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Konzert-Kritik
28.05.2017

Aerosmith in München: Die Dämmerung der Rockgötter

Aerosmith sagt "Aero-Vederci Baby". Nach 45 Jahren nimmt die Truppe um Frontmann Steven Tyler Abschied von der Bühne. In München hat die Band ihre Deutschland-Tournee gestartet.
6 Bilder
Aerosmith sagt "Aero-Vederci Baby". Nach 45 Jahren nimmt die Truppe um Frontmann Steven Tyler Abschied von der Bühne. In München hat die Band ihre Deutschland-Tournee gestartet.
Foto: Sven Hoppe, dpa

Der nun in München gefeierte Abschied von Aerosmith bedeutet ein weiteres Loch in der Reihe der Legenden. Aber womöglich machen Steven Tyler und Co ja doch noch weiter?

44 Jahre ist der Song alt und hat von seiner Größe noch immer nichts eingebüßt. Es ist Freitagabend, 22500 Menschen sind auf den Münchner Königsplatz gekommen, haben 100 Euro Eintritt und mehr bezahlt, um sich von einer der größten Bands der Rockgeschichte zu verabschieden. Kalauerig „Aero-Vederci Baby“ heißt deren Tour und Soundprobleme haben dieses Konzert geprägt, aber gerade stimmen die „Toxic Twins“ an ihrer Spitze unter dem ersten Sommernachtshimmel dieses Jahres als Zugabe „Dream On“ an. Träume weiter, Falten in meinem Gesicht, träume weiter, alles holt einen irgendwann ein, träume weiter, vielleicht holt dich morgen der gütige Herr, träume weiter, sing mit mir …

Und klar singen alle mit, denn das hier sind Aerosmith, Steven Tyler unverkennbar mit Riesenmund und Lockenmähne und Divenmantel am weißen Flügel, am schalbehängten Mikrofon, und dazu Joe Perry mit der Goldgitarre, Kokain im Wert von 20 Millionen Dollar sollen diese Gift- statt der Glitzer-Zwillinge Keith Richards und Mick Jagger in ihren wilden Zeiten weggezogen haben, aber diese ganzen Songs: „Cryin’“ und „Livin’ On The Edge“, „Love In An Elevator“ und „Janie’s Got A Gun“, „I Don’t Want To Miss A Thing“ und „Sweet Emotion“ haben sie gespielt, und auch wenn sie sich weitere Balladen-Hits wie „Amazing“ und „Crazy“ sparen, kommt zum Abschluss ja noch „Walk This Way“, das im Original für die frühen Jahre, aber im Duett mit den Rappern von Run DMC auch für die Rückkehr nach einer frühen Krise steht, bevor in den Neunzigern dann der Weltruhm folgte – das alles ist Legendenstoff.

Aerosmith spielen immer noch in Originalbesetzung

So steht am Ende, nach dem Goldkonfettiwirbel zwischen den historischen Prachtbauten mit der Antikensammlung, eben auch eine ernüchternde Erkenntnis: dass damit, „Aero-Vederci Baby“, wieder eine der Legendengeschichten endet. Im vergangenen Jahr haben sich Black Sabbath verabschiedet, Pink Floyd haben kurz davor ihr letztes Album veröffentlicht, von AC/DC dürfte nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden von Malcolm Young und Brian Johnson kaum etwas übrig sein, Motörhead-Lemmy ist tot, Deep Purple haben eine Abschlusstournee begonnen, die drei Jahre dauern soll , aber irgendwann, wie der Abschiedsreigen der Scorpions, eben zu Ende gehen wird …

Und wenn sich noch Aerosmith verabschieden? Die spielen ja immerhin in Originalbesetzung, im Gegensatz zu Foreigner, die den Abend in München eröffnet haben, auch schon 40 Jahre dabei sind, aber doch nur in Person von Gitarrist Mick Jones. Dann sind aus den goldenen Zeiten bald nur noch die Rolling Stones übrig, die derzeit ja wirken, als wollten und würden sie mit 120 noch ein und dasselbe Konzert in irgendeiner ausverkauften Arena dieser Welt noch mal und immer weiterspielen.

Aber muss das denn sein? Und können das Aerosmith nicht auch? Einfach weiterträumen, einfach über den 70. Geburtstag Steven Tylers im kommenden März hinweg, wo dessen Rockröhre doch immer noch intakt wirkt und er unter einem sichtbar entknitterten Gesicht auch gerne den für dieses Alter beeindruckend fitten Oberkörper zwischen den Rockschößen aufblitzen lässt? Das denkt sich die Band nun, da das angekündigte Ende in Sichtweite ist, offenbar auch immer mehr.

Tyler erinnert sich, obwohl er von einem Überdruss am Musik-Business spricht („It Kills Me!“), dass sie immer die „Last Band Standing“ hätten werden wollen, die allerletzten Aufrechten. Und Joe Perry und Co. fügen an, wie viel Leben in der Band noch sei, wie viel Spaß das Spielen wieder mache … – als hätten sie nicht all die Jahre eigentlich immer Konzerte gegeben. Und als hätten sie nicht auch genug Ärger gehabt samt Aufteilung in verschiedene Managements. Und als hätten sie nicht genug verdient? Doch zum 50. Geburtstag der Band in zwei Jahren haben sie zumindest eine Welttournee in Aussicht gestellt. Warum fällt es ihnen allen so schwer, das zu tun, was etwa die Herren und ja sehr wohl auch Stars von R.E.M. 2011 nach 31 Karrierejahren einfach so getan haben: aufzuhören?

Die Rockmusik hat ein Generationenproblem

Es ist ein doppeltes Generationenproblem der Rockmusik. Denn in keinem Segment ist das an sich ja viel schwieriger gewordene Musikgeschäft auf so hohem Niveau stabil und zugleich relativ anspruchslos: Die alten Helden müssen nur immer wieder tun, was sie seit all den Jahren tun, verstärkt durch technische Möglichkeiten, und die ja selbst arivierten Zuschauermassen zahlen für ein womöglich letztes Mal mit den Legenden ein Vermögen. Die mittleren Generationen haben sich in weiten Teilen selbst bereits ausgelöscht oder zumindest aufgelöst, von einem bereits hysterischen Starzirkus aufgebläht und aufgerieben. Die jüngeren Rocker schließlich erreichen gar keine Generation mehr, sind kaum in Hitparaden vertreten, füllen keine Arenen, der Zeitgeist ist abgewandert, die Nische geblieben.

Es ist die Zeit der Alten, die überlebt haben, sie haben das leichteste Spiel. Und damit ja auch einen erfüllten, langen Lebensabend. Träume weiter, sing mit mir… – die Dämmerung kann noch dauern.

In eigener Sache: Warum dieser Artikel fast nicht erschienen wäre

Die Meldung kam per Mail, an Christi Himmelfahrt, dem Donnerstag, einen Tag vor dem Aerosmith-Konzert also, mittags um 12.27 Uhr: Der Berichterstatter stehe wie üblich auf der Gästeliste, es gebe nur eine Richtlinie zu beachten: „Die Nachberichte inklusive Konzertfotos müssen bis spätestens 13 Uhr am Tag nach dem Konzert eingereicht werden.“

Der schlichte Satz bedeutete einen neuen Höhepunkt eines sich seit Jahren zuspitzenden Problems: Bei immer mehr Stars der Musikbranche werden die lange Zeit üblichen Rahmenbedingungen der medialen Berichterstattung eingeschränkt. Zumeist betrifft das bislang vor allem die Fotografen, die dann nur noch bei Unterschrift von Knebelverträgen zugelassen werden (die Rechte an den Bildern gehen dann wie bei Taylor Swift etwa an das Management des Künstlers über) oder auch gar nicht mehr (bei Rihanna etwa konnte man stattdessen Fotos direkt vom Management anfordern). Nun also sollte das Management die Fotos genehmigen müssen – und die Texte dazu! Damit kein Wort auftaucht über die Management-Streitigkeiten bei Aerosmith in den vergangenen Jahren? Bei Ed Sheerans Konzerten hatte es kürzlich gar keine Akkreditierungen gegeben – diese Tatsache aber wurde wiederum erst so kurzfristig kommuniziert, dass alle Karten bis dahin längst ausverkauft waren und also praktisch auch sonst keine Berichterstattung mehr möglich.

Im Fall von Aerosmith hat sich das Problem doch noch geklärt. Weil genügend avisierte Berichterstatter wie der dieser Zeitung geantwortet haben: „ …auf keinen Fall werde ich mir einen Konzertbericht von einem Management freigeben lassen…?“ Unter solchen Umständen also: keine Berichterstattung. Um kurz nach 17 Uhr jedenfalls folgte die Rücknahme der Richtlinie. Bis zum nächsten Mal.

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