Michael Köhlmeier ist ein doppelt fabelhafter Erzähler
Plus Kater Matou ist Erzähler und Titel des Romans von Michael Köhlmeier. Der führt mit den sieben Leben eines Katers zu den großen Fragen des Menschseins.
Matou – das ist ein Wunder von einem Kater. Er erinnert sich über seine sieben Leben hinweg und auch an das Jenseits jeweils dazwischen; er kann lesen, und zwar gleich so, dass er für Tolstois „Anna Karenina“ nur 20 Minuten braucht und danach noch jeden einzelnen Satz weiß; er kann sprechen und auch schreiben in Menschensprache; und wird damit – weil er zwar kein Mensch sein will, aber doch wie ein Mensch sein will, bloß: Was heißt das? – zum großen Menschen-Erkunder. Wenn dieser Matou nicht zu einem unvergleichlichen Autor eines großen Jahrhunderte umfassenden Sieben-Lebens-Romans taugt? Er ist der fabelhafte Erzähler in Michael Köhlmeiers neuem Werk, der eine der beiden.
Denn Matou ist ja noch mehr. Es ist zugleich der Titel dieses Romans, in dem zwei Meisterschaften des vielfach ausgezeichneten österreichischen Autors selbst zusammenkommen. Zum einen sind da die Romane, in denen Köhlmeier virtuos Figuren und Geschichten frei in die historischen Zeitläufe einflicht – wie in „Abendland“ und „Die Abenteuer des Joel Spazierer“; oder gleich wie in „Zwei Herren am Strand“, jenem Bestseller, in dem er die tatsächlichen Charlie Chaplin und Winston Churchill mit hinzuerfundenem Geschehen in intimer Tiefe postmodern ausleuchtet. Und zum anderen ist da Köhlmeier, der leidenschaftliche Märchenerzähler – wie produktiv und vielseitig er da ist, das verdeutlichte zuletzt ein großformatiger und dabei über 800 Seiten starker Sammelband, schlicht betitelt mit „Die Märchen“, geradezu klassische Kunst, in großer Mehrheit nicht eben kindertauglich.
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