatten es davon: Dass wieder ernsthaft übers Lachen diskutiert wird, erinnert dann doch stark an den diesbezüglichen Disput in Umberto Ecos „Der Name der Rose“ – und damit eher finstere Zeiten. Doch das nur am Rande.
Roth, der Außenpolitiker, äußerte sich jedenfalls im Zusammenhang der Panzer-Debatte, und alleine daran lässt sich zeigen, dass es nicht nur viele Moralen gibt, sondern sich aus ein und derselben auch noch fundamental unterschiedene Handlungsmaximen ableiten lassen: So ist es kein Wunder, dass ausgerechnet bei den Grünen die Zustimmung zur Lieferung auch schwerer Waffen in die Ukraine am höchsten, nämlich laut einer ZDF-Umfrage bei 75 Prozent ist.
Wer Werte und Moral, das „Gute“, dermaßen ins Zentrum seiner politischen Agenda und auch das Schaufenster stellt, demonstriert eben vormals in Mutlangen gegen den Nato-Doppelbeschluss, bewirft noch den damaligen Parteifreund Joschka Fischer angesichts des Kosovo-Kriegs mit Farbbeuteln – und schickt nun Panzer. Wie war das noch mit Frieden schaffen ohne Waffen? Mittlerweile vor allem Sache (oder vielmehr Slogan) sogenannter freier Sachsen, von AfD-Anhängern und sonstiger Wirrköpfe. Verwirrend? Vielleicht.
Denn noch mal: Moral bringt immer Moral gegen sich in Stellung, man kennt das vielleicht sogar aus Aufzug-Gesprächen, für die der Knigge nicht umsonst empfiehlt, heikle Themen zu vermeiden. Und für moralisch aufgeladene gilt das umso mehr. Wenn jemand moralisch argumentiert, bringt er immer sich als Person mit ein, seine Werte, seine Haltung. Der andere kann sich dann aber nur ebenso personal verhalten, also zustimmen oder ablehnen (okay, ausweichend antworten geht ab und an vielleicht auch noch). Bringt das beide aber in der Angelegenheit weiter? Wohl eher nicht. Denn statt in seiner Rolle zu bleiben als beispielsweise Installateur, Ingenieur, Buchhalter oder Politiker und die anstehenden Probleme jeweils fachlich zu diskutieren und zu lösen, gerät man ins eigentlich Private.
Ethik, also die Theorie von der Moral, als Warnung vor der Moral?
Der Soziologe Niklas Luhmann (jaja, muss jetzt natürlich wieder auftauchen), der die moderne Gesellschaft wie kein anderer als eine in voneinander unterschiedene, getrennte und bestimmte Aufgaben übernehmende Teilsysteme beschriebenen hat, befand deshalb einmal recht apodiktisch: „Angesichts dieser Sachlage ist es die vielleicht vordringlichste Aufgabe der Ethik, vor Moral zu warnen.“ Ethik, also die Theorie von der Moral, als Warnung vor der Moral?
So weit muss man nicht gehen, eingängiger ist aber eventuell das Beispiel, dass mir eigentlich egal sein kann, wer die Klospülung repariert – oder, um es mit dem früheren Bundeskanzler Kohl zu sagen: „Wichtig ist, was hinten rauskommt.“ Man muss nun kein großer Verehrer des CDU-Politikers sein, um zu verstehen, was hier angesprochen wird und was gegenwärtig nicht nur in der Politik zu kollidieren scheint: ein spätestens seit Machiavelli pragmatischer Ansatz der „Staatsräson“ (so der Historiker Volker Reinhardt) oder die neuerdings „wertegeleitete“ Außenpolitik einer Annalena Baerbock, die den klassisch-diplomatischen Interessenausgleich zwischen auch noch so unterschiedlichen Akteuren zugunsten von Normen hintanstellt.
Allerdings mag selbst das in erster Linie fürs Schaufenster sein, wie man am anfänglichen Lavieren um die Proteste im Iran sehen konnte: harsche Kritik, Sanktionen gar – oder doch lieber nicht und stattdessen hoffen, dass das Atomabkommen doch noch zustande kommt, fasst man das Regime in Teheran nur nicht zu hart an? Das sind die Pole, das ist der Konflikt im Äußeren wie im Inneren.
Vor hundert Jahren hat ebendiesen schon Max Weber in seinem berühmten Vortrag „Politik als Beruf“ beschrieben: auf der einen Seite die Gesinnungs-, auf der anderen die Verantwortungsethik. Auf der einen also ein moralisches System, das mich so und nicht anders handeln lässt (und die Folgen dieses Handelns auf ebendiese Moral, woher auch immer sie kommen mag, abwälzt), auf der anderen ein Handeln im Hier und Jetzt, das um seine Haltbarkeit, Haftbarkeit, Verantwortung weiß.
Empörung ist in dieser Gesellschaft die Ausdrucksform der Stunde
Man ist versucht zu sagen, eine Mischung wär doch jetzt vielleicht nicht schlecht – aber wie sollte die genau aussehen? Stattdessen momentan eher: ein großes Durch- und Gegeneinander, eine kontaminierte Diskussionskultur, die die Gesellschaft bisweilen zu spalten und zu lähmen scheint. Egal ob es um Panzer oder Parität, egal ob es um Klima oder Kapitalismus geht – die Fronten (was ein Scheiß-Wort) verhärten sich, und die eine mag nicht gendern und der andere mehr Geld. All das lässt sich empörend fordern und vortragen, in den genannten „sozialen Medien“, auf der Straße, beim Friseur.
Denn merke: Empörung ist in dieser Gesellschaft – die einem zunehmend dauererregt vorkommt und Aufmerksamkeit, Resonanz deshalb immer schwerer zu bekommen – die Ausdrucksform der Stunde. Denn wer sich empört (und sei es über einen Witz), kommuniziert moralisch verdichtet und mit einem demgemäß hohen Vorschuss an Authentizität. Und enthebt sich damit allerdings auch im Akte dieser Empörung, enthebt sich nicht nur des beschriebenen Interessenausgleichs, sondern mitunter auch von Recht und Gesetz.
Man kann jetzt die Klimakleber bemühen, die Proteste von Lützerath, die sich gegen ein gerichtsfestes Abbaggern richteten und einen demokratisch ausgehandelten Ausgleich. Man muss das aber nicht einmal, denn die moralisch aufgeladene Diskussion ist eh schon weiter und aktuell bei zwei Klima-Aktivisten, die nicht vor Gericht erschienen sind und stattdessen kerosinsatt in die Ferne flogen. „Doppelmoral“, schreien da die Moral und vor allem der Boulevard, der ansonsten wenig mit ihr am Hut hat. Doch wer sie bemüht, wer sie selbst gegen das Recht in Stellung bringt, muss sich das wohl anhören, gefallen lassen. Es ist also die Frage, ob man sich damit einen Gefallen tut.
Ein jeder nach seiner Façon: Damit wäre schon viel gewonnen
Auffallend ist aber: Der moralische Doppelwumms geht aktuell, und egal, um was es geht, vor allem von der Jugend aus. Das ist durchaus ironisch anmutend, schließlich galt „unsere Jugend“ schon seit tausenden von Jahren stets als „heruntergekommen und zuchtlos“. Und, so die in diesem Fall chaldäische Keilschrift weiter: „Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe.“ Wir haben es also mit so etwas wie einer intergenerationalen Invertierung, Umkehrung zu tun – was vormals die Alten kritisierten, kritisieren jetzt die Jungen. Und berufen sich auf die Moral, die ebenjenen nur unzuverlässig den Müll trennenden alten Säcken wie mir anscheinend abgeht.
Doch mag man nun auch die Nase rümpfen über diese neue Rigorosität und Spießigkeit – anhören sollte man es sich schon auch. Man muss ja gleichwohl nicht jeden Quatsch goutieren. Sondern, noch mal mit Kant, dem bestirnten Himmel über mir und dem moralischen Gesetz in mir: die Unübersichtlichkeit, Geworfenheit akzeptieren und nicht immer gleich laut aufschreien, stattdessen seinen Garten bestellen und dem Nachbarn, ob ich ihn nun mag oder nicht, Guten Tag oder Grüß Gott sagen, ein jeder nach seiner Façon. Und damit wäre schon viel gewonnen.
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Ich weiß jetzt nicht,
ob dieser für mich sehr wichtige Artikel aus den t-online Nachrichten hier rein passt, aber ich habe sonst keinen geeigneten Thread zur Fortsetzung gefunden!
Endlich gehen die Amis gegen die miesen Spionage dieser "undurchsichtigen Chinesen" vor, wie ich auch schon in einem anderen Forum einen Thread, unter dem Titel : Das "undurchdringliche Gesicht von China" aufgemacht habe und ganz genauso stufe ich die Chinesen auch im Fall von dem Corona-Ausbruch ein , verschlossen und verlogen bis zuletzt.
Für mich steht jedenfalls fest, dass das Virus aus dem Labor in Wuhan entsprungen ist, sicherlich nicht mit Absicht, aber der Unfall in Tschernobyl, wurde wahrscheinlich auch nicht absichtlich ausgelöst.
Ich glaube, dass die Chinesen aus "Kriegs-Forschungs-Zwecken" an dem Corona-Virus geforscht haben.
Und Gleiches kann man auch mit den aufgedeckten Forschungs-Ballonen und dem nun jetzt unbekannten abgeschossenen Objekt wohl sagen, dass das auch von den Chinesen stammt.
Man lese bitte selbst diesen sehr langen, aber doch sehr interessanten Artikel.
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/usa/id_100127166/us-militaer-schiesst-flugobjekt-ueber-alaska-ab-der-ufo-glaube-gefaehrdet-die-usa.html
Die Zeit des Wegduckens ist vorbei
>>Das riskante Umdenken der Biden-Regierung
Was die Abschüsse beider Flugkörper aber zeigt: Die Biden-Regierung scheint sich entschieden zu haben, beim Thema unbekannte Flugobjekte einen Strategiewechsel vorzunehmen. Offenbar will man es nach Jahren nicht mehr bei mysteriös anmutenden Veröffentlichungen von Bildmaterial belassen.<<
Nein, für mich ist die Biden-Reaktion nicht riskant, sondern "mehr als notwendig" den Chinesen mit ihrem überall herum spionieren das sie in allen Bereichen bisher vorzüglich beherrscht haben und so den Weg in viele Firmen fand, eben auch in Deutschland, siehe dazu nur bei Kuka in Augsburg, um eine Federführende Position in der ganzen Welt einzunehmen und das "muss endlich" unterbunden werden!
Man lese selbst.
Dann will ich auch noch den nachfolgenden Artikel,
hierzu einstellen und die Reaktionen darauf abwarten, was die anderen User von diesen Spionage-Attacken der Chinesen halten?
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/usa/id_100127250/usa-raetselt-um-naechstes-flugobjekt-was-steckt-dahinter-.html
Nächstes Rätsel: Was steckt hinter dem neuen Flugobjekt?
>>Erst hatte die USA einen chinesischen Ballon registriert, wenige Tage später tauchte ein weiteres Flugobjekt auf. Das US-Militär schoss auch dieses ab – und hofft nun auf Informationen.<<
>Besteht ein Zusammenhang zum Spionageballon?
Ob es einen Zusammenhang mit dem mutmaßlich für Spionagezwecke eingesetzten chinesischen Ballon gibt, der vor einer Woche vom Himmel geholt worden war, blieb zunächst offen...(edit/mod/zum wiederholten Male, zitieren Sie kurz!).<<
Ich hoffe, dass die Amis bei den beiden abgeschossenen "Spionage-Objekten" etwas in den Trümmerteilen finden werden, das noch entsprechend ausgewertet kann, eben zur Aufklärung dient.
Anscheinend fühlt sich von diesem arg länglichen Beitrag, in dem Herr Imminger nun wirklich alles untergebracht hat, was er zum Thema mal irgendwo gelesen hat, vor allem eine bestimmte, einschlägig bekannte Leser-Klientel angeprochen - vermutlich weil der Verfasser kein Grünen-Klischee ausgelassen hat.
Ihm sei aber gesagt, dass es im Nachkriegsdeutschland schon immer die Jungen waren, die den Alten Beine gemacht haben. Das fing schon mit den 68ern an, die den tausend Jahre alten Muff unter den Talaren und in der restlichen Gesellschaft ordentlich auslüfteten und den Deutschen damit den Weg zu einer echten Demokratie und einer freien Gesellschaft bereiteten. Die Älteren legen aus nachvollziehbaren Gründen Wert darauf, von umwälzenden Veränderungen verschont zu bleiben. Darauf allzu sehr Rücksicht zu nehmen kann sich die Jugend angesichts der drohenden Umwelt- und Klimakrisen aber leider nicht mehr leisten.
Ihm sei aber gesagt, dass es im Nachkriegsdeutschland schon immer die Jungen waren, die den Alten Beine gemacht haben."
Das ist wohl kaum ein Qualitätsmerkmal. Angst und Moral sind eine gefährliche Mischung. Die RAF fing auch mal klein an. Am Ende waren 34 Menschen tot. Der NSU hat auch klein angefangen. Am Ende waren 9 Menschen tot. Moralisch richtig fanden sich beide Gruppen. Nicht ausgeschlossen, dass sich auch wieder Terrorismus aus der neusten Ideologie entwickelt. Sie sollten das ernst nehmen. Die Anfänge mit Nötigung sind bereits getan.
Inwieweit dieses Nachdenken von Herrn Imminger im aktuellen ideologischen Furor Nachhaltigkeit entfaltet, wird sich weisen.
Und ob es die inhaltliche Kraft hat, Nachhaltigkeit zu erzeugen, ist auch davon abhängig, inwieweit Herr Imminger die Toleranz, die er einfordert, selbst aufbringt. Denn nach meiner Überzeugung ist das dafür entscheidende Element, dass man sich und seine Überzeugungen selbst in Frage stellt. Wer das nicht kann, und so ziemlich alle Ideologien (Glaubensrichtungen, Lauterbachianer, Kommunisten, Klimabewegte, Faschisten etc.) können das nicht, wird an seinen eigenen Gewissheiten scheitern. Meist als blutiger Diktator, der nicht versteht, warum nicht die Masse der Menschen seinen doch so tollen Ideen anhängt. Bewegung, die an die vollständige Richtigkeit ihrer Aussagen glauben, kommen irgendwann an den Punkt, an dem sie erklären, Demokratie wäre zu langsam oder nachrangig, um danach jeden Abweichler zum Schafott zu führen und um noch später auch jeden, von dem sie nur vermuten, dass sie Abweichler wären, im Gulag verrotten zu lassen.
Und auch Herr Imminger geht von der Unanfechtbarkeit bestimmt Ideen aus. Es gelte der Glaube an die bevorstehende menschengemachte Klimaapokalypse und der von wem auch immer erhobene Schuldspruch, dass die westdeutsche 90-Jahre Generation die Alleinschuld trage.
Ok - er hat sich vorlaufend entschuldigt, da er ja auch aus einer Haltung heraus schreibt.
Aber gleichzeitig leben wir in einer Welt, in der die Denkmäler der Person, auf die das Zitat „In meinem Staat soll jeder nach seiner Fasson glücklich werden.“ zurückzuführen ist, geschliffen werden. Von der selben Person stammt auch der Satz: „ Alles, was aus Furcht oder Angst geschieht, trägt auch das Gepräge davon.“ Liegt darin ein Grund, dass diejenigen die heute fordern „Ich will, dass ihr in Panik geratet. Ich will, dass ihr die Angst spürt…“ derartige Menschen aus dem kollektiven Gedächtnis löschen wollen?
Moral war und ist ein schlechter Ratgeber. Nationalsozialisten haben nach ihrer Auffassung von Moral moralisch gehandelt. Die Rettung der Welt hatten auch die sich auf die Fahne geschrieben. An diesem Weltrettungsanspruch muss man scheitern. Immer. Die Welt ist nicht „zu retten“. Weil sie viel zu vielfältig und gross für einen solchen Anspruch ist und in jeder „Rettung“ die Saat neuen Verfalls liegt. Wer es probiert, sich unter moralischer Fahne der Zeit in den Weg zu stellen, wird von ihr zermahlen. Erfolgreich sind die, die Evolution verstehen. Evolution ist NICHT „Survival of the fittest“ sondern des Anpassungsfähigsten. Wer stehen bleibt, oder rückwärts geht, ist nicht anpassungsfähig sondern wird vom Zeitenstrom noch schneller zermahlen als jemand, der versucht sich ihm entgegen zu stellen. Wer in die 70er Jahre zurück will, verliert. Wer alle Äcker, die unsere Vorfahren dem Sumpf entrissen haben, zurück in Sümpfe verwandeln will, verliert an alle Krankheiten, die damit einhergehen werden. Wer glaubt, das „Natur“ ein göttlicher Zustand völligen Friedens und Schönheit ist und mit dem man nur „Einklang“ finden müsse, hat nicht verstanden, dass die biologische Konstitution menschlicher Körper für eine nächtliche Außentemperatur von -10 Grad nicht ausgelegt ist. Da gibt es keinen „Einklang“, nur Anpassung. Ratten und Kakerlaken sind viel robuster und befinden sich im Sinne der Naturgläubigen in viel größerem „Einklang mit der Natur“ als wir.
Und zu dieser Anpassung gehört, dass man Interessen verfolgt. Wer das Verfolgen von Interessen zu Gunsten moralischer Werte aufgibt, dem fehlt Toleranz, der wird keinen Ausgleich finden und der ist nicht anpassungsfähig.
Herr Imminger, ich bin bei Ihnen, dass man einen Ort so verlassen sollte, wie man ihn vorfindet, aber nicht wie man wünscht ihn vorzufinden. Nur geht das nicht wirklich, weil sich auch Ihre Anwesenheit unauslöschlich in diesen Ort einfräßt (Eine Druckspüler ist für vielleicht 10.000 Vorgänge gemacht, und sie verbrauchen hoffentlich mindestens einen davon) und zum anderen wollen Ideologen den Ort, den sie vorfinden „verbessern“. Deren Wunsch will einen Ort hinterlassen, den der nächste, der hereinkommt vielleicht ganz fürchterlich findet. Ideologen ist völlig egal, ob anderen ein sauertopf-Beige als neuer Anstrich gefällt und ihnen fehlt das Bewusstsein, dass auch diese Farbe bald bröckelt. Die „Revolutionären“ von heute sind die „Erzkonservativen“ von Morgen. Tugendwächter scheitern regelmäßig an ihrem Anspruch gegenüber anderen. Da wird dann nach Südostasien geflogen oder der Pastor wird im Puff gesehen.
Der simple Anspruch von Kant
„Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen. Selbst verschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude [wage es verständig zu sein]! Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
Gilt auch heute. Wer „Folgt der Wissenschaft“ ruft, hat nicht verstanden, dass Wissenschaft sich ständig in Frage stellt, nur im Streit der Meinung neue Erkenntnisse zu gewinnen sind. Er hat nicht verstanden, dass er dazu aufruft, dass eigene Denken zu Gunsten einer Vorgabe durch Dritte einzustellen.
Wer also seinen Verstand frei von Anleitung Dritter folgt, kommt frei von Moral zu der schlichten Kantchen Erkenntnis: „Handle so, daß du die Menschheit sowohl in deiner Person, als auch in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest.“ Das ähnelt sehr ihrem „Verlasse den Ort so, wie Du ihn vorfinden möchtest.“ Der Unterschied ist, dass die Aufgeklärt wissen, dass der Ort einmal abgerissen werden muss, auch Lützerath, und es nur darum geht das Danach in Übereinstimmung mit der Masse der Anderen neu zu gestalten. Eine Minderheit wird niemals ohne Überzeugung Mehrheit werden. Wer Gewalt wie Nötigung zur Durchsetzung seines Willens gebraucht, handelt nicht aufgeklärt. Wer Mehrheit mit Gewalt im Sinne einer höheren Moral anstrebt, wird zwangsläufig zum blutigen Diktatur. Und der wird immer, früher oder später, mit unterschiedlich hohen Opferzahlen, beseitigt.
Wir haben jetzt die Möglichkeit, zukünftige Diktaturen zu vermeiden, oder wir legen nachfolgenden Generationen einen hohen Blutzoll auf. Wir verteidigen jetzt die Demokratie und die Freiheit gegen gleichmachende „Issmen“, oder andere werden das unter hohen Opfern tun.
Da kann sich jetzt jeder selbst die „moralischere“ Lösung aussuchen.
Sie sprechen mir aus der Seele. Der geistreichste Kommentar, den ich seit langem gelesen habe. Vielen Dank!
Die größten Verbrechen in der Menschheitsgeschichte wurden in der Absicht begangen, etwas Gutes zu tun. Angefangen von den Kreuzzügen im Mittelalter, um das Heilige Land von den Ungläubigen zu befreien, über die Vorstellung der Nazis dem “Volk ohne Raum” Gebiete im Osten zu erobern mit 27 Millionen Toten und im nationalsozialistischem Rassenwahn eine “Endlösung der Judenfrage” zu liefern, die zur Vernichtung von 6 Millionen führte, bis hin, dem vorgegebenen Ziel der USA, dem Irak die Massenvernichtungswaffen zu entziehen und eine Million Tote und einen zerstörten Staat zu hinterlassen. Die Liste lässt sich weiter forstsetzen.
Moral ist relativ, auch wenn sie den Anspruch auf Universalität erhebt, und darf alleine niemals oberste Maxime politischen Handels sein.
„Angesichts dieser Sachlage ist es die vielleicht vordringlichste Aufgabe der Ethik, vor Moral zu warnen.“
Herr Imminger, das war ein Volltreffer. Selten so gelacht über "Gulasch-Flecken auf der Hose".
Man kann es auch auf die bayerische Formel bringen: Leben und leben lassen! „LIBERALITAS BAVARIAE“.
https://bar.wikipedia.org/wiki/Liberalitas_Bavariae
Guter Kommentar. Wenn die Moral zum alleinig bestimmenden wird, ist Realpolitik nicht mehr möglich. Konflikte können nicht mehr sachbezogen gelöst werden. Leben und Leben lassen scheint für viele Politiker, die nur von ihrer Hochmoral getrieben, Fremdworte zu sein- es müssen ständig neue Gebote und Verbote erlassen werden und der Bürger "eingehegt" werden wie eine Schafherde.