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Kino
11.11.2021

Kritik zu "Lieber Thomas": Grandioser Film über den Provokateur Brasch

Albrecht Schuch als Thomas Brasch und Jella Haase als Katarina in einer Szene des Films "Lieber Thomas".
Foto: Peter Hartwig, Wild Bunch, dpa

Das Leben von Thomas Brasch ist wie geschaffen fürs Kino. Dem Film "Lieber Thomas" gelingt es, das Widersprüchliche und Ungezügelte auf die Leinwand zu bringen.

„Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin“ – es gibt keinen schöneren, knapperen, spröderen, tragischeren und tiefsinnigeren Satz, der das Leben Thomas Braschs in all seiner Widersprüchlichkeit besser auf den Punkt bringt. Natürlich stammt der Satz von Brasch selbst - dem begnadeten Lyriker, manischen Schriftsteller, erfolgreichen Filmregisseur, dem unermüdlichen Provokateur, Sohn eines hohen SED-Funktionärs und Wandler zwischen Ost und West, der in beiden Systemen die Konfrontation suchte und in keinem heimisch werden konnte.

Braschs Biografie ist einerseits wie geschaffen für das Kino. Im Zentrum steht ein dramatischer Vater-Sohn-Konflikt, in dem sich die NS-Vergangenheit, der Kalte Krieg, der enttäuschte Traum vom Sozialismus und der Graben zwischen den Generationen spiegeln. Drumherum oszillieren leidenschaftliche Liebesgeschichten, wilde Partys in beiden Teilen Berlins, politische Gefangenschaft, das Ringen eines Künstlers um Provokation und Anerkennung. Andererseits ist ein Film, der das widersprüchliche, ungezügelte Leben des Thomas Brasch in die geordneten Bahnen einer Erzählung lenken will, per se zum Scheitern verurteilt.

"Lieber Thomas" hat den Geist des Titelhelden aufgesogen

Nicht umsonst hat sich Brasch selbst ein Leben lang geweigert, die eigene Biografie zum Gegenstand einer Erzählung zu machen. Aber Andreas Kleinert hat es trotzdem gewagt, und seinem grandiosen „Lieber Thomas“ gelingt es, nicht nur den Lebenslauf, sondern den Geist des Titelhelden in sich aufzusaugen.

Video: ProSieben

In stilvollem Schwarzweiß beginnt die Reise mit einer ersten Traumsequenz, in welcher der junge Thomas morgens aufwacht, feststellt, dass er ganz allein auf der Welt ist, fröhlich mit dem Auto zum Flughafen fährt und dort mit einer Propellermaschine hoch in die Wolken fliegt.

Die Realität des Jungen sieht anders aus. Das Auto, an dessen Steuer Vater Horst (Jörg Schüttauf) gut gelaunt sitzt, fährt in die Kadettenanstalt. Der militärische Drill, das grausame Mobbing, das Gefühl der eigenen Ohnmacht und des Verlassenseins sind prägende Erfahrungen für den ältesten Sohn der Familie, der als junger Mann folgerichtig rebelliert und Schriftsteller werden will.

Auch an der Filmhochschule legt er sich mit den dortigen Autoritäten an und spielt mit Freundin Bettina Wegener (Paula Hans) auf der Straße Jean-Paul Belmondo und Jean Seberg in „Außer Atem“ nach. Nach dem Mauerbau weht auch durch die DDR der Wind des Aufbegehrens gegen verkrustete Strukturen. Als die Truppen des Warschauer Pakts 1968 in die CSSR einmarschieren, wollen Thomas und seine Freunde nicht tatenlos zusehen.

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Handgeschriebene Flugblätter mit Parolen werden nachts hastig in die Briefkästen gestopft. „Staatsfeindliche Hetze“ nennt sich so etwas im Jargon der DDR-Justiz. Der Vater weigert sich Thomas ein elterliches Alibi für die Nacht zu geben und ruft selbst die Stasi an. Zwei Jahre und drei Monate Haft lautet das Urteil, aber nach 77 Tagen Einzelhaft wird Thomas auf Bewährung entlassen und muss sich fortan als Fräser in der Produktion bewähren.

Kritik zu "Lieber Thomas": Vor allem die Besetzung überzeugt

Nach Feierabend schreibt er unermüdlich weiter Gedichte, Prosa und Dramen, die bis auf einen schmalen Lyrikband nicht veröffentlicht werden. Schließlich gibt Brasch auf, stellt einen Ausreiseantrag und siedelt mit seiner Frau Katarina (Jella Haase) 1976 nach Westberlin. Dort steigt er innerhalb kürzester Zeit zum literarischen Rockstar auf, der sich allerdings in den Medien strikt weigert, das Land, aus dem er gekommen ist, zu diskreditieren.

Andreas Kleinert und Drehbuchautor Thomas Wendrich pressen Braschs Biografie nicht in eine Stationen-Dramaturgie, sondern erschafft einen hochdynamischen Erzählfluss, in dem Traumsequenzen und Gedichtzeilen eingeflochten werden. Immer wieder ergibt sich die Kamera von Johann Feindt dem Rausch der Partys, des Schreibens oder des Kokains. Dabei entwickelt der Film ein wunderbar atmosphärisches Gespür für das Leben der Künstler-Szene in den sechziger Jahren der DDR, wo auf wilden Feiern im unsanierten Altbau getanzt, rezitiert, gesoffen, gesungen und debattiert wurde. Noch nie sah der Osten so sexy aus wie in Kleinerts Film, der die Tristesse-Stereotypen kunstvoll aus den Angeln hebt.

Ausstattung, Kamera, Schnitt – „Lieber Thomas“ überzeugt in allen Disziplinen, aber es ist vor allem die bis in die kleinste Nebenrolle hinreißende Besetzung, die dem historischen Film seine ungeheure Lebenskraft verleiht. Albrecht Schuch füllt jenseits aller Tour-De-Force-Allüren das breite Spektrum zwischen Euphorie und Verzweiflung des getriebenen Künstlers mit Energie, Sensibilität und unwiderstehlichem Charme. Aber auch Jella Haase ist unvergesslich in der Rolle ihrer herzerweichend berlinernden Katharina-Thalbach-Version, deren Liebe stets auf Augenhöhe zum literarischen Genie bleibt.

Der Film läuft am 11. November 2021 in den Kinos an.

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