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Gesundheit
06.08.2018

Kunst kann auch krank machen

Vorsicht vor Formaldehyd! Museumsbesucherinnen betrachten das Kunstwerk „The incredible journey“ von Damien Hirst, ein Zebra, das in einem Glasbehälter in einer Formaldehyd-Lösung konserviert ist.
Foto: Soeren Stache, dpa

Giftige Substanzen von Farben sind nicht zu unterschätzen, warnt einer der Meister beim Irseer Kunstsommer

Klobige Pressen, Dürers Kupferstiche oder Cranach’sche Holzschnitte – das verbinden viele immer noch mit den Begriff „Druckgrafik“. Doch schon lange gehören auch Tintenstrahldrucker, Laptop und Photoshop in diese Reihung. Für Friedhard Kiekeben zählt die Grafik gar „zu den innovativen Formen der zeitgenössischen Kunst“. Doch der gebürtige Hesse, seit 2006 Kunstprofessor am Columbia College in Chicago, will nicht nur neue künstlerische Impulse geben. Er hat eine weitere Mission: Kunst soll Künstler nicht krank machen – was angesichts der vielen Chemikalien und Gifte, mit denen sie in der Regel hantieren, gar nicht so selten sei.

Kiekeben, Jahrgang 1963, stand schon lange auf der Wunschliste der Schwabenakademie in Irsee, um dort beim Schwäbischen Kunstsommer als Meister eine Druckgrafikklasse zu leiten. Heuer nun, bei der 31. Auflage der einwöchigen Akademie im ehemaligen Kloster Irsee, vermittelte er zum einen seine Vorstellungen von Grafik. Die hat bei ihm derzeit viel mit am Computer erzeugten grafischen Elementen zu tun, die – ebenfalls am Rechner – seriell aneinandergesetzt, neu kombiniert, gebrochen, durch Farbe akzentuiert und schließlich ausgedruckt werden. Zum anderen stellte er in Irsee erstmals in Deutschland sein Konzept des „nontoxic print“ vor, traditionell inspirierte Drucktechniken, die ohne giftige Substanzen auskommen.

Im Zuge eines Forschungsprojektes während seines Studiums in England tauschte sich Kiekeben mit Medizinern, Physikern und Chemikern aus und war entsetzt darüber, wie sorglos viele Kollegen mit ihren teilweise hochtoxischen Arbeitsmitteln umgehen. „Ungefähr 70 Prozent aller künstlerischen Arbeitsmittel können Auswirkungen auf den Körper, 30 bis 40 Prozent davon schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.“ So habe etwa Mark Rothko für seine Bilder sorglos Chemikalien aus dem Baumarkt verwendet, die Experten für seine spätere schwere psychische Erkrankung mitverantwortlich machen. Im Gegensatz zu früheren Meistern, die in ihren Werkstätten die Farben noch selbst erzeugten, fehle den meisten heutigen Kunstschaffenden dieses Hintergrundwissen. „Die gehen einfach ins Geschäft und kaufen, was ihnen da angeboten wird“, weiß Kiekeben. Echte Gouache-Farben etwa, die er wegen ihrer natürlichen Bindemittel sehr schätzt, seien auf dem Markt nur noch schwer zu bekommen.

Aber selbst wenn das Bewusstsein für die Schädlichkeit von Lösungsmitteln oder Kadmiumfarbe da ist, „wird es als peinlich empfunden“, bei der Arbeit eine Schutzmaske zu tragen. „Künstler wollen nicht eingeschränkt werden“, das widerspreche vielleicht auch dem genialischen Selbstbild vieler Kollegen.

Doch nicht nur die Künstler selbst, auch die Betrachter ihrer Werke können beeinträchtigt werden. So machten derzeit die in Formaldehyd-Lösung eingelegten Tierkörper von Damien Hirst den Museen Sorge. Denn der Stoff trete in kleinen Mengen in die Ausstellungsräume aus. Auch die Auswirkungen des künstlerischen Schaffens auf die allgemeine Umwelt seien nicht zu unterschätzen – zumal „mit der steigenden Weltbevölkerung auch die Künstler immer mehr werden“. Selbst Acrylfarbe, die bei der Anwendung als relativ ungefährlich gilt, werde in einem aufwendigen und explosionsgefährlichen Prozess hergestellt. Kiekeben selbst bezeichnet seinen Umgang mit gesundheitsgefährdenden Stoffen als „sehr vorsichtig“. Er habe sich dadurch in seiner künstlerischen Freiheit aber bisher nie eingeschränkt gefühlt. „Man muss sich immer wieder entscheiden. Aber beispielsweise Kadmiumfarbe würde bei mir in jedem Fall ausscheiden.“

Die großformatige Grafik, die der Meisterkursleiter nach Irsee mitgebracht hat, wurde übrigens mit einem Tintenstrahldrucker erzeugt. Bei der die Sommerakademie abschließenden Kunstnacht, zu der wieder hunderte Besucher die Ergebnisse der insgesamt zehn Meisterklassen in Augenschein nahmen, zerschnitt Kiekeben dann sein Werk und verteilte die Stücke an Publikum und Künstlerkollegen – vielleicht auch als Mahnung, dass Kunst krank machen kann.

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