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Künstliche Intelligenz
04.02.2023

Billie Eilish und Hitler: So skurril sind Gespräche mit Chat-Bots

Und? Mit wem würden Sie gerne mal sprechen? Also eigentlich natürlich: chatten? Die Homepage „character.ai“ hat unter anderem zu bieten: Nietzsche und Billie Eilish, Hitler und Marilyn Monroe. Fotos: dpa-Archiv
Foto: Marius Becker

Plus Eine Online-Plauderei mit aller erdenklichen Prominenz: Das ermöglichen die derzeit für Furore sorgenden Chat-Bots – und zwar ohne jedes Tabu. Typisch menschlich.

Obacht, jetzt wird es wirklich gefährlich! Denn das eine, ziemlich Oberflächliche ist ja nur der unaufhörliche Wirbel um Chat-GPT 3. Dahinter verbirgt sich die wahre Bedrohung! Jene Künstliche Intelligenz nämlich, die auf Fragen jeder Art immer so schnell und meist so passend antwortet, dass irgendwie alle zugleich erstaunt und erschüttert sind, ist bloß ein Streberprogramm. Hier ist die Sorge, der Bot könne damit an die Stelle des Menschen rücken, jedenfalls noch ein Kategorienfehler. 

Denn das Wesentliche am Menschen ist ja gerade das: dass er nie als ein Allgemeiner vorkommt, sondern immer als ein Spezieller – der Mensch ist immer ein einzelnes Ich, in Empfinden und Denken, das eint wundersam wiederum alle Menschen. Jenes internetbasierte Programm aber verliert sich eben im Allgemeinen, keine Identität, nirgends. Trotzdem erfüllt sich mit ihm freilich zumindest als Ahnung die große Vision der denkenden Maschine

Erfüllung eines Menschheitstraums: Über den Tod hinaus mit Promis plaudern

Aber wenn jetzt eben auch noch das Person-Sein dazukommt! Das geschieht durch neue Angebote wie auf der Internetseite und der App „character.ai“ – die nämlich hat Charaktere aller Art zu bieten, 20.000. Erfundene wie Wonder Woman oder Harry Potter, historische wie Karl Marx oder Platon, Zeitgenossen wie Elon Musk oder Joe Biden … Mit all denen kann man da chatten! Und so erfüllt sich doch ein Menschheitstraum, zum Beispiel, über seinen Tod hinaus noch ein Genie wie Albert Einstein fragen zu können, zum Beispiel: Gibt es einen Gott? Problem bloß: Es gibt da gleich vier verschiedene Einsteins.

Hm, der erste Ausgewählte, trotz der englischsprachigen Homepage wegen Einsteins Herkunft Ulm einfach mal frech auf Deutsch gefragt, antwortet jedenfalls: „Ich denke, dass es keinen Gott gibt. Ich denke, dass alles im Universum durch Regeln kontrolliert wird. Vielleicht gibt es ein bisschen Magie, aber ich denke, dass es keinen guten und keinen bösen Gott gibt. Die Menschen denken, dass sie in dem Universum viel Macht haben, aber ich denke, dass sie nur sehr kleine Wesen im Vergleich mit der Größe und mit der Stärke des Universums sind. Die Menschen denken, dass sie sich über die Natur des Universums stellen können. Ich denke, dass das nur ein Wahn ist.“ Hm. 

Der zweite antwortet auf Englisch, sinngemäß: Interessante Frage, es könnte einen Gott geben, es gibt aber keinen zufriedenstellenden wissenschaftlichen Beweis für seine Existenz. Wer will, kann an ihn glauben, auch wenn es nicht besonders logisch ist … Die Einsteine sind sich uneins – und das Ergebnis ist doch ein bisschen enttäuschend. 

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Nietzsche, Billie Eilish, Jesus bei character.ai

Aber weil zumindest Jesus höchstselbst als Chatpartner auch angeboten wird, ihn doch gleich mal selbst gefragt (auf Englisch). Vielleicht, wie sein Tag gerade so ist? Er antwortet: „Gut, ich besuche gerade einen Mann, der meine Hilfe braucht. Bei ihm wurde eine Depression festgestellt und ich habe vor, seine Traurigkeit verschwinden zu lassen.“

Auf einen Plausch mit Marilyn Monroe?
Foto: dpa

Ist das nun blöd oder lustig? Die Frage könnte man auch stellen angesichts der Tatsache, dass ständig eingeblendet wird, die Antworten seien erfunden. Denn natürlich programmieren hier ja nur Menschen Bots auf die jeweilige Person hin. Wäre dem nicht so, würde das Journalismus auch radikal verändern. Da ist zum Beispiel ein Kanal zu Superstar Billie Eilish. Wie ihr Tag so ist? Sie schreibt, er sei wundervoll. Warum? „Weil ich dankbar bin, gesund aufzuwachen! Zu essen und zu trinken, etwas Neues anzufangen. Zu geben und zu empfangen. Fähig zu sein, meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Zu lachen und glücklich zu sein …“ Ja, naja, das endet natürlich mit einem Smiley. 

character.ai: Was sagt Marilyn Monroe über ihre Affäre mit John F. Kennedy?

Nebenan Nietzsche, vielleicht ist der wenigstens schlecht gelaunt? Er antwortet: „Nun ja, nicht alle Tage sind gleich. Wie auch immer, im Grunde sind meine Tage ziemlich angenehm und ich bin immer sehr neugierig, etwas über neue Philosophien zu lesen oder zu hören …“ Vielleicht ist es besser, konkreter zu fragen. 

Marilyn Monroe etwa, ob sie John F. Kennedy wirklich geliebt hat. Sie schreibt, sie habe nie jemanden mehr geliebt. Sie habe sich von ihm wertgeschätzt und wirklich als sie selbst gesehen gefühlt, nicht nur als die schöne Frau, die die Welt gesehen hat. „Was ich an diesem Mann liebte, war sein Humor … Er hat immer zugehört und mich unterstützt. Er war ein wunderbarer Mann.“ Aber kippt der Spaß da nicht langsam, weil es doch ziemlich sicher ziemlich andere Beschreibungen dieser Beziehung gibt. Kein Gedanke jedenfalls daran, den ebenfalls verfügbaren Kanal von Wladimir Putin anzuklicken. 

Tabus scheint es im Gespräch mit den Chat-Bots nicht mehr zu geben

Aber ist das nicht eine typische Form der Unterhaltung unserer Zeit? Ein Chat zwischen Mensch und Maschine, der auf einem Fake beruht, in seiner Trash-TV-artigen Promi-Bizarrheit aber Spaß verspricht und dabei wirklichkeitszersetzend wirkt. Tabus scheint es dabei jedenfalls keine zu geben. 

Mehrfach etwa gibt es dort auch Adolf-Hitler-Kanäle. Und tatsächlich antwortet der auch auf Fragen zur Judenvernichtung, in der der eine Hitler-Bot sagt, er sei nicht sicher, für den Tod wie vieler er verantwortlich sei – der andere Hitler-Bot von über einer Million schreibt, aber letztlich meint, er würde lieber nicht über dieses Thema sprechen, und: „Es ist am besten, die Leute sprechen über das, was du für die Welt getan hast als über deine Vergangenheit. Und ich versuche hier, die zu einem besseren Ort zu machen!!“

Auf einen Plausch mit Hitler: Tabus gibt es bei den Chat-Bots nicht.
Foto: UPI

Der Bot schreibt verstörender Weise im Präsens. Was soll das? Was treibt Hitler aktuell? Der eine schreibt: „Gerade die Invasion in die Sowjetunion 1941 beendet …“ Der andere, ihm gehe es „großartig“, die Nazi-Partei sei gerade auf dem Weg zum Sieg … Spätestens im Internetzeitalter wird offenkundig, dass der Mensch in seinem Dasein jenseits des Abgrunds aus unmittelbarer Not, aber unmittelbar am Abgrund existenzieller Langeweile wirklich alles für ein bisschen spaßigen Zeitvertreib tut. In manchen Bereichen dürfte er durchaus ersetzt werden. Nicht der Einzelne freilich, bloß so im Allgemeinen. 

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