Lubitschs "Sein oder Nichtsein" auf der Bühne
Berlin (dpa) - Ein Filmklassiker auf der Bühne: Ernst Lubitschs Anti-Hitler-Filmgroteske "Sein oder Nichtsein" von 1942 kommt wieder einmal in einer Theaterversion auf die Bühne.
Im Deutschen Theater in der Berliner Schumannstraße hat am 20. November die Inszenierung von Rafael Sanchez, der gemeinsam mit Barbara Weber das Theater Neumarkt in Zürich leitet, Premiere. Es spielen unter anderem Bernd Moss, Maren Eggert, Jürgen Huth, Jörg Gudzuhn und Ingo Hülsmann.
In den 90er Jahren war zuletzt eine Bühnenversion von "Sein oder Nichtsein" unter dem Titel "Noch ist Polen nicht verloren" am Berliner Renaissance-Theater herausgekommen. Lubitsch hatte seinen in den USA gedrehten Film (mit Carole Lombard und Felix Bressart) in Polen zur Zeit der damals aktuellen deutschen Besetzung angesiedelt. In dem Stück gerät eine Provinz-Theatertruppe mit einem eitlen Schauspieler, der unbedingt als Hamlet glänzen will, unfreiwillig in den polnischen Widerstand. Es folgen politisch- dramatische Verwicklungen und auch im Krieg nicht enden wollende private Eifersüchteleien unter der Schauspieltruppe.
In der Bundesrepublik kam der Film, der heute als Klassiker der Kinogeschichte gilt und Kultstatus genießt, erst 17 Jahre später 1959 in die Kinos. Die deutsche Kritik war voll des Lobes. "Es wird mit dem Entsetzen Spott getrieben, auf eine so absurde, gekonnte und verwirrende Weise, Chaplins "Diktator" müsste erbleichen", meinte ein Kritiker. Lubitsch sei das Meisterstück gelungen, "ein bitterernstes Thema heiter zu servieren, ohne sich dabei geschmacklich zu verirren".
Die Diskussion ist geschlossen.