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Jahresrückblick
01.01.2023

Gesichter des Jahres: Das war 2022 in der Kultur

Foto: dpa/Montage: AZ

In vier gemischten Doppeln: Diese Personen bleiben aus dem Kulturjahr 2022 in Erinnerung.

Will Smith und Helene Fischer

Foto: Phil Mccarten, dpa/ Federico Gambarini, dpa

Aufmerksamkeit ist die härteste Währung im multimedialen Star-Geschäft – und die alte Trennung zwischen der öffentlichen und privaten Person ist dabei längst verloren gegangen. Das bescherte zwei Superstars dieses Jahr das grenzwertige Vergnügen, dass dadurch gerade die größten Momente von Leben und Karriere unmittelbar verflochten sein können mit den Abgründen der Gesellschaft.

Das ließ bei US-Schauspieler Will Smith, seit langem ein Top-Verdiener der Branche, die Sicherungen durchbrennen: Er gewann endlich den Oscar für die Titel-Rolle in „King Richard“, erreichte also den Olymp und katapultierte sich am gleichen Abend komplett ins Abseits, weil er einen dämlichen Witz von Moderator Chris Rock über die (aufgrund chronischen Haarausfalls) kurzen Haare seiner Frau (nach Blick auf deren Reaktion) nicht weglächelte und den Typen auf der weltgrößten Filmshowbühne live ohrfeigte. Seitdem bemüht sich der 54-Jährige um Rehabilitation … 

Bei Deutschlands Schlagerkönigin Helene Fischer strahlten himmelhoch: die Geburts ihres ersten Kindes und das größte Konzert ihrer Karriere vor rund 130.000 Menschen bei der Live-Rückkehr auf der Messe München. Aber wenn die Jagd der Boulevard-Presse auf ihr Privatleben immer schon höllisch war, dann jetzt erst recht. Aber als ebenso unterirdisch empfanden nicht wenige Fans die Umstände der höllisch hohen Ticketpreisen (bei Robbie und Gabalier waren auch 40.000 weniger und kein totaler Regensiff). So muss die 38-Jährige aufpassen, weiter und mehr auf ihr private Person, aber auch auf ihre öffentliche, die im totalen Kommerz vielleicht doch die Grenzen der unendlich scheinenden Fan-Liebe erfahren könnte. (Wolfgang Schütz)

Ruangrupa und die Letzte Generation

Foto: Georg Wendt, dpa/ Stefan Müller

Alles anders, das war die Idee der Documenta XV, dass daraus alles Skandal werden sollte, das war dann doch ein Schock, auch für das Künstlerkollektiv Ruangrupa aus Indonesien mit seinem Sprecher Reza Afisina. Skandalös war dabei nicht, dass die Documenta dem klassischen Kunstbetrieb demonstrativ den Rücken zugewandt hat, skandalös war ihr Umgang mit antisemitischer Bildsprache auf politischen Bannern

Genau davor haben einige Stimmen vor Beginn der Documenta inständig gewarnt, genau dazu ist es gekommen. Nach den 100 Tagen dieser fünfzehnten Weltkunstausstellung in Kassel waren die Fronten vollkommen verhärtet. Statt Dialog gab es Vorwürfe: hier der des Antisemitismus, dort die Antwort in Form des Rassismus-Vorwurfs. Die Kunst und die beteiligten Projekte traten da völlig in den Hintergrund. 

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Warum eigentlich? Welche Zugkraft Kunst als PR-Mittel entfalten kann, das zeigten die Aktionen der Klimaaktivisten der Letzten Generation. Als sie begannen, sich an weltbekannten Kunstwerken festzukleben und hinter Glas geschützte Gemälde mit Essen oder Öl zu bewerfen. Die Attacken auf Claude Monet und Vincent van Gogh versetzten landauf landab die Museen in Alarmbereitschaft, gleichzeitig bekamen die Aktionen maximale Aufmerksamkeit. 

Allerdings wollen die Klimaaktivisten diese Museumsaktionen nicht als Kunst, sondern als Weckrufe verstanden wissen. „Unser Ziel ist es, dass die Regierung die Klimakrise in den Griff bekommt“, sagt Carla Hinrichs, eine Sprecherin der Letzten Generation. Seitdem wird diskutiert, wie mit diesem radikalen Protest und den bewussten Gesetzesübertretungen umzugehen ist. (Richard Mayr)

Layla und Kim de l'Horizon

Foto: Hannes P Albert, dpa/ Arne Dedert, dpa

Rosa für Mädchen, blau für Jungs – ist das alles, was der Farbkasten bietet, um sich ein Rollenbild zu malen? 2022 brannte die Debatte um Männliches, Weibliches, Diverses. Eine Regenbogenfahne wehte zum Christopher Street Day auf dem Reichstagsgebäude – nur, Fauxpas, in den Farben der Friedensbewegung statt der LGBTQI-Gemeinde. Alice Schwarzer wetterte gegen das geplante Selbstbestimmungsgesetz – es könne doch nicht angehen, dass Mann- oder Frau-Sein für alle frei wählbar würde. Doch am hellsten schillerten auf der Streitbühne zwei neue Galionsfiguren. 

In der einen Ecke: „Layla“. Sie ist „schöner, jünger“ und – nun gröle mit, wer will, zum Ballaballermannhit, der ihren Namen trägt – „geiler“. So soll sie sein, die ideale Frau, wie sie manch Geschlechtskonservativer definiert. Einige meinten sogar, die letzte Schlacht um die Meinungsfreiheit an „Layla“, diesem Party-Klopper über eine Puffmutter, auszutragen. Die Stadt Würzburg verbot den Song des Jahres auf dem eigenen Bierfest. Der Justizminister wähnte da fast Zensur. Und „DJ Robin und Schürze“ parkten mit diesem Opus auf Charts-Platz eins. 

In der anderen Ecke: Kim de l’Horizon. 2666 soll diese Person geboren werden, auf dem Planeten Gethen. Behauptet der Klappentext zu ihrem Debütroman „Blutbuch“. Auf entwaffnende Art zog dieser Autor, diese Autorin, mit den Mitteln der Literatur ins Feld. Kam, sah und siegte. Als sie Kim mit dem Deutschen Buchpreis dekorierten, griff die Person zum Rasierapparat und schnitt sich live vor Publikum das Haar raspelkurz, in Solidarität mit den Frauen im Iran. Was bleibt? Viel Zank um K wie Kim und L wie Leyla. Zumindest im Alphabet sind sie sich nah. (Veronika Lintner)

Uwe Tellkamp und Valery Gergiev

Foto: Monika Skolimowska, dpa/ Peter Kneffel, dpa

Der eine schwieg beharrlich, der andere hätte, zumindest hier und da, besser geschwiegen. Uwe Tellkamp, der deutsche Schriftsteller, und der russische Dirigent Valery Gergiev sind zwei Künstler, an deren Kommunikationsverhalten man sich reiben konnte in diesem Jahr – und das nicht einmal wegen ihrer Kunst. Als die russische Armee die Ukraine überfiel und daraufhin im Westen die Kulturwelt prominenten russischen Künstlern eine Antwort abrang, wie sie es nun mit Putin hielten, da war Valery Gergiev ein gefundenes Ziel.

Denn wiederholt schon hatte sich der international gefeierte Pultstar als Anhänger des Präsidenten offenbart, etwa durch seine Befürwortung der russischen Krim-Annexion. Ende Februar aber trat der Münchner Oberbürgermeister Reiter auf den Plan und forderte Gergiev, seit 2015 Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, zu klarer Distanzierung auf vom Überfalls auf die Ukraine. Gergiev aber schwieg – und wurde gekündigt. Auch an anderen Häusern ist der Dirigent inzwischen unerwünscht. 

So weit ist es mit Uwe Tellkamp noch nicht gekommen. Der Schriftsteller wird, wiewohl bekannt für sein hitziges Temperament in politischen Fragen, nach wie vor eingeladen zu Gesprächsrunden, vor ein paar Wochen erst von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer. Da waren gerade die Umsturzpläne der „Reichsbürger“-Szene bekannt geworden, und der Autor aus Dresden polterte gegen die seiner Meinung nach unverhältnismäßige Reaktion des Rechtsstaats

Tellkamp und seine neurechten Sichtweisen – sie verdecken fast, dass in diesem Frühjahr sein über ein Jahrzehnt erwarteter „Turm“-Nachfolgeroman „Der Schlaf in den Uhren“ endlich erschienen ist. (Stefan Dosch)

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