"Lifeline"-Kapitän geht gegen Urteil vor - Film kommt in die Kinos
Eine Hommage an den Landsberger "Lifeline"-Kapitän Reisch kommt am Donnerstag in die Kinos. Dessen Verfahren auf Malta geht weiter.
Die Verneigung und die Verteidigung kommen zusammen. Und das eine Woche nach der Verurteilung. Da nämlich wurde nach fast einjähriger Verhandlung auf Malta über Claus-Peter Reisch eine Geldstrafe von 10.000 Euro verhängt, weil der aus Landsberg stammende Kapitän mit seinem Schiff „Lifeline“ von dort zur Seenotrettung ohne ordnungsgemäße Registrierung ausgelaufen sei.
Jetzt also die Verteidigung: Der 58-jährige Reisch hat Revision gegen das Urteil eingelegt. Juristische Begründung: Dem Gericht vorgelegte Papiere seien beim Urteil nicht berücksichtigt worden. Die hintergründige Unterstellung: Die Flüchtlingshelfer werfen den Behörden politisches Kalkül vor. Eine Entscheidung über die Revision kann nun, so sagte Axel Steier, Sprecher der „Mission Lifeline“, bis zu einem Jahr dauern.
"Lifeline" im Kino
Bereits jetzt aber gibt es auch die Verneigung. Sie stammt vom Regisseur Markus Weinberg und läuft unter dem Titel "Die Mission der Life" am Donnerstag in den Kinos an. Es ist eine gut 70-minütige Dokumentation über den Dresdner Verein Lifeline und sein gleichnamiges Rettungsschiff das vor einem Jahr nach tagelanger Irrfahrt mit 234 Flüchtlingen an Bord im maltesischen Valletta beschlagnahmt worden ist.
Weinberger hatte das Schiff und seinen Kapitän zuvor zwei Jahre begleitet, Interviews geführt und verdichtet das Material samt Bildern von dramatischen Rettungsszenen auf See und von Pegida-Aufmärschen in Dresden zu einer hin- und herschwenkenden, chronologischen Reportage: unmittelbar auf See die drohende menschliche Katastrophe, in der Ferne an Land die drohende politische Umwälzung. Natürlich: ein engagierter Film – zu sehen allerdings nur in sehr wenigen Kinos. (ws, epd)
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Die Diskussion ist geschlossen.
Den Film über die Glorifizierungen von illegaler Schlepperei werde ich sicher boykottieren!
Auch als Kino würde ich mir mehr als zweimal überlegen, ob ich einen Film zeige in dem gerichtlich verurteilte Taten gepriesen werden.