Film-Kritik: "Die Agentin" hat das Ziel verfehlt
Der Film "Die Agentin" überzeugt nicht. Der Thriller ist nur mäßig spannend - trotz der eindrucksvollen Leistung von Diane Kruger. Hier unsere Kritik.
Eine israelische Agentin, die in Teheran ein iranisches Atomprogramm sabotieren soll, geht aus enttäuschtem Idealismus ihre eigenen Wege: Die Verfilmung des israelischen Romans „The English Teacher“ von Yiftach Reicher Atir, einem ehemaligen israelischen Geheimdienstmitarbeiter, scheint ein toller Stoff für eine so vielseitige Schauspielerin wie Diane Kruger.
Da könnte sie ihre eindrucksvolle Charakterzeichnung von Fatih Akins „Aus dem Nichts“ fortführen. Doch Regisseur Yuval Adler will in seinem zweiten Mossad-kritischen Film neben dem reizvollen Psychogram der Agentin auch einen Thriller inszenieren. Und das gelingt nur selten und verwässert mit platten Genre-Elementen die psychologische Erzählung.
Diane Kruger wird in ihrer Rolle von einem Auftragsmörder verfolgt
Thomas Hirsch (Martin Freeman), ein Mossad-Kontaktmann, wird in einer panischen Aktion aus dem Ruhestand zurückgeholt: Seine ehemalige Agentin Rachel (Diane Kruger) ist untergetaucht. Er selbst erhielt auch einen kryptischen Anruf von ihr. In einer verschachtelten Montage unterschiedlicher Zeitebenen wird Rachels Anwerbung, ihr lebensgefährlicher Job und die Entfremdung von einem menschenverachtenden Geheimdienst erzählt. Thomas und Rachel hatten immer ein besonders enges Verhältnis; unausgesprochen teilten sie eine kritische Haltung zum eigenen Tun. Jetzt muss er sie schnell finden, denn schon ist ein Killer vom Mossad auf sie angesetzt.
Trotz Starbesetzung bleibt die Spannung in der Handlung weg
Trotz eindrucksvoller Darstellung der Geheimdienst-Aussteigerin durch Diane Kruger verläuft der Film wenig spannend. Martin Freeman hat Probleme, sich von seinem mütterlich besorgten Watson-Blick aus „Sherlock“ zu lösen. Letztlich bleibt Rachels Motiv ein Geheimnis. Das offene Ende ist nur der interessante Teil eines nicht überzeugenden Ganzen.
Wertung: 3 / 5
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