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Künstliche Intelligenz
07.04.2019

Per Algorithmus in die schöne neue Künstlerwelt

Der österreichische Künstler Alex Kiessling zeigt, wie leicht Maschinen den Künstler nachahmen können. Inzwischen schaffen Algorithmen selbstständig.
Foto: Andy Ryan/Helmut Fohringer/Ole Spata/epa/APA/dpa

Neueste Meldungen aus der digitalen Welt zeigen, dass auch virtuelle Intelligenzen Musik, Literatur und Gemälde schaffen können - und zwar überzeugend.

Bereits vor Monaten sorgte die Meldung für Furore, dass inzwischen schon von Roboter geschaffene Gemälde zu ziemlich hohen Preisen auf dem Kunstmarkt versteigert worden sind. Nur dem Spleen von Sammlern geschuldet? Oder ein Signal, dass das, was doch den Menschen angeblich wesentlich mit ausmacht, in absehbarer Zeit von Algorithmen übernommen werden könnte? Kunst als Ausdruck menschlicher Freiheit, als Reflexion des menschlichen Seins, als Brücke vom Allzu-Menschlichen ins Über-Menschliche?

Zwei neue Meldungen können da für die Zukunft noch nachdenklicher stimmen. Und sie treffen ja mitten hinein in eine Phase, in der ohnehin hitzig über die Rechte der Urheber gestritten wird. Da hatte etwa der Element-of-Crime-Sänger Sven Regener mal gewütet, wer nicht bereit sei, für Kunst auch zu zahlen, der solle dann eben auch nur seelen- und hirnlose Werke aus der maschinellen Retorte bekommen. Wenn diese Kunst aber nun gar nicht mehr so platt wäre, wie es bislang in der Musik etwa Gema-freies Material war? Wenn die wachsenden Fähigkeiten der künstlichen Intelligenz den nicht mehr vom Menschlichen zu unterscheidenden künstlichen Künstler ermöglichen würden?

Lyrische "Sonnenblicke" aus der Maschine

Die erste aktuelle Meldung weist in diese Richtung. Da berichtete nämlich die Dichterin Ulla Hahn von einem für sie alarmierenden Erlebnis. Sie bekam von einem Kollegen per Mail ein Gedicht zugeschickt mit der Frage, was sie denn davon halte. Es hieß „Sonnenblicke auf der Flucht“ – und Hahn befand: „Na ja … Ich kenne ähnliche Texte, die sich um Sinnaufbau durch Sinnabbau bemühen zur Genüge.“ Aber: „Am nächsten Morgen dann die nächste Mail: ein Schock.“ Denn das Gedicht war praktisch von einer Maschine geschrieben. Diese hatte sich, als Projekt einer Wiener Digitalkreativagentur, durch eine Programmiersprache die gesamte Lyrik von Goethe und Schiller einverleibt – und sich dann nicht einfach nur an einem Werk versucht. „Sonnenblicke auf der Flucht“ war auch beim Gedichtwettbewerb der Brentano-Gesellschaft eingereicht worden – und hatte es bis in deren Anthologie geschafft. Also in das Buch, das von der Jury mit ausgewählten und für gelungen befundenen Beiträgen herausgegeben wird.

Es wird nicht überraschen, dass sich Ulla Hahn daraufhin vor gewichtige Fragen gestellt sah. Ist ein Künstler künftig noch notwendig? Spielen die Menschen als Schöpfer noch eine Rolle? Und wenn ja, welche? An deren Ende stand für sie die Erkenntnis: „Noch haben wir – hoffe ich – unsere KI-Geschichte in der eigenen, der menschlichen Hand.“ Und wer die Kunst an der technischen Machbarkeit ausrichtet als eine verrechnete Vernunftleistung, der vergeht sich an ihrer auch körperlichen und vor allem existenziellen Dimension. Das dürfe also nicht vom Ergebnis her gedacht werden. Darum möchte Hahn „auf jeden Fall das Recht haben, zu wissen, mit wem ich es zu tun habe, ob am Telefon, am Bildschirm oder auf Papier: mit Mensch oder Maschine.“ Was dem Künstler wichtig ist, könnte dem Markt und somit dem Käufer aber egal sein …

In diese Richtung weist die zweite neue Meldung. Demnach hat der Musik-Riese Warner, bei dem etwa Ed Sheeran und Madonna unter Vertrag stehen, kürzlich einen neuen Künstler unter Vertrag genommen. Der heißt Endel, ist eine künstliche Intelligenz und von einem Berliner Start-up entwickelt worden. Für ganze 20 Platten wurde unterschrieben, fünf davon sind bereits erschienen mit Titeln wie „One Starry Skies“ oder „Three Graystreaked“ – neue, auf eine programmierte Stimmung hin komponierte Musik. Fürs Erste: Musik zum Wegträumen und Einschlafen. Die nächsten Werke aber sollen auch aktivierend, entspannend und Konzentration fördernd wirken.

Je nach Nutzerdaten die passende Musik

Die Geschäftsidee von Endel reicht indes noch viel weiter. Denn wer das Programm als App kauft, kann sich sogar ganz individuelle Stücke für seine Stimmung schaffen lassen. Je mehr eigene Daten der Nutzer zur Verfügung stellt, desto passender soll das möglich sein. Am besten also die Playlisten und damit den Geschmack lesbar machen, dazu den Standort und damit Uhrzeit und Wetter – und am besten auch noch die Körperwerte, weil so berechnet werden könnte, was der Kunde denn genau jetzt wirklich brauchen und mögen könnte.

Wer das nun nicht als Konkurrenz zu Musik von echten Künstlern sehen will, weil dabei ja gerade die Person, der Mensch hinter der Musik für die Fans eine Rolle spielt, sollte Hatsune Miku kennenlernen. Die ist ein künstliches Geschöpf, mit computergenerierter Stimme, zu Konzerten in 3D auf die Bühne projiziert. Denn ja: Die Konzerte gibt es, sie sind ausverkauft und umjubelt – in Japan ist Hatsune Miku längst ein Popstar …

Schöne neue Künstlerwelt? Müssen Menschen, siehe Ulla Hahn, künftig also noch viel mehr in „Social Media“ als echte Existenzen greifbar werden? Klar scheint nur: Die Herausforderungen an den Menschen als Künstler werden wachsen. Und damit auch der Rechtfertigungsdruck, wenn die Menschen für ihre Werke angemessen bezahlt sein wollen. Im Wettbewerb mit seriell und individuell schaffenden Maschinen ohne Schaffenskrisen.

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