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Wissenschaft
10.01.2022

Was bringt das kleine Schläfchen zwischendurch wirklich?

Die Japaner sind die Meister des Schläfchens zwischendurch - überall.
Foto: Franck Robichon, dpa

Große Geister schworen auf den kleinen Schlaf zwischendurch: Trick, um das Gehirn zu überlisten? Booster für Kreativität? Das sagt die Forschung über den Mittagsschlaf.

Vom berühmten Erfinder und Glühbirnen-Pionier Thomas Edison wird erzählt, dass er eine sehr spezielle Form des Mittagsschlafs schätzte. Er soll sitzend in einem Stuhl eingedöst sein, während er in jeder Hand eine Stahlkugel hielt. Dämmerte Edison weg, fielen die Kugeln zu Boden, der Krach riss ihn aus dem Schlaf.

Der Erfinder soll überzeugt gewesen sein, dadurch Ideen mitzubekommen, die ihm im Übergang von Wach- und Schlafphase durch den Kopf spukten. Und die durch tieferen Schlaf dann nicht mehr zugänglich sind. Auch der spanische Künstler Salvador Dalí – bekannt für seine surrealistischen Traumwelten – soll diese Art von Ultrakurz-Nickerchen geschätzt haben.

Können solche Nickerchen tatsächlich die Kreativität befeuern? Eine kürzlich erschienene Studie zeigt, dass an dieser Art Schlaftrick tatsächlich etwas dran sein könnte. Edisons Technik könne von jedem ausprobiert werden, „der zu Hause oder am Arbeitsplatz von der Muse geküsst werden will“, schreibt ein Team um Delphine Oudiette von der Pariser Sorbonne Université in Science Advances. „Methoden, die Menschen während der Einschlafphase aufwachen lassen, haben das Potenzial, als Kreativitätsbooster zu wirken.“

Schlafforscher sprechen von einem "Zustand zwischen den Welten"

Es sei unklar, ob die Herangehensweise bei jedem funktioniere oder nur bei bestimmten Menschen, sagt Anna Heidbreder, Schlafforscherin an der Medizinischen Universität Innsbruck. Man solle die Technik aber durchaus mal ausprobieren. „So kann jeder für sich selbst herausfinden, ob es ihm was bringt.“ Bislang habe sie Patienten kurze Schläfchen – möglichst 20 bis 30 Minuten nicht zu spät am Nachmittag – für einen Energieschub empfohlen, sagt Heidbreder. Dass die in der Studie beschriebenen ultrakurzen Nickerchen „mit Kreativität zu tun haben könnten, ist superinteressant“. Die Schlafforscherin spricht von einem „Zustand zwischen den Welten“.

Fachleute teilen den Schlaf grundsätzlich in vier Phasen ein: Einschlafen (N1), leichter Schlaf (N2), Tiefschlaf (N3) und Traumschlaf (REM). Forscher bestimmen die Schlafphase eines Menschen in der Regel, indem sie Hirnaktivität, Muskelspannung und Augenbewegung messen. Während über die tieferen Schlafphasen relativ viel bekannt ist, weiß man über die N1-Phase – also dem Übergang vom Wachen zum Schlafen – noch relativ wenig. „Diese Phase ist sehr kurz, deshalb wurde sie bislang kaum erforscht. Ihre Funktion ist unbekannt“, sagt Thomas Penzel, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM).

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Die N1-Phase dauert zwischen einigen Sekunden und wenigen Minuten. Wird ein Mensch darin gestört, kann er im Nachhinein schwer sagen, ob er gerade noch wach war oder geschlafen hat, gedacht oder geträumt hat. Es komme zu unfreiwilligen, spontanen, traumähnlichen Erfahrungen, schreiben Oudiette und ihr Team. Dabei werde kürzlich Erlebtes auf eine kreative Art mit lose verknüpften Erinnerungen verbunden. Das könnte das Entstehen neuer Ideen fördern. Fachleute nennen diesen Zustand auch Hypnagogie.

In der N1-Phase beginne der Mensch, sich von seiner Umgebung zu lösen und könne deshalb nach Belieben beobachten, wie er seinen Geist schweifen lässt, schreiben die Forscher. Gleichzeitig sei aber noch genug logische Fähigkeit da, um „kreative Funken zu identifizieren“. Oudiette und ihr Team wollten nun herausfinden, ob es in der Einschlafphase tatsächlich besonders kreative Momente gibt, die tieferer Schlaf aber dann übertüncht.

Wie testet man den Nutzen des Mittagsschlafs?

Bei ihrem Experiment sollten mehr als hundert Probanden Dutzende kleine mathematische Rätsel lösen, die immer demselben Prinzip folgten. Aus einer Zahlenreihe mussten sie nach vorgegebenen Regeln eine neue Reihe ableiten – und deren letzte Ziffer als Lösung nennen. Allerdings gab es dabei eine Art Trick. Hatten die Probanden diesen einmal raus, hatten sie die Lösung sehr viel schneller parat. Das Durchschauen des Tricks interpretierten die Forscher dabei als kreative Leistung.

Nachdem die Probanden zunächst Dutzende Zahlenreihen abgearbeitet hatten, gab es eine Pause von 20 Minuten in einem abgedunkelten Raum. Dabei war Einschlafen durchaus erwünscht, die Probanden sollten in der Nacht vor dem Experiment möglichst 30 Prozent weniger schlafen als normal. Die Testpersonen saßen dabei in einer entspannten Position und hielten einen Gegenstand – eine kleine Flasche – in der Hand. Diese fiel zu Boden, sobald die Probanden wegdämmerten und sich ihre Muskeln entspannten.

Einige Probanden schliefen während der Ruhephase gar nicht und blieben wach. Andere dämmerten weg und wachten durch das Flaschengeräusch sofort – also in der N1-Phase – wieder auf. Einige schliefen aber auch tiefer, waren dann also in der N2-Phase.

Nach der Pause sollten die Probanden weitere Zahlenreihen umwandeln. Dabei zeigte sich, dass unter den kurz Weggedämmerten fast dreimal so viele auf den Lösungstrick der Matherätsel kamen wie unter den Wachgebliebenen. Im Vergleich zu den Eingeschlafenen war der Unterschied noch größer. Die Annahme dahinter: In der Wegdämmerphase kann eine Art Kreativitätsoptimum entstehen, dessen Resultate beim Abtauchen in tiefere Schlafphasen aber wieder verschüttgehen. Warum tieferer Schlaf diesen Effekt hat, kann man laut Schlafforscher Penzel aber noch nicht erklären.

Oudiette und Co nennen das Durchschauen des Tricks während des Experiments einen „Heureka-Moment“. Dieser erfolgte allerdings erst einige Zeit nach dem Aufwachen – im Schnitt rund 30 Minuten später. Der Grund für diese Verzögerung ist den Autoren zufolge unklar. Sie weisen darauf hin, dass Erfinder Edison seine Geistesblitze der Überlieferung zufolge direkt nach dem Aufwachen hatte. Schlafforscher Penzel wundert es nicht, dass der positive Effekt etwas auf sich warten lässt. Schließlich muss der Organismus erst langsam hochfahren, wenn die N1-Phase so abrupt endet. „Aufwachen ist kein Schalter, den man umlegt. Das sind Prozesse, die Zeit brauchen.“ Für die Innsbrucker Expertin Heidbreder wirft diese Verzögerung die Frage auf, ob die Kreativleistung während des Wegdämmerns passiert und erst später ins Bewusstsein dringt. Oder ob das Wegdämmern dazu befähigt, danach eine besondere Leistung zu vollbringen.

Was wir in unsere kurzen Träume einbauen, kann wichtig sein

Penzel spricht von einer „coolen Idee“. Handelt es sich also um einen Trick, mit dem jeder Mensch seine Kreativleistung ankurbeln kann? „Da bin ich skeptisch. Zu einem gewissen Ausmaß ist es aber vielleicht möglich.“ Die Studienautoren um Oudiette betonen, dass die Auswahl des in der Hand gehaltenen Gegenstands für den Erfolg der Methode durchaus entscheidend ist. Er muss ein ausreichend lautes Geräusch beim Runterfallen machen. Es soll zudem glatt genug sein, damit er beim Wegdämmern leicht aus der Hand fällt und groß genug, damit sich nicht die Faust darum schließen kann.

US-amerikanische Forscher um Adam Horowitz vom US-amerikanischen Massachusetts Institute of Technology (MIT) sind schon einen Schritt weiter und haben den Ansatz von Erfinder-Ikone Edison ins 21. Jahrhundert geholt. Ihr System Dormio verlängert den Zustand der Hypnagogie künstlich und sorgt dafür, dass das dabei Wahrgenommene später ausgewertet und genutzt werden kann.

Dafür wird genau überwacht, dass ein gerade wegdämmernder Proband die N1-Phase nicht verlässt. Droht er in einen tieferen Schlaf zu fallen, bringt ihn eine Stimme mit bestimmten Begriffen wieder ein bisschen näher Richtung Wachzustand, ohne dass er dabei wieder ganz zu Bewusstsein kommt. Die Forscher stellten fest, dass die Probanden diese Begriffe in ihre Träume einbauen. Zudem werden die Testpersonen im Zustand zwischen Wachen und Schlafen ermutigt zu erzählen, was ihnen gerade durch den Kopf geht. Dieses Gespräch werde aufgezeichnet, schreiben die Dormio-Erfinder. „Wir wollen ja nicht, dass die Menschen ihre nützlichen Ideen wieder vergessen.“

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