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  4. Sexualität: Was Paare tun können, wenn sie kaum noch miteinander schlafen

Sexualität
29.04.2023

Was Paare tun können, wenn sie kaum noch miteinander schlafen

Am Anfang können Paare die Finger nicht voneinander lassen. Doch im Laufe der Beziehung nimmt die Lust oft ab.
Foto: FUN FACTORY GmbH/obs (dpa)

Am Anfang können Paare die Finger nicht voneinander lassen. Nach mehreren Jahren schlafen sie kaum noch miteinander. Woran das liegt und warum ein Sex-Verbot helfen kann.

"Wie oft schlaft ihr eigentlich miteinander?" "Alle zwei, drei Wochen vielleicht." "Echt? So selten?" "Hm, ja. Ihr öfter?" "Klar. Eigentlich jedes Mal, wenn wir uns sehen." So oder so ähnlich kann es klingen, wenn ein Mensch in einer langjährigen Beziehung und ein frisch Verliebter über ihr Sexleben sprechen. Wollen viele Menschen dem neuen Partner oder der neuen Partnerin am liebsten bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Kleider vom Leib reißen, wird es nach wenigen Jahren merklich ruhiger im Bett. 

Das muss nicht schlecht sein, betont Laura Pietras vom Institut für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). "Es ist wichtig zu sehen: Die hochfrequente Zeit ist nicht zwingend die beste Beziehungsphase." Man dürfe nicht annehmen, dass die Zufriedenheit mit der eigenen Sexualität automatisch sinke, wenn Paare seltener miteinander schlafen. Dennoch macht sich bei einem Teil der Paare Frust breit, wenn im Bett weniger läuft oder ein Partner ein deutlich höheres Bedürfnis nach Sex hat. Das kann im schlimmsten Fall die Beziehung gefährden. 

Nach der Geburt eines Kindes haben Paare erstmal weniger Sex

Dabei gibt es durchaus Strategien für mehr Sex. Wer aber nun auf simple Tricks hofft, wird enttäuscht. Unter Fachleuten herrscht Einigkeit, dass langjährige Paare im Schnitt deutlich weniger Sex haben. "Dabei nimmt die Häufigkeit insbesondere in den ersten Beziehungsjahren ab", sagt Claudia Schmiedeberg, Soziologin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie wertete vor einigen Jahren mit einer Kollegin Daten der deutschen Längsschnittstudie pairfam aus, bei der mehr als 12.000 Menschen über ihr Beziehungsleben befragt wurden.

Demnach schlafen heterosexuelle Paare im vierten Jahr etwa siebenmal seltener im Monat miteinander als zu Beginn der Beziehung. In den darauffolgenden Jahren wirkt sich die Beziehungsdauer kaum noch messbar aus. Sie kann aber durch das steigende Alter der Beteiligten trotzdem sinken. Ob ein Paar zusammenwohnt oder verheiratet ist, spielt Schmiedeberg zufolge kaum eine Rolle. Die Geburt eines Kindes führt hingegen statistisch zu weniger Sex. Erst wenn das jüngste Kind etwa sechs Jahre alt ist, verschwindet dieser Effekt wieder. 

Generell ist der Zusammenhang von Beziehungsdauer und Sex für heterosexuelle Paare deutlich besser erforscht als für homosexuelle Paare. "In den ersten zwei Jahren läuft Sexualität aufgrund unseres Hormoncocktails wie von selbst", sagt Andrea Seiferth, Paartherapeutin aus Hamburg und Co-Autorin des Fachbuches "Sexualität in Paarbeziehungen". Das Verlangen sei zu Beginn groß, die Anfangsphase werde von vielen Menschen als sehr intensiv und körperlich erlebt. 

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Sexualität wird im Alltag meist keine hohe Priorität eingeräumt

Forscherinnen wie Pietras vom UKE gehen davon aus, dass Sex in einer neuen Beziehung auch dazu dient, Intimität und Stabilität zu erzeugen. Dieser Theorie zufolge ist irgendwann ein Nähelevel erreicht, bei dem Sex als Bindemittel nicht mehr nötig ist. Ist der anfängliche Zauber vorbei, gibt es zahlreiche, je nach Mensch sehr individuelle Faktoren, die das Begehren bremsen können. Das können Versagensängste sein, eine belastende Lebenssituation, Schamgefühle oder Vorbehalte dem eigenen Körper gegenüber. Einer der Hauptfaktoren ist Seiferth zufolge Stress und Überlastung. 

Die größte Rolle spiele aber der allgemeine Zustand der Beziehung. "Eine vertrauensvolle Bindungsqualität ist ein großer Faktor für guten Sex", sagt die Paartherapeutin. Wer das Gefühl habe, dem anderen wichtig zu sein, sich auf den anderen verlassen zu können und mit dem anderen über das eigene sexuelle Erleben offen reden zu können, verspüre auch mehr Lust. 

Es gibt eine ganz spontane Lust auf Sex, bei der man wie aus dem Nichts über den Partner herfallen möchte. Doch solche Begegnungen werden im Laufe einer Beziehung seltener.
Foto: Monique W�stenhagen, Dpa Symbolbild

Die US-amerikanische Sexualwissenschaftlerin und Autorin Emily Nagoski schlägt in eine ähnliche Kerbe. Paare mit starker sexueller Bindung noch nach Jahren oder gar Jahrzehnten hätten gar nicht zwingend besonders oft Sex. Ein guter Indikator für eine solche erotische Verbindung sei Studien zufolge aber ein besonders freundschaftliches Verhältnis zueinander, sagte Nagoski vor einigen Jahren bei einem Vortrag. Die Kernfrage sei: "Bist Du emotional da und erreichbar für mich?"

Als zweiten großen Faktor sieht Nagoski, dass Sexualität keine hohe Priorität eingeräumt wird. Denn wir sind grundsätzlich sehr beschäftigt: Die Arbeit spukt in unserem Kopf herum, Kinder wollen betreut werden, Freunde haben oder machen Probleme, Hausarbeit ist zu erledigen. Abends fläzt man vor dem Fernseher und fällt müde ins Bett. "Hören Sie auf, alle diese Dinge zu tun und schaffen Sie einen sicheren Raum, in dem Sie sich einfach gemeinsam ins Bett legen und die Haut ihres Partners spüren", sagt Nagoski. Der Gedanke dabei: Begehren kann aus angenehmen, sinnlichen Situationen entstehen. Und diese Momente lassen sich arrangieren. 

Expertin sagt: "Zu wenig Sex ist selten das alleinige Hauptproblem"

Natürlich gibt es auch eine ganz spontane Lust auf Sex, bei der man wie aus dem Nichts über den Partner herfallen möchte. Doch solche Begegnungen werden im Laufe einer Beziehung seltener, sagt Seiferth. "Wenn man nur Sex hat, wenn beide spontan Lust haben, dann hat man irgendwann kaum noch welchen."

Zu Seiferth kommt so gut wie nie ein Paar in die Therapie, bei dem zu wenig Sex das alleinige Hauptthema ist. Meist geht es um Konflikte, die sich nicht lösen lassen. Darum, dass sich ein Partner einsam in der Beziehung fühlt, um wiederkehrende Streitmuster, die zu Verhärtungen im Umgang miteinander führen, sodass eine schwierige Distanz zwischen den Partnern entsteht. "Diese Paare haben dann meist auch ihre Sexualität verloren", sagt Seiferth. Die Therapeutin weiß, dass Paare im Verlauf ihrer Beziehung bei einer Reihe von Dingen tendenziell entgegengesetzte Pole einnehmen. Wilder – sanfter, lauter – ruhiger, unternehmungslustiger – gemütlicher. 

"So etwas gibt es auch beim Thema Sexualität". Einer der Partner äußert dann öfter den Wunsch nach Sex. Das kann Druck auslösen, der zu Unlust beim Partner führt. Mehr Drängen nach Sex kann die Folge sein. "Dadurch können negative Kreisläufe entstehen", sagt Seiferth. Eine Klientin von ihr formuliert es so: "Ich komme gar nicht mehr zu ihm zum Kuscheln, weil er immer gleich Sex haben möchte." Paare könnten überlegen, wie ein Partner Signale senden kann, ohne beim anderen Druck auszuüben. 

Frauen wollen kuscheln und Männer Sex? Das Klischee ist längst überholt

Laut UKE-Forscherin Pietras sollten sich Paare fragen: Wann haben wir Sex? Wer leitet das ein? Wie soll das ablaufen? "Wenn der Sex immer vom gleichen Partner initiiert wird, sollte man sich fragen: Wie kann man das ändern?" Zwar seien es in der Tendenz eher die Männer, die mehr Sex wollen, sagt Therapeutin Seiferth. Generell seien die Unterschiede innerhalb eines Geschlechts aber größer als zwischen den Geschlechtern. Das zum Teil weit verbreitete Klischee, dass Frauen eher kuscheln und Männer eher Sex haben wollen, hält sie für übertrieben. Auch Pietras sieht dafür in Studien keine klaren Anhaltspunkte. 

Die Ratschläge, die die Paartherapeutin Seiferth für mehr Sex in der Beziehung gibt, erfordern Arbeit und Willen zur Veränderung – und zwar eher neben dem als im Bett: 

  • Sprechen Sie die Konflikte in Ihrer Beziehung an. Stellen Sie ein hohes Maß an Vertrauen zueinander her. Das hilft auch dabei, sich beim Sex fallen zu lassen und neue Dinge auszuprobieren.
  • Vermeiden Sie ein dauerhaft hohes Stresslevel, etwa durch nie endende To-do-Listen, Selbstoptimierungstendenzen und übersteigertes Verantwortungsbewusstsein. Stress führt zu einer Art anhaltendem Alarmzustand. Es fehlt die Ruhe, um sich auf den Partner einzulassen. Insbesondere Menschen zwischen 30 und 45 wollen oft Karriere, Kinder und Beziehung unter einen Hut bringen. Dabei kann Sexualität auf der Strecke bleiben, wenn das Paar ihr nicht eine gewisse Priorität einräumt.
  • Schaffen Sie deshalb – im übertragenen Sinne – einen erotischen Raum, eine eigene Kultur für Sexualität. Sprechen Sie über ihre sexuellen Bedürfnisse, darüber, was erregt oder bremst. Auch Verabredungen zum Sex sind denkbar. Wichtig ist ausreichend Zeit, offene Kommunikation und ein Umgang, der Verletzlichkeit ermöglicht. Intimität beginnt nicht erst im Bett. Ein körperlich zugewandter Umgang im Alltag gehört ebenso dazu – beispielsweise durch Umarmungen, Küsse oder gemeinsamen Genuss.

Eine offene Beziehung löst selten die Probleme im Bett

Paare, die im Bett so gar nicht mehr zueinander finden, empfiehlt Seiferth eine drastische Maßnahme. "Hier verbietet man Sex ganz. Das nimmt erstmal Druck raus." So könne man von vorn beginnen, sexuellen Kontakt aufzubauen. Wie ist es, nackt nebeneinander im Bett zu liegen? Wie fühlt sich Hautkontakt an? Welche Reaktionen löst Streicheln hervor? "Wichtig ist, dass man sich an die Stoppregeln wirklich hält", sagt Seiferth. Das entspannt sowohl den bremsenden als auch den drängenden Part. 

Eine Sache kann Seiferth bei einer Sex-Krise überhaupt nicht empfehlen. Sie hat bei ihren Klientinnen und Klienten beobachtet, dass Partner, die unter dem Drängen auf Sex leiden, erstaunlich schnell Affären erlauben, um sich zu entlasten. Das führe aber oft zu noch größeren Verletzungen. "Die Beziehung in diesem Fall zu öffnen, ist in der Regel eine schlechte Idee. Es droht, dass beide sich noch mehr verlieren."

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