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Kino
05.08.2021

Kritik zu "Fabian": Zarte Liebesgeschichte und Sittengemälde

Tom Schilling spielt in Dominik Grafs Literaturverfilmung "Fabian" die Titelrolle.
Foto: Lupa Film, Hanno Lentz, dpa

Dominik Graf schafft es mit seiner Kästner-Verfilmung "Fabian oder Der Gang vor die Hunde", das Berlin der 1930 ohne Sepia-Ästhetik lebendig werden zu lassen.

Der Zug fährt ein im Berliner U-Bahnhof Heidelberger Platz. Alles sieht gegenwärtig aus. Die orangefarbenen Waggons. Die Werbetafeln. Die Kleidung der Fahrgäste, die aussteigen und Richtung Ausgang streben. Die Kamera folgt ihnen durch die langen Gänge und hängt sich an einen Mann mit dunkler Jacke, den man nur von hinten sieht. Er eilt die Treppe hinauf. Das helle Tageslicht blendet ein wenig. Bevor sich die Augen daran gewöhnt haben, ist der Mann in der Menge verschwunden. Aber die Menschen hier oben sehen anders aus. Die Männer tragen Hüte und Anzüge, die Frauen Kleider aus einer anderen Zeit, denn die Stufen haben das Publikum aus der Gegenwart geradewegs ins Berlin des Jahres 1931 geführt.

„Dieser verdammte Krieg“, hört man eine Stimme sagen. Mit Tom Schilling kommt erstmals ein bekanntes Gesicht ins Bild. Fast schon schwerelos und gleichzeitig eindringlich verzahnt Dominik Graf gleich zu Beginn seiner Erich-Kästner-Verfilmung „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ Vergangenheit und Gegenwart miteinander.

"Fabian" ist nicht von ausgeklügelten Plotstrukturen angetrieben

Die Anfangsszene wirkt wie ein Zauber, der dafür sorgt, dass sich die folgenden drei Kinostunden im Berlin der Weimarer Republik auch ohne angestrengte Modernisierungen ungeheuer heutig anfühlen. Wie Kästners Roman so ist auch Grafs Film nicht von ausgeklügelten Plotstrukturen, sondern von einer mäandernden Erzählung angetrieben.

Dieser Jakob Fabian, der als Werbetexter für eine Zigarettenfabrik arbeitet und zur Untermiete in einer Wilmersdorfer Wohnung lebt, lässt sich durch die Berliner Nächte treiben und versteht sich eher als Beobachter denn als Akteur seines eigenen Lebens. Tom Schilling ist wunderbar in der Rolle des urbanen Drifters, die er vor neun Jahren in dem stilvollen Berlin-Film „Oh Boy“ schon einmal eingenommen hat. Es gibt keinen deutschen Schauspieler, dem man so gerne beim Zuschauen zuschaut, wie ihm.

Auf der Straße wie an der Universität sind die Nazis auf dem Vormarsch

Mühelos vereint er die Melancholie und wache Lebensfreude, die Abgeklärtheit und zärtliche Empathie seiner Figur in sich. Denn irgendwann ist es für Fabian mit dem bloßen Beobachten vorbei, als er die Barfrau, Juristin und angehende Filmschauspielerin Cornelia (Saskia Rosendahl) kennenlernt, die für ihn die Liebe seines Lebens ist und sich selbst nicht von Gefühlen abhängig machen will. Eine Wahl, die Fabian nicht hat, wenn er beim Besuch seiner Eltern in Dresden den halben Tag auf den Treppenstufen neben dem Telefon auf ihren Anruf wartet. Als Cornelia ihn schließlich für eine pragmatische Beziehung zu einem einflussreichen Filmproduzenten sitzen lässt, nimmt Fabian das scheinbar klaglos hin. Aber man sieht ihm an, dass die Welt unter seinen Füßen davon geschwemmt wird.

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Der „Steinhaufen“ Berlin treibt ohnehin einer düsteren Zukunft entgegen. Auf der Straße wie an der Universität sind die Nazis auf dem Vormarsch. Gefühlvoll inszeniert Graf die Romanze vor der Kulisse des babylonischen Berlins, in das langsam das Stiefelknallen der SA-Truppen einsickert. Liebesgeschichte und Sittengemälde greifen bruchlos ineinander in diesem langen, aber nie langweiligen Filmrausch, aus dem der Protagonist wie auch das Publikum durch die herannahende Machtergreifung unsanft erwacht.

Die Kritik: Der Film ist nah am Atem der Geschichte und am Puls seiner eigenen Zeit

Und dazwischen gibt es immer wieder zärtliche Miniaturen. Wenn Cornelia, Fabian und sein Freund Labude (Albrecht Schuch) einen Sommertag im Umland verbringen, liegt ein Hauch von Truffauts „Jules und Jim“ in der Luft. Als Fabians Mutter ihren Jungen in Berlin besucht, geht die wechselseitige Fürsorglichkeit, die die beiden sich entgegenbringen, auf ganz sanfte Art zu Herzen.

In den drei, angenehm unepischen Kinostunden lotet Graf die Möglichkeiten cineastischen Erzählens voll aus. Er arbeitet mit wechselnden Off-Kommentaren, in die Kästners Originaltext mit einfließt, verschiedenen Filmformaten, hineingeschnittenen historische Dokumentaraufnahmen und grobkörnigem Super-8-Bildern. Sein Film ist Lichtjahre entfernt von der konventionellen Sepia-Ästhetik deutscher Historienfilme und ebenso nah am Atem der Geschichte wie am Puls seiner eigenen Zeit.

Fabian oder Der Gang vor die Hunde – 2021, 176 min, R: Dominik Graf, D: Tom Schilling, Saskia Rosendahl, Albrecht Schuch, Start am 5. August.

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