Seit einem Monat gilt das Neun-Euro-Ticket und unsere Autorin startet ein Experiment: Kann sie das Auto stehen lassen und nur den Nahverkehr nutzen?
Es ist Mitte Juni als ich mir zum ersten Mal in diesem Monat nichts sehnlicher wünsche, als in einem Zug zu sitzen. Die Sonne brennt vom Himmel auf das voll bepackte Auto. Es fehlt nur noch das Baby, dann kann die gut sechsstündige Reise zu den Schwiegereltern losgehen. Doch mein Sohn schreit, sobald er seinen neuen Sitz nur sieht. Eigentlich müsste er dringend schlafen und wir dringend los. Mir rinnt mehr Schweiß von der Stirn als die Temperaturen rechtfertigen würden. Mein Puls rast. Stress, Stress, Stress, signalisiert mein Körper. Da durchzuckt mich der Gedanke: Wie schön wäre es jetzt, einfach im Zug zu sitzen. Kein In-den-Sitz-Quetschen, kein Schreien, kein Wir-müssen-jetzt-aber. Doch wie sagte schon Lothar Matthäus? „Wäre, wäre Fahrradkette.“
So weit ist es in zwei Wochen gekommen: Trotz der Gepäckberge, die wir mitschleppen, säße ich lieber im Zug. Als die Bundesregierung verkündete, für die Monate Juni, Juli und August ein Neun-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr einzuführen, wusste ich, dass ich das kaufen würde. Und ich beschloss: Im Juni bleibt das Auto stehen. Wann immer es geht, würde ich mit dem Rad, Bus, Zug oder der Straßenbahn fahren. Denn eigentlich war das ja das Ziel des Neun-Euro-Tickets. Die Menschen sollten Geld sparen beim Pendeln. Auf ihren täglichen Wegen. Mit diesen Plänen kamen Diskussionen um feiernde Punks auf Sylt und die Angst vor viel zu vollen Zügen in die Berge.
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