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Kritik und Trailer
13.09.2018

"Mackie Messer" im Kino: Der schlitzohrige Gentleman

Ein Gentleman in unfeiner Umgebung: Tobias Moretti (Mitte) als Londoner Gangster Macheath alias Mackie Messer und seine Verbrecherbande aus der Dreigroschenoper.
Foto: Stephan Pick/Wild Bunch

Mit einem hervorragenden Schauspieler-Ensemble um Lars Eidinger verfilmt Regisseur Joachim Lang die Dreigroschenoper. Fazit: sehenswert.

Als Kurt Weills und Bertolt Brechts „Die Dreigroschenoper“ 1928 uraufgeführt wurde, wusste niemand vorher, ob das ein Skandal oder ein Triumph werden würde. Zur Sicherheit hat Brecht an seine Darsteller Trillerpfeifen verteilt – damit die Schauspieler zurückpfeifen können. Mit diesen Szenen lässt Joachim Lang seinen Film „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“ beginnen. Berlin im Jahr 1928, der junge Schriftsteller aus Augsburg wird in Berlin zum Superstar.

Und: Er ist dem Ruhm gewachsen, hat immer einen passenden, giftigen Spruch auf den Lippen, diktiert den Journalisten Sätze in die Blöcke, die es in sich haben: „Die Dreigroschenoper ist ein Versuch, der völligen Verblödung der Oper entgegenzuwirken“ oder „Wenn ihr die Meinung eines bedeutenden Mannes über mich hören wollt, kann ich sagen, dass ich eine ausgezeichnete Meinung von mir habe“. Lang, ein ausgewiesener Brecht-Kenner, der in Augsburg sieben Jahre lang das Brechtfestival verantwortet hat, verwirklicht mit dem Film einen lange gehegten Traum. Mit einem ausgezeichneten Darsteller-Ensemble geht er Brechts eigener, nie realisierter Idee eines „Dreigroschenfilms“ nach.

Lars Eidingers Brecht spricht nur in Zitaten

Erzählt wird auf mehreren Ebenen. Brecht, sein Freundeskreis und seine Frauen werden gezeigt, wie sie erst die Oper ins Theater bringen und im Anschluss an der Verfilmung arbeiten. Daneben wird immer wieder die „Dreigroschenoper“ gezeigt, erst im Theater, später im weiteren Fortgang der Handlung als Film, irgendwann auch mit den dramaturgischen Unterschieden zwischen Film und Oper. Und dann schlägt der ganze Stoff plötzlich Brücken in die Gegenwart.

Von Anfang setzt Lang inmitten dieser opulenten und prächtigen Bilder klar auf Brechts Idee eines epischen Theaters, für das Lang eine ganze Reihe filmischer Mittel gewählt hat. Lars Eidingers Brechtspricht zum Beispiel nur in Zitaten. Das schafft von Anfang an Distanz, es menschelt nicht. Eidinger lässt seinen Brecht auch arrogant sein, manchmal auch selbstgerecht, kurz auch anrührend, wenn draußen im Berlin der 1930er Jahre auf Arbeiter scharf geschossen wird und er mit Tränen in den Augen das vom Fenster aus verfolgt und nicht mehr weiß, was für eine Kunst er in solchen Zeiten machen soll.

Die Schauspieler machen "Mackie Messer" zum Filmfest

Aber es gibt noch mehr solcher Effekte, Einstellungen, in denen direkt vom Berlin der 1920er Jahre in die „Dreigroschenfilm“-Welt geschwenkt wird, ein Gerichtsprozess um die Verfilmung der „Dreigroschenoper“, der aus dem Saal direkt vor die Bühne verlegt wird. Wenn Brecht dort dann vor Gericht verteidigend sagt, dass seine Stücke alle im Fluss seien, er sich nicht an jedes fremde Zitat erinnern könne, schwingt auch Ironie mit, denn Brechts Erben haben ja allerhand Brecht-Inszenierungen gerichtlich verbieten lassen.

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Zum Filmfest wird „Mackie Messer“ vor allem auch dank der Schauspieler: So entrückt und unnahbar Lars Eidingers Brecht wirkt, so gentlemanhaft tritt Tobias Moretti als Mackie Messer auf. Hannah Herzsprung ist gleich doppelt zu sehen: an Brechts Seite als Schauspielerin Carola Neher und als Polly in der „Dreigroschenoper“ – beide Mal macht sie bella figura. Hinzu kommen Joachim Król als Bettlerkönig Peachum, Claudia Michelsen als dessen Frau, Britta Hammelstein als Lotte Lenya und Jenny. Und Meike Droste ähnelt der jungen Helene Weigel auf schon verblüffende Weise. Und so rundet sich dieser Film zu einem verblüffenden Kunstwerk: Brecht funktioniert auch im Kino.

Brecht mit Starbesetzung – liebend gern 

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